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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Sie gestürzt waren. Wir sind gestartet und haben Ihre Verfolger, den Kontinent und den Planeten hinter uns gelassen. Augenblicklich befinden wir uns im Orbit um Ihre Welt, aber den werden wir in Kürze verlassen. “
    „ Wenn Sie mich tragen konnten, dann müssen Sie kräft i ger sein als Sie aussehen. “
    „ Offensichtlich. “
    „ Wohin wollen Sie mich denn nun bringen? “
    „ Zu einem anderen Planeten – einem sehr hübschen, aber der Name wird Ihnen wahrscheinlich nichts sagen. “
    „ Warum? “
    „ Sicherheit und Notwendigkeit. Sie sind in der Position, Informationen zu besitzen, die sehr nützlich sein könnten hinsichtlich eines Falles, mit dem wir zu tun haben. Wir möchten diese Informationen natürlich haben, aber es gibt andere, die sie ebenfalls wollen. Wegen dieser anderen w ä ren Sie auf Ihre m e igenen Planeten ständig in Gefahr. Daher ist es das einfachste, Sie von dort wegzubringen, sowohl in Ihrem als auch in unserem Interesse. “
    „ Fragen Sie mich ruhig. Da Sie mich gerettet haben, werde ich mich nicht undankbar zeigen. Was wollen Sie wi s sen? Wenn es dasselbe ist, was auch Zeemeister und Buckler wi s sen wollten, dann werde ich aber kaum eine Hilfe für Sie sein. “
    „ Von dieser Voraussetzung gehen wir aus. Aber wir sind der Meinung, daß die Informationen, die wir meinen, auf einer unterbewußten Ebene doch vorhanden sind. Und die beste Methode, so etwas ans Licht zu fördern, besteht darin, das Büro eines telepathischen Analytikers aufzusuchen. Von denen gibt es viele dort, wo wir hingehen. “
    „ Wie lange werden wir denn dort sein? “
    „ Sie werden so lange dort bleiben, bis wir unsere Unte r suchungen abgeschlossen haben. “
    „ Und wie lange wird das dauern? “
    Er schüttelte seufzend den Kopf.
    „ Das können wir im Augenblick unmöglich sagen. “
    Ich fühlte, die sanfte Schwärze streifte mich wie der Schwanz einer vorbeigehenden Katze. Noch nicht! Mein Gott, nein … Ich konnte doch nicht ohne weiteres zulassen, daß sie mich einfach so mitnahmen, für einen unbefristeten Zeitraum, weg von allem, was mir vertraut war. In diesem Augenblick durchlebte ich das typische Totenbett-Syndrom – überall lose Enden, all die Kleinigkeiten, die man unb e dingt noch in Ordnung bringen sollte, bevor man geht: Bri e fe schreiben, Kontoauszüge holen, das Buch auf dem Nach t tisch zu Ende lesen … Wenn ich jetzt das Semester schleifen ließ, dann würde mich das in einen akademischen und fina n ziellen Ruin stürzen – und wer würde mir diese Erklärung schon abkaufen? Nein. Daß sie mich mitnahmen, konnte ich unmöglich zulassen. Aber die samtenen Schatten kamen b e reits wieder näher. Ich mußte mich beeilen.
    „ Tut mir leid “ , konnte ich eben noch hervorstoßen, „ aber das ist unmöglich. Ich kann nicht mitgehen …“
    „ Ich fürchte, Sie müssen. Das ist eine absolute Notwe n digkeit “ , sagte er.
    „ Nein “ , sagte ich, langsam panisch, wobei ich gegen das Schlafen ankämpfte. „ Nein, das … können Sie mir nicht a n tun. “
    „ Ich glaube, in Ihrem eigenen Rechtswesen existiert eine vergleichbare Maßnahme. Man nennt es ‚ Schutzhaft ’ . “
    „ Und was ist mit Artikel 7224, Absatz C? “ keuchte ich. Ich spürte, wie meine Redeweise schleppend wurde, wä h rend mir die Augen zufielen.
    „ Was haben Sie gesagt? “
    „ Das haben Sie genau verstanden “ , murrte ich. „ Sieben … zwo … zwo … vier, Ab … satz … C … Das ist der Grund für …“
    Und dann, wieder einmal, nichts.
     
    Mehrere Zyklen der Wahrnehmung brachten mich in die nächste Nähe dessen, was man als ‚ bei Bewußtsein ’ bezeic h net – aber es verging eine gewisse Zeit, bis ich voll wach war. Mein so erreichtes Wachsein verbrachte ich z u nächst mit dem Betrachten Kaliforniens. Es dauerte jedoch seine Zeit, bis ich auf den herrschenden Streit aufmerksam wurde, der in einer verhaltenen, fast akademischen Weise ausgetragen wurde. Sie ereiferten sich über eine meiner B e merkungen.
    Oh, ja …
    Artikel 7224, Absatz C. Das hatte, so erinnerte ich mich, etwas zu tun mit dem Abtransport intelligenter Wesen von ihrem Heimatplaneten ohne deren Erlaubnis. Teil eines i n tergalaktischen Kidnappings, bei dem die Welt meiner Re t ter ihre Finger im Spiel hatte, das kam einer interstellaren Verschwörung schon sehr nahe. In der gegenwärtigen Situ a tion gab es aber auch wahrlich genügend viele Dinge, über die man geteilter Meinung sein konnte: etwa über das

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