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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Toyota-Anhänger. Wie immer, wenn man in Panik ist, schien es Ewigkeiten zu dauern.
    »Ich habe ihn!«, rief er endlich. »Rat, hol Taschentücher für Lauren!«
    Rat klaubte eine Kleenex-Box vom Schreibtisch und rannte James zum Postraum nach. Plötzlich lief eine Lichtwelle über die Decke. Irgendjemand hatte unten noch spät gearbeitet oder sauber gemacht und kam nachsehen, was der Lärm bedeutete.
    James blickte zurück, konnte jedoch niemanden entdecken.
Das Büro war so groß, dass es ein paar Minuten dauern würde, bis die Person erkannte, was passiert war und wohin sie verschwunden waren. Rat rutschte zuerst den Schacht hinunter. James folgte ihm, wobei sich seine Shorts in einem der Bolzen verfingen. Es quetschte ihm die Eier ein und riss ein Stück aus seiner hinteren Tasche.
    »Lauren?«, stieß James hervor und richtete sich seine edlen Teile, als er durch die Gummifransen kletterte und sich aufrichtete.
    Lauren saß an der Wand des Gebäudes. Blut lief ihr aus dem Mundwinkel. Rat gab ihr eine Handvoll Papiertücher.
    »Alles in Ordnung?«, fragte James schuldbewusst.
    »Künstlerpech«, meinte Lauren, wischte sich das Gesicht ab und stand auf.
    James lief zwischen abgestellten Ford-Pick-ups hindurch und ging über den Asphalt zu dem staubigen Toyota-Lieferwagen. Während Lauren und Rat einstiegen, betrachtete er eingeschüchtert das große Lenkrad und das riesige Armaturenbrett vor ihm. Mit Servolenkung, Bremskraftverstärkern und einer Automatikschaltung ließ er sich genauso fahren wie ein Auto, nur war er etwa doppelt so groß wie alles, was James bisher gesteuert hatte, und der Boden schien entsetzlich weit weg zu sein.
    Er drehte den Schlüssel im Schloss, löste die Handbremse und trat auf das Gaspedal, um vom Parkplatz zu fahren.

    »Könntest du wohl etwas langsamer fahren, James?«, zischte Lauren undeutlich, weil sie sich Tücher vor den Mund hielt.
    »Ich geh lieber auf Nummer sicher«, gab James zurück und beschleunigte, als er unter dem Vordach hervorfuhr und auf die dreihundert Meter lange Straße zum Turm einbog.
    Es begann, dunkel zu werden, daher erkannten sie erst nach einigen Sekunden, dass die Zugbrücke vor dem Turm an ihrer dicken Kette hochgezogen wurde.
    »Verdammt!«, schrie Rat und trat mit beiden Füßen gegen das Armaturenbrett.
    James überlegte kurz, ob er Gas geben sollte, aber das Tor konnte einer Apokalypse widerstehen, und der Lieferwagen würde nicht einmal eine Delle hinterlassen.
    James sah seine blutende Schwester auf dem mittleren Sitz an. »Und was machen wir jetzt?«
    »Keine Ahnung«, nuschelte Lauren achselzuckend. »Raus aus dem Lieferwagen und ein sicheres Versteck suchen, denke ich.«

37
    Es war schwarze Nacht, als das kleine Flugzeug einen Sandstrand auf den Wessel-Inseln ansteuerte, einer zweihundert Kilometer langen Inselkette, die sich vor
Australiens Nordküste erstreckt. Dana saß in einem Einzelsitz zwei Reihen hinter Eve und Nina.
    Es bestand zwar die Chance, dass ASIS den Flug hatte beobachten können und sie ein Einsatzteam nach der Landung festnahm, aber Dana bezweifelte es. Höchstwahrscheinlich würden sie annehmen, dass Barry Cox den Angriff abgeblasen und sich versteckt hatte, nachdem ihm klar war, dass sein Team beschattet wurde.
    Also hing alles von Dana ab. Zuerst erschreckte sie die Vorstellung. Sie wusste nichts über Tanker und LNG-Raffinerien, aber ihr war klar, dass mindestens fünfzig Leben auf dem Spiel standen. Je länger sie in der für sie typischen Haltung hinten im Flugzeug saß - die Arme verschränkt und die Beine von sich gestreckt - und darüber nachdachte, desto zuversichtlicher wurde sie.
    Bei der CHERUB-Ausbildung lernt man, dass Überraschung alles ist. Mit dem Doppelmord und der plötzlichen Enthüllung, dass der Angriff in einem anderen Land, tausend Kilometer von dem Ort entfernt, wo er erwartet wurde, stattfinden sollte, hatte Barry sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber während des vierstündigen Transfers nach Indonesien hatte sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.
    Wenn das Boot erst einmal unterwegs war, würden die Leute nicht mehr ganz so wachsam sein und sich vielleicht sogar etwas Schlaf gönnen, sobald die Situation nicht mehr so angespannt war. Dana hatte keine Waffen, aber auf einem Schiff würde sie sicher Brauchbares finden: Bootshaken, Taue, Küchengeräte aus der Kombüse.

    Dana war fünfzehn und hatte auf dem CHERUB-Campus gelebt, seit sie sieben war. Während ihrer Ausbildung war sie

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