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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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hatte.
    Ianto blinzelte überrascht. Eine Hand winkte ihm zu und wackelte mit den Fingern. Den Bruchteil einer Sekunde später war ihm klar, dass das nicht die Klaue eines Außerirdischen sein konnte. Es war Jack. Er hatte die Ärmel bis über die Ellbogen hochgerollt und winkte ihn herein. „Genau zur richtigen Zeit“, sagte Jack. In seiner Stimme klang keine Spur von Müdigkeit mit, aber er streckte die Arme weit aus und zuckte mit den Schultern, als wollte er die Muskeln lockern. Selbst von der Tür aus konnte Ianto hören, wie er tief und lang durch die Nase einatmete. „Das ist eine neue Mischung, oder? Was hat du nur mit diesen Bohnen angestellt, Ianto?“ Ein weiterer tiefer Atemzug. „Aber es ist dasselbe alte Aftershave.“
    „Guten Morgen.“ Ianto kam ins Büro, und seine Augen gewöhnten sich langsam an das schummrige Licht der Lampe. Er fragte nicht, ob Jack gut geschlafen hatte. Jack blieb ständig über Nacht in seinem Büro, und obwohl ein Bett im Zimmer stand, hatte Ianto ihn dort nie schlafend angetroffen. Wenn er recht darüber nachdachte, hatte Ianto Jack nicht einmal während einer Besprechung eindösen sehen oder je erlebt, dass er am Ende eines langen Tages erschöpft war.
    Jack stellte das Formaldehydglas in eine Schublade, hob einen Stapel Papiere vom Tisch und schloss sie zusammen ein. Jetzt war Platz vorhanden für das Tablett, auf dem eine Cafetière und zwei Tassen standen. Außerdem lag ein Notizblock mit Telefonnachrichten darauf, die Ianto in Schönschrift aufgenommen hatte.
    Der Rezeptionist drückte den Stempel des Kaffeebereiters herunter, um eine Tasse einzuschenken. „Ich dachte, Sie würden heute gerne einmal den Kopi Luwak ausprobieren“, sagte Ianto.
    Jack setzte sich kerzengerade auf. „Du machst Witze! Das Zeug, das man erst bekommt, wenn die Bohnen von Schleichkatzen gefressen und wieder ausgekackt wurden?“
    Ianto schenkte ihm eine Tasse ein. „Ja ...“
    „Das Zeug, nach dem die Indonesier ganz verrückt sind? Das Zeug, das etwa einhundert Pfund pro Kilo kostet?“ Jack roch misstrauisch an seiner Tasse. Unsicher hielt er die Tasse an die Lippen. „Den hast du aber nicht bei Waitrose gekauft. Junge, ich hätte nie gedacht, dass ich mal Katzenscheißekaffee schlürfen würde.“
    „Mit ‚ja‘ habe ich gemeint: ,Ja, ich mache einen Witz‘.“
    Jack gluckste missbilligend, lächelte aber.
    Ianto erwiderte das Lächeln. „Sie haben gesagt, dass ihnen gerade heute Morgen der Katzenscheißekaffee für diese Woche ausgegangen ist. Irgendetwas mit ihren Lastwagen, die bei diesem Wetter nicht durchkommen. Also ist es der übliche.“ Er lehnte sich über den Tisch und nahm den Notizblock vom Tablett.
    Jack lehnte sich auf dem Stuhl zurück und sah ihn abschätzend an. „Du hast einen ziemlich knackigen Hintern, Ianto. Warst du mal ein italienischer Kellner?“
    „Ich sehe mich eher als Anhänger der French-Press-Methode.“ Er gab Jack die Telefonnotizen. „Diese Frage könnte man übrigens als sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz auslegen.“
    „Aber nur, wenn du mich ganz lieb bittest.“ Jack wackelte mit dem Notizblock herum. „Was ist das?“
    „Der Anrufer hat mir keine Details genannt. Er sagte nur, sie hätten ein Problem und dass Sie ihn bitte bei Blaidd Drwg zurückrufen sollten.“
    „Was für ein Problem?“
    Ianto schüttelte den Kopf. „Er wollte mir keine weiteren Einzelheiten verraten. Er klang ein wenig aufgeregt, entschuldigte sich aber für den Anruf. Er klang etwas merkwürdig, um ehrlich zu sein.“
    Jack schüttete seinen Kaffee herunter. Dann sprang er vom Stuhl auf, ging mit großen Schritten zur Tür und schlug mit der Hand auf den Lichtschalter. Ianto blinzelte, als das Deckenlicht schmerzhaft hell aufflackerte. Jack zog ein Konferenztelefon auf den Tisch, warf den Notizblock daneben und gab Ianto den Hörer mit dem Tastenfeld. „Verbinde mich mit ihnen, während ich mich umziehe. Nein, nein“, sagte er, als Ianto andeutete, er könne währenddessen hinausgehen. „Ich bin nicht schüchtern.“ Aus einem Schrank mit einem halben Dutzend identischer blauer Hemden zog er ein Hemd heraus. Er ritzte mit dem Daumennagel in die Zellophanhülle und warf die Verpackung zusammen mit dem alten Hemd in den Mülleimer.
    Ianto hatte bereits die Nummer gewählt. Das Tuten des Telefons summte kurz durch das Büro, dann erklang eine Stimme: „Hallo? Jonathan Meadows.“
    „Direkte Durchwahl?“, sagte Jack leise zu Ianto, während er sein

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