Tore in der Wüste
Ja, selbstverständlich “ , sagte er und blickte zu Ragma, der etwas entfernt stand.
Ragma kam näher, seine unbeweglichen Wombataugen funkelten.
„ Mister Cassidy “ , sagte er, „ lassen Sie mich es Ihnen so einfach wie möglich erklären. Wir sind Gesetzeshüter – P o lizisten, wenn Sie so wollen , und wir haben eine Aufgabe zu erledigen. Leider können wir Ihnen die Einzelheiten aber nicht mitteilen, was Ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit wahrscheinlich erheblich steigern würde. Und so wie die Dinge liegen, wäre Ihre Anwesenheit auf Ihrem Planeten ein mehr oder weniger großes Hindernis für uns, während Ihre Abwesenheit die Lage wesentlich vereinfachen würde. Z u dem sind Sie, wie wir Ihnen schon gesagt haben, in großer Gefahr, wenn Sie bleiben. Angesichts dieser Tatsachen wäre es doch wirklich für beide Seiten besser, wenn Sie einem kurzen Urlaub zustimmen würden, nicht wahr? “
„ Tut mir leid “ , sagte ich.
„ Dann “ , sagte er darauf, „ kann ich nur noch an Ihre Ko r ruptheit und an Ihre Abenteuerlust appellieren. Eine solche Reise würde Sie unter normalen Umständen ein Vermögen kosten, zudem werden Sie Dinge sehen, die noch kein A n gehöriger Ihrer Rasse jemals zuvor gesehen hat. “
Darüber hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht. U n ter anderen Umständen hätte ich auch keinen Augenblick gezögert. Aber nun war ich schon mit meinen Gefühlen ins reine gekommen. Etwas war nicht in Ordnung, und ich war ein Teil davon. Aber es war mehr als nur die Welt, die aus dem Gleichgewicht geraten war. Etwas, das ich nicht verstand, war geschehen/geschah mit mir. In mir wuchs die Überzeugung, nur etwas herausfinden und ändern zu kö n nen, wenn ich zu Hause blieb und auf eigene Faust Nachfo r schungen anstellte. Ich bezweifelte, daß jemand anders me i ne Interessen so gut vertreten konnte, wie ich sie vertrat.
Also: „ Tut mir leid “ , wiederholte ich.
Er seufzte, wandte sich ab, um durch die Luke die Erde zu betrachten.
Schließlich: „ Ihre Rasse ist sehr starrsinnig “ , meinte er seufzend.
Da ich nicht antwortete, fügte er noch hinzu: „ Aber mein e e benfalls. Wir müssen Sie zurückbringen, wenn Sie darauf bestehen. Aber ich werde eine Möglichkeit finden, die nöt i gen Resultate auch ohne Ihre Mithilfe zu bekommen. “
„ Was meinen Sie damit? “ fragte ich.
„ Wenn Sie Glück haben “ , sagte er, „ dann leben Sie lange genug, um Ihren Entschluß zu bedauern. “
5
So dahängend, abwechselnd meine Muskeln an - und en t spannend, um dem Pendeleffekt der langen, geknoteten Schnur entgegenzuwirken, untersuchte ich einen Penny, auf dem Lincolns Profil nach links blickte. Er sah genauso aus, wie ein Penny auszusehen hatte, den man im Spiegel b e trachtet, Spiegelschrift und alles. Das Dumme war nur, ich hielt ihn direkt in meiner Handfläche.
Neben/unter mir, wo ich nur wenige Meter über dem Fußboden baumelte, summte die Rhenniusmaschine: drei rabenschwarze Gehäuse, die in einer Reihe auf einer krei s förmigen Plattform angebracht waren, die sich langsam g e gen den Uhrzeigersinn drehte. Von den Enden der Einheit ging jeweils ein Schaft aus – einer vertikal, einer horizontal –, und diese Schäfte passierten etwas, was an einen Möbiu s streifen erinnerte, ein Gürtel von fast einem Meter Weite, wobei ein Strang fast in einen Tunnel in der gekrümmten Zentralei n heit, aus dem eine gekrümmte Hand herausragte, mündete.
Mit den Knien pumpend, die Füße gegen das Terminal gestemmt, brachte ich mich selbst in schwingende Bew e gung, die mich, Augenblicke später, wieder über die ei n wärts gerichtete Spur der mittleren Komponente brachten. Ich ließ mich hinunter, streckte den Arm aus, ließ den Penny auf den Gürtel fallen, erreichte den oberen Totpunkt meiner Schwingbewegung, begann wieder zurückzuschwingen. Noch immer festgeklammert, schnappte ich mir den Penny, als er wieder auftauchte.
Nicht das, was ich erwartet hatte. Aber nicht im gerin g sten.
Die erste Reise durch die Innereien dieses Dings hatte den Umkehrprozeß eingeleitet. Ich hatte vermutet, wenn ich ihn ein weiteres Mal durchlaufen ließ, würde er wieder die u r sprüngliche Form annehmen. Statt dessen hielt ich nun eine Metallscheibe in der Hand, auf der die Gravierung vertieft war, keine sf alls aber umgekehrt. Das war auf beiden Seiten der Fall, der Rand dagegen war eingekerbt wie ein Zahnrad.
Ich wurde immer neugieriger. Aber ich mußte ihn ja ei n fach noch einmal
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