Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
Vom Netzwerk:
wie Eve sich die manipulativen Fähigkeiten der Sekte aneignen konnte, ohne zu merken, dass es selbst manipuliert wurde. Doch auch Dana war neugierig und selbst ein wenig aufgeregt. Vielleicht spielten bei dieser Mission ja doch nicht nur James und Lauren eine Rolle.
    »Die Survivors sind eine riesige Organisation«, fuhr Ween fort. »Und genauso riesig sind unsere finanziellen Verpflichtungen. Die Arche, die gerade in Nevada entsteht, wird sieben Milliarden Dollar kosten, und für die geplanten Archen in Europa und Japan müssen riesige Gelände in Ländern gekauft werden, in denen Platz kostbar ist. Unsere Kirche braucht dringend Geld, um diese Projekte durchzuführen, und ihr Mädchen seid dazu auserwählt worden, uns zu helfen. Doch bevor ich fortfahren kann, müsst ihr absolute Geheimhaltung schwören. Ihr werdet den wahren Zweck eurer Aufgabe selbst vor euren Freunden und der Familie verbergen müssen.«
    Ween nahm eine Bibel und eine Ausgabe des Survivor-Handbuchs von ihrem Schreibtisch. »Ihr müsst diese Bücher nehmen und schwören.«

    Eve presste die beiden Bücher an ihr Herz und sah Dana an, als wolle sie sagen: Oh mein Gott, ist das nicht das Aufregendste, was je passiert ist?
    »Ich schwöre bei diesen heiligen Büchern als ein Engel, sonst soll mich ewiger Schmerz in der feurigen Hölle erwarten.«
    Dana nahm die Bücher entgegen und versuchte, Pathos in ihre Stimme zu legen, als sie Eves Worte wiederholte.
    »Ihr dürft es keiner Menschenseele sagen«, schärfte Ween ihnen ein. »Erzählt euren Eltern und Geschwistern, dass ihr einen kurzen Lehrgang in der Kommune von Sydney macht.«
    »Aber worum genau geht es denn?«, fragte Dana. Ween schüttelte den Kopf. »Das darf ich nicht wissen. Aber die Anfrage kam direkt von Susie Regan: Gebraucht werden zwei Mädchen, kräftige Sportlerinnen und gute Schwimmer. Wenn ihr die Ehre annehmt, buche ich sofort Flüge nach Darwin.«

    Lauren konnte mit Jungen nichts anfangen: Sie fand sie laut und unausstehlich und hatte für ihre Sportbesessenheit oder ihre offensichtliche Abneigung gegen eine Dusche danach wenig übrig. Selbst als ihre beste Freundin Bethany kurzzeitig den Verstand verlor und mit einem Jungen namens Aaron ging - dessen Atem ständig nach Chips mit Käse und Zwiebeln roch -, wollte Lauren keine Einladung zu einem Doppel-Date annehmen.

    Daher überraschte es sie, dass sie Rat mochte. Für seine elf Jahre war er groß. Seine Nase befand sich exakt auf ihrer Augenhöhe, und genau so sollte es irgendwie auch sein. Abgesehen von der platten Nase sah Rat gut aus, war offensichtlich clever, und die Art und Weise, wie er sich der Überzahl seiner Gegner stellte, ließ ihn gleichzeitig heldenhaft und verwundbar erscheinen. Und zu alledem konnte man mit ihm auch noch richtig Spaß haben.
    Während Lauren effizient arbeitete, Nachrichten überbrachte, mit dem Kopierer umgehen konnte und im Allgemeinen ein gehorsamer kleiner Survivor war, machte Rat pausenlos Unfug. Zwei Tacker wurden zu kläffenden Hunden, die auf einem Tisch herumhüpften, furzten und sich gegenseitig ansprangen. Rat bewies Lauren, wie tough er war, indem er mit ihr wettete, dass er seine Zungenspitze zehn Sekunden lang an eine heiße Glühbirne halten konnte. Nach kaum drei Sekunden trieb ihn der Schmerz zum Wasserkühler. Außerdem spuckte er stolz in die dampfende Kaffeetasse eines rundlichen Buchhalters, der Lauren zur Schnecke gemacht hatte, weil sie ihm die falsche Akte gebracht hatte.
    Natürlich mussten alle Jungen angeben und versuchen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber bei Rat war das leichter zu ertragen, da er durch seine Außenseiterrolle keine Horde idiotischer Kumpel hinter sich hatte, die ihn anfeuerten, die Dinge zu übertreiben.
    Als sechs Uhr und damit das Ende ihrer Schicht näher
rückte, kam Rat mit einer schmalen Ledermappe auf Lauren zu.
    »Würdest du gerne Le Grand Fromage kennenlernen?«
    Lauren lächelte. Sie wusste, das hieß so viel wie Big Boss auf Französisch. »Joel Regan?«
    Rat nickte und öffnete die Mappe, in der zwei frisch ausgedruckte Briefe lagen und Schecks in cremefarbenen Schlitzen steckten.
    »Mein Dad muss das unterschreiben. Trag es einfach zur Residenz, klopf an seine Zimmertür, und warte an seinem Bett, bis er damit fertig ist.«
    Lauren nickte begeistert. Ihr war zwar klar, dass sie durch den Botengang zur Residenz und wieder zurück wahrscheinlich zu spät zum Abendessen kommen würde, aber sie hatte viele Geschichten über

Weitere Kostenlose Bücher