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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Erregung darüber, dass ihr endlich der große Durchbruch gelingen konnte, nicht dämpfen. Sie hatte keine Ahnung, worum es bei dieser Reise nach Norden ging, aber die hohe Geheimhaltungsstufe konnte nur heißen, dass es sich um etwas Großes handelte.
    Die Boing 737 brauchte vier Stunden von Brisbane an der Ostküste nach Darwin, der Hauptstadt von Australiens spärlich besiedeltem Norden. Bei ihrer Landung war es kurz vor Mitternacht.
    Als die Mädchen mit kleinen Rucksäcken, die ein paar persönliche Dinge und Kleider zum Wechseln enthielten, in die Ankunftshalle des Flughafens kamen, hielt ein Mann ein Pappschild mit ihren Namen hoch. Er war kräftig gebaut, sehr groß und hatte die blonden Haare zu einem Zopf zurückgebunden.
    Dana kam sein Gesicht irgendwie bekannt vor, aber erst nach einigen Sekunden wusste sie, dass sie es von einem Überwachungsfoto her kannte: Das war der Kerl, den Bruce Norris vor drei Monaten in einem Hotel in Hongkong zusammengeschlagen hatte.

    »Willkommen in Darwin«, sagte der Mann, als er Eve die Hand schüttelte. »Ich bin Barry, Barry Cox.«

    Am nächsten Morgen erwachte Dana in einem bequemen Doppelbett. Im Bad nebenan lief die Dusche und irgendjemand tappte im Flur herum. Sie trat auf einen Holzfußboden, der unter ihren bloßen Füßen knarrte, und ging zum Fenster, um die Gegend auszuchecken. Sie waren eine halbe Stunde gefahren, und als sie angekommen waren, war es stockdunkel gewesen.
    Sie zog einen Vorhang zurück und sah durch ein staubiges Moskitonetz auf das nächste Haus. Es war etwa dreißig Meter entfernt, schäbig, und dazwischen lag verbrannte Erde, bedeckt mit verrostetem Schrott. Der hellgelbe Lieferwagen in der Auffahrt der Nachbarn trug das Bild einer Satellitenschüssel an der Seite und darunter die Aufschrift RAY’S ANTENNEN .
    Dana hätte gerne so gewohnt: in einem leicht heruntergekommenen Haus meilenweit draußen, wo man machen konnte, was man wollte, ohne dass es jemanden störte. Einmal in der Woche ging man in der Stadt Lebensmittel einkaufen, man hatte einen gut aussehenden Freund, der in der Garage Gewichte stemmte, blieb für sich und las viele Bücher. Dazu noch zwei oder drei Hunde, definitiv keine Kinder …
    Die Tür ging auf und Eve trat bereits vollständig angezogen ein und blickte auf die Uhr. »Im Einkaufszentrum ist es jetzt Zeit für den Gottesdienst, Dana. Ich
glaube, es würde uns Kraft gegen den Teufel geben, wenn wir zusammen beten.«
    Dana war angenervt, dass Eve ihren Tagtraum ruiniert hatte. Die Mädchen setzten sich auf die Bettkante und umarmten einander. Eve las ein paar Absätze aus dem Survivor-Handbuch, dann schlossen sie die Augen und zitierten die zehn Sätze:
    »Guten Morgen, Herr. Wir sind deine Engel. Wir dienen dir. Mach uns stark. Bitte beschütze uns. Unsere Seelen sind rein. Unsere Gedanken sind lauter. Wir sind die Führer. Wir führen die Menschheit. Durch die Dunkelheit.«
    Als die Mädchen wieder die Augen öffneten, stand eine Frau namens Nina in der Tür. Bevor sie am Abend zuvor ins Bett gegangen waren, hatten sie die Frau um die vierzig bereits kurz kennengelernt. Sie hatte ein langes rotes Gesicht, und die vielen Perlen an ihrem Lederhalsband zeigten, dass sie ein Hardcore-Survivor sein musste.
    »Ihr Engel!«, seufzte sie dramatisch. »Hier hereinzukommen und zwei so schöne Mädchen zusammen beten zu sehen … ach, das ist eines der schönsten Dinge, die ich je gesehen habe.«
    Die Schleimerei ließ in Dana die Galle aufsteigen, aber sie tat es Eve nach und lächelte begeistert. Nina rauschte herein und umarmte sie beide, begleitet von einem tiefen Seufzer.
    »Gott schütze uns«, sagte Nina. Die Mädchen wiederholten es, bevor sie Amen sagten.

    »Nun, Dana, zieh dich an, und dann kommt in die Küche. Barry und ich erklären euch beim Frühstück eure Aufgabe.«

    James saß Rat gegenüber vor einer Schüssel Frosties und einem Krug Orangensaft zwischen ihnen. Die beiden Jungen hatten nasse Haare vom Duschen und waren von der Morgengymnastik noch außer Atem.
    Plötzlich verzog Rat das Gesicht. »Oh Mist.«
    »Was ist?«, fragte James, doch ein Blick über die Schulter beantwortete seine Frage, bevor Rat Gelegenheit dazu hatte. Georgie kam auf sie zugedampft.
    »Warum machst du das, James?«, fragte Georgie.
    »Was?«, fragte James abwehrend.
    »Ich spreche von deiner Freundschaft mit Rathbone. Es tut dir nicht gut. Das wird dich nur in Schwierigkeiten bringen, und dann bin ich hinter dir her wie ein

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