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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Joel Regans megaluxuriöse Residenz gehört, und die Chance, ihn kennenzulernen, wollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
    Rat, der jeden Tunnel und jeden Raum in der Arche genauestens zu kennen schien, zeichnete ihr den schnellsten Weg vom Büro zur Residenz auf die Rückseite einer Antwortkarte. Der Weg führte über eine Wendeltreppe zwei Stockwerke unter die Erde und dann einige Hundert Meter durch einen engen Gang, an dessen Decke sich Kondenswasser bildete, während an den Wänden Schimmel wuchs.
    Der Gang endete vor einer schweren Tür, die schließlich nachgab, nachdem sich Lauren schon gefragt hatte,
ob sie womöglich nicht genug Kraft besaß und den ganzen Weg zurückgehen musste. Hinter dieser Tür lag das luxuriöse Ambiente der Residenz.
    Da gab es keine Raufasertapeten, scheppernden Lüftungsschächte und endlosen Flächen von blasslila Farbe, die den Rest der Arche dominierten. Der breite Gang war mit weißem Marmor verkleidet und die Luft mit Vanille aromatisiert. An einer Seite befand sich eine zwanzig Zentimeter breite Rinne, in die Wasser tröpfelte, und in gläsernen Behältern schwammen frische weiße Blumen.
    Lauren sah auf ihrem Plan, dass Rat einen Pfeil nach links gezeichnet hatte und danach eine lange Kurve, welche sich als ansteigende Rampe erwies. Eine Wand war komplett verglast und dahinter lag ein Spa unter freiem Himmel, an der anderen Wand hingen große Gemälde. Lauren war kein Kunstkenner, aber selbst sie wusste, dass Dinge, die drei Meter groß waren und Picassos deutliche Signatur in der Ecke trugen, Millionen wert sein mussten.
    »Kann ich dir helfen, junge Dame?«
    Lauren sah zu einem Asiaten in einem dreiteiligen Anzug auf, der sich über ein Chromgeländer beugte.
    »Ich komme aus dem Büro«, erklärte Lauren, die sich in ihrem schmuddeligen Rugbyhemd und den zu großen Shorts auf einmal unangemessen gekleidet vorkam.
    »Aha«, sagte der Mann. »Wo ist Rathbone?«
    Lauren stieg die Stufen hinauf auf einen außerordentlich
weichen Teppich und sagte: »Die Aktenarbeit hat ihn aufgehalten, deshalb hat er mich geschickt.«
    Der Butler ging Lauren voran. Seine weiß behandschuhten Hände hielt er auf dem Rücken gefaltet, wenn er sich nicht gerade theatralisch vorbeugte, um ihr eine der massiven Ahorntüren zu öffnen.
    Nach mehreren Abbiegungen und fünf Türen weiter gelangten die beiden in einen abgedunkelten Raum. Die Vorhänge vor den riesigen Fenstern waren geschlossen. In einer düsteren Ecke stand ein Bett mit einem kurzatmigen Mann in einem seidenen Pyjama.
    »Ihre Korrespondenz, Sir«, verkündete der Butler würdevoll. Dann sah er Lauren an. »Ich warte draußen und bringe dich zurück.«
    Als Lauren auf Joel Regan zutrat, stieg ihr der Geruch von Desinfektionsmitteln in die Nase, und sie bemerkte, dass dem alten Mann ein Sauerstoffschlauch aus der Nase hing.
    »Du musst Lauren sein«, keuchte er.
    Lauren war überrascht, dass Regan sie kannte, und offenbar sah man ihr das an.
    »Ich bin vielleicht gebrechlich, aber ich bin immer noch informiert. Komm näher.«
    Lauren trat vor und Joel legte ihr seinen seidengekleideten Arm um den Rücken und umarmte sie. Sie fand es schrecklich, weil sein Gesicht stoppelig war und sein Schlafanzug leicht nach Erbrochenem roch.
    »Du bist ein wunderschöner Engel«, sagte Joel, als
er sie wieder losließ. »Ich spüre große Macht in dir und eine glanzvolle Zukunft.«
    »Es ist so großartig, Sie kennenzulernen«, stieß Lauren so schwärmerisch hervor, wie es von einem Survivor erwartet wurde.
    In Wahrheit konnte sie nur an den Geruch denken und an das elende, verschwendete Leben von Tausenden Survivors in der ganzen Welt.
    »Brille und Stift«, verlangte Regan und wies mit dem Finger auf den Nachttisch.
    Als Lauren ihm das Gewünschte reichte, schob er sich die Brille auf die Nase und zog langsam die Briefe und Schecks aus den Schlitzen. Mit zitternder Hand setzte er seinen Namen darunter und scheuchte Lauren weg, als sie die Unterschriftenmappe für ihn halten wollte.
    Ohne vorheriges Anklopfen öffnete sich eine Seitentür und Susie Regan stürmte ans Bett. Sie griff nach den unterschriebenen Briefen und begann, sie durchzusehen. Lauren war Susie noch nicht begegnet, erkannte sie aber von Fotos.
    »Liest du das auch, Joel, oder unterzeichnest du einfach, was man dir vorlegt?«
    Joel legte den Stift weg und sah seine junge Frau müde an. »Schätzchen, Eleanor weiß schon, was sie tut.«
    »Allerdings«, sagte Susie. »Das

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