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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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antwortete Rhys und spürte, wie das scharfe Schwert der Schuld sich tief in sein Herz bohrte. „Das würde ich sehr gern.“
    Es war ein peinlicher Augenblick, als sie dastanden, sich mit einem leichten Lächeln anblickten und beide darauf warteten, dass der andere etwas tat. Bis Lucy sich nach oben streckte und ihn auf die Wange küsste. „Ich hoffe, es geht dir bald besser“, sagte sie und drehte sich um, um zu gehen.
    Rhys sah ihr nach und bewunderte die Art, wie sich ihr Po in der Jeans, ihrer hübsch-engen und nicht wie einst furchtbarengen Jeans, beim Gehen hin- und herbewegte. Von unten rechts nach oben links und dann von unten links nach oben rechts, bei jedem Schritt, den sie machte. Es war hypnotisierend. Faszinierend.
    Ein weißer Van fuhr die Straße entlang und steuerte plötzlich auf sie zu. Die Schiebetür an der Seite öffnete sich und ein Mann mit rasiertem Kopf, der gerade noch neben ihr gegangen war, drehte sich auf einmal um und stieß sie in die Öffnung.
    Lucy schrie. Die Leute drehten sich nach ihr um, doch niemand unternahm etwas. Alle starrten wie hypnotisiert oder fasziniert, aber aus den falschen Gründen. Rhys fühlte sich, als würde er einer Inszenierung zusehen, als wären das Schauspieler und er dürfe sich nicht einmischen. Dann wandte sie den Kopf zu ihm um und sah ihn mit angsterfüllten Augen an. Er erwischte sich dabei, dass er loslief und eine Drohung zwischen den Lippen formte. „Ey! Lass sie in Ruhe, Arschloch!“, brüllte er. Er brauchte fünf Schritte, um die Szene zu erreichen, dabei lief er bereits. Die Kraft des Aufpralls, als sein rechter Arm wie ein Kolben von irgendwo unter der Hüfte hochschoss und den Mann mit dem rasierten Kopf an der Nase traf, ließ das Blut in alle Richtungen spritzen. Der Schmerz durchzuckte Rhys’ Arm wie eine Lanze bis ins Schultergelenk hinein. Der Mann fiel nach hinten über. Rhys schnappte sich Lucy, die auf der Kante des Vans zappelte, und zog sie zurück auf den Bürgersteig. Der Van fuhr schnell davon, verlangsamte nur kurz, damit der Glatzkopf, der hinterhergelaufen war, sich hineinrollen konnte. Sein Gesicht war blutrot und nass und seine Augen stierten Rhys irrwitzig wütend an. Dann glitt die Tür zu, der Van beschleunigte und verschwand nach einem Augenblick um die nächste Ecke. Er konnte das Quietschen der Reifen noch ein paar Sekunden danach hören.
    „Mein Held“, sagte Lucy, als sie sich an seinen Arm klammerte.
    „Mein Gott“, entfuhr es Rhys. „Was zum Teufel sollte das alles?“

Gwen hielt ihr Handy in der Hand, das plötzlich nervös zu vibrieren begann.
    Neue Nachricht
, stand auf dem winzigen LCD-Display.
Sofort lesen?
    Sie blickte sich in der Basis um, betrachtete die Schreibtische mit den Flachbildschirmen, die Ziegelwände und Säulen, die Wasserskulptur und das große Panoramafenster, hinter dem andere Räume lagen. Sie betrachtete Toshiko, die mit gesenktem Kopf an ihrem Platz an einem Haufen außerirdischer Geräte arbeitete, die aussahen, als wären sie alle im Nachtclub gefunden worden. Und sie betrachtete die Hand in dem Musterglas. Wie zum Teufel bekam ihr Handy ein Signal, das stark genug war, wenn man im restlichen Cardiff nur um eine Ecke biegen musste und keinen Balken mehr hatte?
    Sie schob es vor sich her. Ihre gesamte Zukunft hing von dieser Nachricht ab.
    Wenigstens glaubte sie das. Sie und Rhys. Sie hatte angenommen, dass sie einfach weiter zusammenbleiben würden. Aber das war eben genau das – eine Annahme. Viele Dinge waren bisher noch ungeklärt. Sie hatte nicht alles bis ins letzte Detail überdacht. Wollte sie mit ihm alt werden? Wollte sie, dass Rhys der Vater ihrer Kinder wurde? Wollte sie überhaupt Kinder? Große Fragen, für die sie sich nie genug Zeit zum Nachdenken genommen hatte. Genau wie viele andere junge Berufstätige hatte sie die großen Lebensfragen erst einmal beiseitegeschoben und ihr Leben von einem Tag zum anderen gelebt. Große Lebensfragen, das waren Dinge wie Hypotheken und Lebensversicherungen, etwas, über das Erwachsene nachdachten. Obwohl sie Rhys schon so oft gesagt hatte, dass er aufhören sollte, sich wie ein Kind zu benehmen, sah sie sich auch nicht als Erwachsene an. Nicht wirklich.
    Sie schob es immer noch vor sich her. Mit einem Zucken näherte sich ihr Daumen der J-Taste, bevor ihre Gedanken ihn einholen und die Aktion abbrechen konnten.
    Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid
. :(
Wenn du noch mit mir redest, RUMIAN! Ich möchte mit dir zusammen

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