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Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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und trat durch den soeben entstandenen Türbogen. Es musste sich dabei um einen uralten, geheimen Zugang handeln, der nur von der anderen Seite her geöffnet werden konnte. Die Fugen waren im Laufe der Zeit verwittert und anschließend von Schimmel und Kalkablagerungen überdeckt worden. Sand rieselte von der Decke und legte sich auf das weiße Haar des Medikus. In der linken Hand hielt er eine Öllampe, die flackernd und dumpf den Raum erhellte. Sie war es auch gewesen, die Asenfried im ersten Moment geblendet hatte. Jetzt jedoch hatten sich seine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt und der stechende Schmerz ebbte so rasch ab, wie er gekommen war.
          Hinter dem Medikus befanden sich noch weitere Gestalten. Asenfried erkannte den Hauptmann der Stadtwache und neben ihm stand, sehr zu seiner Verwunderung, der Erlöser von Leuenburg höchstpersönlich. Den Dritten im Bunde hatte er noch nie gesehen, doch vermutete er in ihm einen der Mönche des Klosters. Er trug die klassische Kutte der Fraterner und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Seine gefalteten Hände verschwanden weit im Saum der Ärmel und man könnte meinen, er hielt gerade eine Andacht der Herrin.
          >> Darf ich vorstellen, das ist der Schmied vom Alten Markt. Sein Name ist Asenfried << , ergriff Eirik das Wort und deutete mit der Hand auf Asenfried. >> Er hat mich in der Nacht des Mordes an Talin vom Hospital zur Garnison begleitet. Ihm verdanke ich mein Leben << . Dankbar sah er zum Schmied und machte einen Schritt auf ihn zu.
          >> Er weiß von den Widergängern? << , wollte Taris mit kritischem Blick wissen und trat nun ebenfalls durch den schmalen Eingang in den Kellerraum.
          Asenfried entging der zweifelnde Unterton in seiner Stimme nicht, und sofort musterte er äußerst unverhohlen den großgewachsenen Hauptmann der Stadtwache. >> Ist das ein Problem, Hauptmann ? << , fragte er ihn ruhig und sah ihm dabei vollkommen gelassen in die Augen. Er wusste noch nicht, was er von diesem Hauptmann halten sollte, doch sollte der sich als aufgeblasener Offiziersschnösel erweisen, dann war er bei ihm jedenfalls an der richtigen Adresse.
          Taris antwortete nicht sofort, sondern musterte nun seinerseits den Schmied vom Alten Markt etwas genauer. >> Eirik hat Euch sein Leben zu verdanken und ich vermute, dass Ihr nicht nur mit dem Schmiedehammer umzugehen wisst << , antwortete er schließlich. >> Insofern nein, es ist kein Problem! << .
          >> Gut, dann hätten wir das ja geklärt! Bleibt aber immer noch die Frage: Was macht diese erlauchte Runde in meinem Keller? << Asenfried hatte den Kohlesack inzwischen auf den Boden gelegt und wartete mit vor der Brust verschränkten Armen auf eine Erklärung.
          >> Ich habe Euch eben bereits gesagt, dass das nicht Euer… << , fing Eirik gerade schmunzelnd an, als er auch schon wieder verstummte. Mit offenem Mund starrte er plötzlich an Asenfried vorbei in die Dunkelheit. Der wusste zuerst nicht, was er davon halten sollte, doch als er die Blicke der Anderen bemerkte, lief es ihm kalt den Rücken runter.
          >> Kommt ganz langsam zu uns und macht keine hektischen Bewegungen << , forderte ihn Taris mit einer entsprechenden Geste in seine Richtung auf. Er war bemüht, ruhig und besonnen zu wirken, doch seine Augen sprachen eine andere Sprache.
          Eirik trat unbewusst einen Schritt nach hinten und Uriel schloss die Augen. Flüsternd begann er, ein Gebet zu rezitieren.
          >> Was zum Henker soll dieses Theater? << Asenfried versuchte die Situation herunterzuspielen, drehte sich dabei um und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Es wollte nicht so recht gelingen und als er sah, wer oder was da hinter ihm stand, fror es ihm regelrecht ein. Im Durchbruch der Mauer verharrte stumm eine bleiche, weiße Gestalt. Langes, schwarzes Haar fiel ihr über die Schultern und die Augen waren milchig trüb unterlaufen. Dem Aussehen nach zu urteilen, handelte es sich um eine Frau mittleren Alters, die auf den ersten Blick noch deutlich menschliche Züge aufwies. Ihre seltsam zur Seite geneigte Kopfhaltung und die vollkommen ausdruckslosen Augen machten diese bei genauerem Hinsehen jedoch sofort zunichte. Die Kreatur war unheimlich und wirkte in ihrer widernatürlich gelassenen Art äußerst gefährlich.      >> Verdammt! Schon wieder eines dieser Dinger << , hauchte Asenfried und machte langsam einen Schritt zurück in Richtung

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