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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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waren.“
    „Zeemeister und Buckler“, sagte ich. „Die kamen mir aber nicht so vor, als würden sie ihren Intellekt von Gefühlen ausschalten lassen.“
    „Richtig. Sie sind im Grunde genommen nur Galgenvögel. Bis vor kurzem war ihre Hauptaktivität der Organschmuggel gewesen. Davor übten sie mehrere illegale Tätigkeiten aus, aber der Organschmuggel scheint das lohnendste gewesen zu sein. Sie wurden mehr aus kommerziellen als aus idealistischen Gründen in den Diebstahl des Sternsteins verwickelt. Keine anderen Beteiligten an der Verschwörung waren Kriminelle im eigentlichen Sinne des Wortes.
    Nur deswegen haben sie Zeemeister angeheuert – damit er den Diebstahl für sie planen konnte. Sein eigentliches Ziel bei der Sache war aber …“
    „Doppelt gemoppelt“, unterbrach ich ihn, während ich ihm eine neue Zigarette anzündete.
    „Ganz genau. Er wollte den Stein für sich behalten und ihn später den Zuständigen gegen Geld und Zusicherung von freiem Geleit zurückgeben.“
    „Wenn das geschehen wäre, wie hätte das unsere Chancen bezüglich der Mitgliedschaft in der Föderation beeinflußt?“
    „Das wäre nicht so schlimm gewesen wie sein Einsatz zur Wiederbeschaffung der Kronjuwelen“, antwortete er. „Wenn man den geliehenen Gegenstand zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgeben kann, ist das in Ordnung. Wo er sich in der Zwischenzeit befand, ist dabei unerheblich.“
    „Was für eine Rolle spielen Sie dann wirklich in dieser Angelegenheit?“
    „Ich mag es nicht, wenn man irgendwelche Fragen so unglaublich direkt angeht“, sagte er. „Sie sind neu in dem Spiel, und ich möchte Ihnen jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen. Ich möchte, daß wir den Stein zurückbekommen und die ganze Geschichte vergessen wird.“
    „Verständlich“, stimmte ich zu. „Daher möchte ich ebenfalls vernünftig sein. Ich nehme an, Paul behielt den echten Stein und nahm an, er sei irgendwie dann in unseren Besitz übergegangen, damals, während des Kartenabends.“
    „Das ist korrekt.“
    „Also hatten Hal und ich ihn möglicherweise, ja, sogar mit größter Wahrscheinlichkeit, eine ganze Zeit lang in unserer gemeinsamen Wohnung. Dann verschwand er.“
    „Sieht so aus.“
    „Und was soll ich nun genau tun, falls ich diesen Job annehme?“
    „Zuallererst“, entgegnete er, „würde ich gerne eine qualifizierte Person zur Erde bringen lassen, da Sie ja Ihre Welt nicht verlassen wollen, um sich von einem telepathischen Analytiker untersuchen zu lassen, und Siblas Fähigkeiten nicht Ihren Vorstellungen entsprechen.“
    „Sie sind noch immer der Meinung, irgendwo in meinem Gehirn könne ein Hinweis verborgen sein?“
    „Damit müssen wir rechnen oder etwa nicht?“
    „Doch, ich glaube schon. Was ist mit Hal? Vielleicht verfügt er ebenfalls über unterbewußte Informationen.“
    „Diese Möglichkeit besteht natürlich auch, aber ich bin geneigt, ihm zu glauben, wenn er meint, er habe den Stein bei Ihnen zurückgelassen. Dessen ungeachtet – erst vor kurzem hat er Mister Nadler zugesichert, jede analytische Prozedur über sich ergehen zu lassen, die von Nutzen sein könnte.“
    „Dann werde ich das ebenfalls tun. Bringen Sie Ihren Analytiker her. Wenn er nur sein Handwerk versteht und ich diese Welt nicht verlassen muß.“
    „Also gut. Das hätten wir erledigt. Bedeutet das, Sie nehmen den Job an?“
    „Warum nicht? Warum sollte ich kein Geld für meine Nachforschungen annehmen – besonders, da die Schecks von den Leuten kommen, die meinen bisherigen Lebensstil zerstört haben?“
    „Dann verbleiben wir vorerst einmal so. Der Transport des Analytikers, den ich ausgesucht habe, wird einige Tage in Anspruch nehmen. Mister Nadler hat noch einige Formulare, die Sie bitte unterzeichnen wollen. Während Sie das tun, werde ich ein kleines Apparatchen aufbauen, das wir mitgebracht haben.“
    „Was für ein Apparatchen?“
    „Ihr Bein heilte damals doch famos, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Dasselbe werde ich jetzt mir Ihrer Brustverletzung tun. Sie werden voraussichtlich noch heute abend die Klinik wieder verlassen können.“
    „Das wäre mir mehr als recht. Und was dann?“
    „Dann müssen Sie nur noch ein paar Tage jeden Ärger meiden. Das könnte erreicht werden, indem wir Sie einsperren oder in dem wir Sie einfach unter Beobachtung halten, zusammen mit Ihrem Versprechen, sich aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten. Ich vermute, Sie wählen das letztere.“
    „Da vermuten Sie richtig.“
    „Dann

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