TOP SECRET - Die Sekte
ich mal reich bin, dann werden alle meine Zimmer so versteckte Türen haben.«
Das Zimmer, in das sie gelangten, war voller offener Kleiderschränke. Es gab eine Minibar und einen Frisiertisch mit Designer-Make-up und -Parfum. Der Boden war mit leeren Kleiderbügeln übersät, von denen
Susie ihre Garderobe gerissen hatte, und in der Luft hing Rauch.
Lauren sah in einen großen Metallmülleimer und stellte fest, dass er voller Asche war. »Sieht aus, als hätten sie verbrannt, was sie nicht mitnehmen konnten.«
James schüttelte traurig den Kopf. »Bilden wir uns nichts ein, Susie hat ihre Spuren verwischt. Hier finden wir nichts mehr. Wir können genauso gut gehen.«
James setzte sich an den Frisiertisch und zog den Turnschuh aus, um an das Funkgerät zu kommen. Rat zeigte sich beeindruckt.
»Ich checke besser mal den Flur, wo Susie und Brian jetzt sind«, meinte Lauren.
James nickte. »Gute Idee. Wenn sie mit dem ganzen Gepäck gerade die Treppe runtergehen, bleiben wir lieber hier drinnen, bis sie weg sind.«
»Aber vielleicht kommen sie zurück«, warnte Rat. »Susie ist ein Klamottenfreak. Sie wird nicht viel hierlassen wollen.«
James sah sein Funkgerät an. »Also, wann soll uns Chloe abholen?«
»Vielleicht sollten wir sie erst anrufen, wenn wir sicher sind, dass Susie und Brian weg sind«, riet Lauren.
Rats Gesicht war deutlich anzusehen, dass er eine Idee hatte. »Wartet mal! Wenn sie sich hinten rausschleichen, dann hindert uns doch nichts daran, vorne rauszugehen? Der Butler ist bewusstlos, und ich würde meinen letzten Dollar verwetten, dass Susie dafür gesorgt hat, dass niemand sonst Dienst hat, und wenn
doch, dann hat er eins auf die Birne gekriegt. Wir müssten zwar durch das Schlafzimmer meines Dads, aber der schläft sowieso meistens.«
»Und ist auch nicht in der Verfassung, uns nachzulaufen, selbst wenn er wach wäre«, ergänzte Lauren.
»Das macht Sinn«, fand James. »Also, durch welchen Turm hauen wir ab?«
»Um diese Zeit sind nur noch zwei offen«, meinte Rat. »Wenn wir den am Flugplatz nehmen, rennen wir am Ende Susie in die Arme, daher bleibt uns nur der am Fuhrpark.«
»Das ist ein ganz schönes Stück zu laufen, aber Sicherheitspersonal gibt’s da kaum«, sagte James. »Ernie und ich fahren im Lieferwagen immer einfach durch, ohne dass uns auch nur jemand ansieht.« Nachdem diese Entscheidung getroffen war, drückte er den Sendeknopf an seinem Funkgerät. »Chloe, kannst du mich hören?«
»Laut und deutlich«, antwortete Chloe.
»Wir sind nicht fündig geworden«, erklärte James. »Brian Evans ist hier und er will sich mit Susie aus dem Staub machen. Sieht aus, als hätten die zwei was miteinander, hinter Joels Rücken. Sie haben ungefähr eine Tonne Papiere verbrannt und die Festplatte aus dem Computer mitgenommen.«
»Schade«, sagte Chloe. »Ich habe einen Jet auf dem Flugplatz gesehen. Ich lasse ihn von ASIS überwachen. Die können Susie und Brian dann verhaften, wenn sie landen.«
»Wir werden jetzt zum hintersten Turm losziehen. Ich werde Ernies Lieferwagen nehmen. Wir treffen uns dann an der Straße, etwa fünf Kilometer von da, wo du jetzt bist, wenn das in Ordnung ist?«
»Hört sich gut an«, fand Chloe. »Wie lange braucht ihr bis dahin?«
»Zwanzig Minuten, höchstens eine halbe Stunde«, meinte James. »Nur einen Haken hat die Sache. Wir bringen Rathbone Regan mit. Er hat mitgekriegt, dass wir etwas vorhaben, und ist uns gefolgt.«
»Das war nicht sehr schlau«, bemerkte Chloe. »Aber egal, bringt ihn mit. Darum müssen uns später kümmern.«
James steckte das Funkgerät in die Tasche, um es griffbereit zu haben, falls sich die Situation plötzlich änderte. »Chloe erwartet uns«, verkündete er. »Rat, du kennst den Weg.«
Rat öffnete eine Tür zu einem luxuriösen Badezimmer aus Marmor. Die riesige Badewanne hatte goldene Armaturen, die wie Schwanenköpfe geformt waren, es gab eine separate Dusche und hinter Lamellentüren Toiletten für Sie und Ihn.
Lauren wies auf Joels schicken Rasierer und den Pinsel. »Was meinst du, wie viel kriege ich dafür bei Ebay?«
Rat sah sie verständnislos an. »Was ist Ebay?«
»Mach dir darüber keine Gedanken«, riet ihm James und warf seiner Schwester einen Blick zu, der besagte: Hör auf mit dem Mist!
Rat war sich sicher, dass im Schlafzimmer nur sein
Vater war, dennoch öffnete er vorsichtshalber ganz leise die Tür. Als James und Lauren ihm folgten, stieß Rat einen leisen Schrei
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