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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sind, wie du ja weißt, so ziemlich das Beste, was wir weiterentwickelten Affen je zusammengeschustert haben.“
    Sie standen jetzt vor einem leeren Grundstück, auf dem überall Unkraut wucherte. Das östliche Ende des Kiesgrundstücks, markiert durch einen maroden Maschendrahtzaun, war mit gut fünfzehn Zentimeter tiefem Wasser überflutet. Gwen konnte den Fluss riechen. Der Wind wehte kalt und trug den typischen Geruch des Herbstes, der einen aussichtslosen Kampf mit den Vorboten des Winters führt.
    „Oh!“, sagte sie und geriet plötzlich ins Wanken. „Heiliges Kanonenrohr, hast du das gespürt?“
    Er nickte. Übelkeit: ein wälzendes Unbehagen, das sie an die Reisekrankheit erinnerte, an der sie als Kind auf Familienausflügen gelitten hatte, und an den riesigen Rücksitz des Vauxhall Royale, der den ganzen Weg nach Carmarthen im Urlaubsverkehr ständig anhielt und anfuhr.
    „Ich habe Kopfschmerzen“, sagte James. „Hast du auch Kopfschmerzen?“
    „Ja“, bestätigte Gwen, als sie merkte, dass dies definitiv der Fall war. „Es kam ganz plötzlich.“
    „Wie ein umgelegter Schalter?“
    „Wie ein umgelegter Schalter, ja. Ich kann nicht mehr klar danken.“
    „Danken?“
    „Was?“
    „Du sagtest gerade ,danken‘.“
    „Ich meinte denken.“
    „Ich weiß, was du meintest. Ich kann auch nicht mehr klar danken. Ich habe wirklich Mühe, mich zu konzentrieren.“
    „Du meinst ,Mühe‘“, sagte Gwen und rieb sich dabei den Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger.
    „Was?“
    „Du sagtest ,Kühe‘, aber du meinst ,Mühe‘.“
    „Das hab ich nicht gesagt.“
    Gwen sah ihn an. Kalter Regen prasselte auf sie herab. Sie bekam Sehstörungen. Schnörkel aus gelbem Licht und Blitze zuckten an den Rändern ihres Sichtfeldes. Sie hatte noch nie an Migräne gelitten, aber genug darüber gelesen, um zu wissen, dass sich eine Migräne genau so anfühlen musste.
    „Was zur Hölle ist das?“, fragte sie leicht verängstigt.
    „Ich weiß es nicht“, gab James zu. Er rang sich ein Lächeln ab und antwortete mit der quietschenden Stimme seiner Lieblingscartoonfigur. „Aber ich lass mir nichts gefallen!“
    Sie musste lachen. Jack war die Grundfeste und die Seele von Torchwood, aber James war das Herz. Er konnte sie im Angesicht des Weltuntergangs zum Lachen bringen. Oder Cardiffs Untergang, was immer zuerst passieren würde.
    James drehte sich von ihr weg. „Auf geht’s“, sagte er. „Wir sind dran.“
    Jemand kam durch den überfluteten Bereich auf sie zugerannt und spritzte dabei das Wasser auf wie ein gutgelaunter Gene Kelly.
    Gwen dachte im ersten Moment, es wäre Toshiko, aber sie war es nicht. Es war ein schlankes Mädchen in einer Jeans im Herrenschnitt und einem hautengen T-Shirt mit der Aufschrift Ich habe Möpse, also gewinne ich .
    Sie lief irgendwie komisch, dachte Gwen. Spastisch, schüttelte ihre Arme. Ihr dünnes Gesicht zuckte und blinzelte.
    „Hallo!“, rief James.
    Das Mädchen bremste stolpernd ab und schwankte. Sie blinzelte erst James, dann Gwen und dann wieder James an. Jede Drehung ihres Kopfes war abrupt und brachte sie zum Wanken. Ihre Finger, von denen Wasser tropfte, zuckten und schnappten, als würde sie einen Hummer nachahmen.
    „Groß, groß, groß“, lallte sie und betonte dabei das mittlere „groß“.
    „Schwindel. Neunundsechzig Prozent. Der Katzenbesitzer. Vermenschlichen. Gibbons. Große Gibbons. Niedergang und Fall des großen Gibbons“, fügte sie hinzu.
    Dann fiel sie mit einem derart harten, knochigen Krachen auf die Knie, dass Gwen zusammenzuckte und erbrach sich auf den Kies.
    Gwen ging schnell zu ihr und versuchte, ihr zu helfen. Das Mädchen murmelte etwas und schob Gwen weg. Dann erbrach sie sich erneut.
    Selbst durch Wind und Regen verdünnt, roch ihr Erbrochenes irgendwie falsch. Es sonderte einen starken Geruch nach Beton ab. Hinzu kam eine Spur von Plastik und verbranntem Zucker.
    „Es ist okay“, sagte Gwen.
    „Groß, groß, groß“, lallte die Fremde, dabei würgte sie trocken.
    Gwen sah zu James auf.
    „Was zur Hölle ist los mit ihr?“, fragte sie. „Und außerdem: Au! Meine Kopfschmerzen werden schlimmer.“
    „Meine auch“, stimmte er zu. Er versuchte, aufmunternd zu klingen, aber sie konnte diesen Ton in seiner Stimme hören. Den Schmerz. „Tja“, sagte er, „wenn da bei der großen Quiznacht im hiesigen Pub nicht etwas verdammt schiefgelaufen ist …“
    Das Mädchen stand auf und schubste sie zur Seite. Sie fiel wieder hin,

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