Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
höher sein als ursprünglich vermutet wu r de. “
    „ Von wem vermutet? “ fragte ich.
    „ Das darf ich nicht sagen “ , antwortete er.
    Er würgte einen Zornesausbruch ab, indem er mir orden t lich Wasser die Kehle hinunterkippte. Keuchend und nac h denklich sagte ich daher nur: „ Das ist ärgerlich! “
    „ Da stimme ich Ihnen zu “ , sagte er. „ Aber nun, da wir hier sind, sollte eigentlich alles bald wieder in Ordnung kommen. “
    Ich stand auf, streckte mich ausgiebig, um die Starre aus meinen Muskeln zu vertreiben, aber dann setzte ich mich rasch auf einen Felsen, um ein leichtes Schwindelgefühl zu verbergen.
    „ Also gut “ , sagte ich, griff nach einer Zigarette, doch sie waren alle zerkrümelt. „ Wie wäre es denn, wenn Sie darüber nachdenken würden, was Ihnen zu sagen erlaubt ist, und mir das dann mitteilen würden? “
    Charv zog eine Packung Zigaretten – meine Marke – aus seinem Beutel und gab sie mir.
    „ Wenn Sie müssen “ , sagte er.
    Ich nickte, nahm die Packung, öffnete sie und zündete mir eine an.
    „ Danke “ , sagte ich und gab sie ihm wieder. Er nahm sie aber nicht.
    „ Behalten Sie sie “ , lehnte er ab. „ Ich bin sowieso Pfe i fenraucher. Aber Sie, da wir gerade dabei sind, benötigen wesentlich dringender Nahrung und Flüssigkeit als Nik o tin. Ich überwache Ihren Herzschlag, Blutdruck und Ihren Stof f wechsel mittels eines kleinen Gerätes, das ich bei mir habe …“
    „ Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen “ , sagte Ra g ma, der sich seinerseits eine Zigarette organisierte und von irgendwoher ein Feuerzeug holte. „ Charv ist ein Hypocho n der. Aber ich meine, wir sollten zurück zu unserem Rau m schiff, bevor wir miteinander reden. Sie sind noch immer in Gefahr. “
    „ Raumschiff? Was für ein Raumschiff? Wo ist es denn? “
    „ Etwa eine Viertelmillion Meilen von hier “ , erklärte Charv. „ Zudem hat Ragma recht. Es wäre besser, wenn wir diesen Ort so schnell wie möglich verlassen würden. “
    „ Ich muß Ihnen ja wohl vorbehaltlos glauben “ , sagte ich. „ Aber Sie haben nach mir gesucht – und nur nach mir – nicht wahr? Sie scheinen etwas über mich zu wissen …“
    „ Damit haben Sie Ihre eigene Frage gleich selbst bean t wortet “ , entgegnete Ragma. „ Wir hatten Grund zu der A n nahme, daß Sie in Gefahr sind, und wir behielten recht. “
    „ Woher? Woher wußten Sie das? “
    Sie sahen einander an.
    „ Tut mir leid “ , sagte Ragma. „ Das ist unerheblich. “
    „ Wieso unerheblich? “
    „ Wir sind nicht befugt, darüber Auskunft zu geben. “
    „ Wer erteilt Ihnen denn Ihre ganzen Verbote? “
    „ Unerheblich. “
    Ich seufzte. „ Na schön. Ich glaube, ich kann mittlerweile wieder gehen. Wenn nicht, dann werden wir es ja bald wi s sen. “
    „ Ausgezeichnet “ , sagte Charv, als ich mich erhob.
    Dieses Mal fühlte ich mich sicherer, und das schienen sie auch zu sehen. Er nickte, wandte sich um und ging dann mit einem sehr unkänguruhhaften Schritt davon. Ich folgte ihm, Ragma blieb an meiner Seite. Er ging dieses Mal auf zwei Beinen.
    Das Terrain war ziemlich eben, daher bereitete das Gehen keine besonderen Schwierigkeiten. Nach ein paar Minuten des Laufens konnte ich sogar ein wenig Enthusiasmus bei dem Gedanken an ein Erdnußbutterbrot aufbringen. Aber noch ehe ich meinem Wunsch Ausdruck verleihen konnte, rief Ragma etwas Außerirdisches.
    Charv antwortete, dann beschleunigte er seinen Schritt; nun hoppelte er wirklich fast wie ein Känguruh.
    Ragma wandte sich an mich. „ Er geht schon voraus, um die Aggregate anzuwärmen “ , sagte er. „ Damit wir einen flotten Start hinlegen können. Wenn Sie sich schneller b e wegen können, dann tun Sie es bitte. “
    Ich bemühte mich nach besten Kräften. „ Wozu die Eile? “ fragte ich noch.
    „ Mein Gehör ist ausgesprochen sensitiv “ , sagte er. „ Wie ich soeben erfahren habe, sind Zeemeister und Buckler g e startet. Die Wahrscheinlichkeit einer Suche nach Ihnen ist sehr groß. Und es ist immer am besten, mit dem Schlim m sten zu rechnen. “
    „ Wie ich vermute, handelt es sich bei den beiden um meine ungebetenen Gäste, und Ihr habt die Erlaubnis, mir ihre Namen mitzuteilen. Was stellen sie denn dar? “
    „ Sie sind Balkengöggel. “
    „ Balkengöggel? “
    „ Asoziale Individuen, vorsätzliche Verletzer aller Stat u ten. “
    „ Ach so, Galgenvögel. Ja, dasselbe hatte ich auch schon vermutet. Was können Sie mir von Ihnen erzählen?

Weitere Kostenlose Bücher