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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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Entdeckung total überrascht ist. Aber sie nimmt es wie ein Profi. Gibt über Funk Anweisungen für die Ankunft. Beginnt mit der Behandlung.
    Es ist Guy Wildman, dem du das zu verdanken hast – auf mehr als nur eine Art. Er hatte dir auf einer Tauchtour einen Witz erzählt. Wie er immer, bei jedem Notfall, sofort die Polizei herbeirufen konnte. Es war eine Geschichte, die er in der Zeitung gelesen hatte. Ein Typ hat bei der Polizei angerufen, weil er gesehen hatte, dass jemand dabei war, in seinen Schuppen einzusteigen. Die Polizei wollte nichts davon hören, sagte, sie hätte niemanden in seiner Gegend verfügbar.
    Also hatte er sie fünf Minuten später noch einmal angerufen und gesagt, dass sie sich keine Umstände machen sollten, weil er die Eindringlinge erschossen hätte. Selbstverständlich war sein Haus innerhalb von fünf Minuten von bewaffneten Polizisten umstellt und sie nahmen die Bastarde fest, die in den Schuppen eingebrochen waren. Die Bullen waren natürlich gar nicht glücklich. „Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass Sie die Einbrecher erschossen haben“, sagte der Beamte, der die Diebe verhaftet hatte. „Und ich dachte, Sie hätten gesagt, dass in meiner Gegend niemand verfügbar wäre“, antwortete der Typ.
    Die einfachste Art ins Krankenhaus zu kommen? Sich von einem Krankenwagen anfahren lassen.
    Der Schmerz in deiner Schulter hat nachgelassen. Der andere, alte Schmerz kehrt dagegen zurück. Das Verlangen. Der Hunger.
    Dagegen kannst du im Moment nichts tun. Vielleicht nicht in diesem Moment.
    Du musst dich ausruhen. Erholen. Schlafen.
    Fürs Erste.

EINUNDZWANZIG

    Ianto fragte sich, ob er anklopfen sollte. Er stand vor der offenen Bürotür und lauschte einen Moment, weil er dachte, dass er vielleicht an Jacks Atemgeräuschen erkennen konnte, ob er schlief oder nicht. Vielleicht war er, wie Owen gestern, nach einer harten Nacht, an seinem Schreibtisch eingenickt. Möglich, aber eher unwahrscheinlich, überlegte Ianto. Seine Fingerknöchel zögerten vor dem Türpfosten, während er mit der anderen Hand das Tablett mit dem Kaffee balancierte.
    Das Büro lag im Halbdunklen. Die größte Lichtquelle war eine altmodische Schwanenhalslampe. Sie warf einen unheimlichen Schein auf eine Reihe Präparate in Gläsern, die Jack auf einem niedrigen Tisch angeordnet hatte. Zwei Alienklauen schwammen in Formaldehyd. Ihre schuppigen Finger schienen Ianto zuzuwinken.
    Er sah Jack an. Tiefe, regelmäßige und rhythmische Atemzüge würden Schlaf bedeuten. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sein Boss nicht wach war, wollte Ianto wieder in die Küche zurückschleichen, um allein zu frühstücken. Vielleicht konnte er sogar seinen Studien im Keller eine zusätzliche Viertelstunde widmen. Er war heute morgens um sieben Uhr in die Basis gekommen. Denn er machte sich Sorgen, dass der ständige Regen die Straßen auf dem Weg von Radyr überflutet haben könnte. Ein weiterer Grund war, dass er den Sandsäcken am Eingang zur Basis nicht so ganz traute. Er hatte auf seiner Fahrt gesehen, wie das Wasser den Llan-Duffred-Hügel nur so hinunterströmte. So wie das Wasser im Zentrum umherbrandete, konnte er sich gut vorstellen, dass es in der unterirdischen Basis verheerenden Schaden anrichten mochte.
    Jack war mit dem Rücken zu Ianto auf seinem Bürostuhl zusammengesunken und sah genauso aus, wie Ianto ihn in der vorherigen Nacht verlassen hatte. Vielleicht war er bei der Arbeit eingeschlafen. Sein Kopf lag auf der Brust und über seinem blauen Hemd konnte man sein Genick sehen.
    Sein Mantel lag ordentlich gefaltet auf dem Tisch neben einem riesigen Stapel aus Faltblättern, Ausdrucken und abgewetzten Büchern sowie ein paar alten Äpfeln, die schon aussahen wie Leder. Jacks RAF-Mütze, deren goldenes Eichenblattsymbol im schwachen Lampenlicht glänzte, hing an einem Haken an der Wand. Ianto hatte einmal den Fehler gemacht, zu fragen, ob die Mütze zu einem Kostüm gehörte, und Jack hatte ihn daraufhin eine ganze Woche lang mit Witzen über Uniformierte geärgert. Dann hatte Ianto die Mütze aufprobieren müssen – eine weitere, gutartige Neckerei. Dann erklärte Jack mit unverhohlenem Stolz, dass die Mütze vom Hutmacher Tranter’s in der Jermyn Street in London, St. James, maßgefertigt worden war. Ianto hatte den Laden daraufhin gegoogelt und herausgefunden, dass Jack ihn erneut an der Nase herumgeführt hatte. Tranter’s existierte nicht mehr, seit eine V1-Bombe das Geschäft 1944 dem Erdboden gleichgemacht

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