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Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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Keller. >> Du scheinst sie anzuziehen wie das Licht die Motten, Medikus von Leuenburg << . Beherrscht, aber dennoch jeden Muskel in seinem Körper anspannend, griff er in aller Ruhe nach dem Kohlesack auf dem Boden. Auch wenn der keine ernstzunehmende Waffe darstellte, so war ihm doch deutlich wohler dabei, etwas in der Hand zu haben.
          Eirik antwortete nicht, sondern fixierte weiterhin den Incubi vor sich. Die Situation war äußerst angespannt. Keiner wollte die Kreatur mit einer schnellen oder überhasteten Bewegung zum Angriff zwingen und so einen möglichen Vorteil verschenken. Endlich, nachdem es schon aussah, als ob keiner die Initiative ergreifen wollte, trat Taris einen Schritt nach vorne, zog langsam sein Schwert aus der Scheide und stellte sich ganz beiläufig schützend vor Eirik. Der Incubi verfolgte die Aktion zunächst gelassen. Als Taris` Klinge jedoch mit einem Sirren aus der Scheide fuhr, schwang der Kopf der Kreatur ruckartig herum. Scheinbar wusste sie genau, wofür die Schneide einst geschaffen wurde.
          Asenfried stand neben dem alten Holzregal und sah immer wieder abwechselnd zu Taris und dem Incubi. Plötzlich bemerkte er hinter dem Mönch eine Bewegung und sah etwas Helles durch das Dunkel huschen. >> Passt auf! << , rief er daraufhin lautstark und deutete mit der Hand aufgeregt zu Bruder Malachias. >> Dort sind noch mehr! <<
          Erschrocken drehten sich Bruder Malachias und der Erlöser um, und Eirik fing an, hastig am Beutel an seiner Seite herumzuhantieren.
          Taris aber ließ den Incubi vor sich nicht aus den Augen und blieb stehen. Vom Ruf Asenfrieds trotzdem kurz abgelenkt, zuckte er, und wurde genau in diesem Moment das Opfer eines Angriffs. Ohne jede Vorwarnung oder Regung sprang der weibliche Incubi vor und riss beide Arme nach oben. Alles geschah unglaublich schnell.
          Asenfried konnte sehen, dass Taris sein Schwert nicht mehr rechtzeitig nach oben bringen würde und reagierte ohne nachzudenken. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung schwang er den schweren Kohlesack einmal quer über den Kopf.
          Der weibliche Incubi hatte Taris inzwischen erreicht und versuchte mit versteinertem Gesicht, die Schläfen des Hauptmanns in seine Hände zu bekommen. Taris wehrte sich verzweifelt, wobei ihn das Schwert in der Hand stark behinderte. Im nächsten Moment ließ Asenfried den Kohlesack in das Kreuz des Incubi krachen. Es knackte hörbar. Sofort lockerte sich der Griff der Kreatur und Taris konnte sie mit einem Tritt von sich stoßen. Asenfried erkannte den Vorteil, der sich nun dem Hauptmann bot und machte wieder einen Schritt zurück. Er wollte Platz für dessen Schwert schaffen. Kurz ging sein Blick dabei zur anderen Seite des Kellers.
          Der Mönch wälzte sich mit einer anderen bleichen Gestalt auf dem Boden des Gewölbes und eine dritte hastete auf den Erlöser zu. Der hatte seine Hände an den Innenflächen zusammengelegt, sich etwas zur Seite gedreht und die Augen geschlossen. Asenfried konnte hören, wie er leise Worte murmelte.
          Dann öffneten sich mit einem Mal die Augen des Erlösers. >> Im Namen der Herrin: Weiche! << , brüllte er befehlend und warf seinen Körper herum. Die Hände stieß er dabei kraftvoll nach vorne, gar so, als würde er damit versuchen, ein schweres Hindernis einfach aus dem Weg zu räumen. Der Incubi hatte den Erlöser inzwischen beinahe erreicht und jede Sekunde rechnete Asenfried damit, dass die Kreatur Uriel einfach umreißen würde. Die bäumte sich jedoch ganz plötzlich auf und kam ins Straucheln. Mit weit aufgerissenem Mund begann sie sich anschließend auf dem Boden zu wälzen und es war Asenfried, als scheine für den Bruchteil einer Sekunde eine unbeschreiblich helle Flamme durch den bleichen Körper. Einem göttlichen Feuer gleich, drohte diese Flamme den Incubi von innen heraus zu verbrennen und Asenfried konnte sehen, wie sich die Kreatur in unbeschreiblichen Schmerzen wand. Kein Laut kam über ihre Lippen, doch was ihr an Akustik fehlte, drängte durch ihre Blicke nach außen.
          Gebannt verfolgte Asenfried das Geschehen, aufgrund der Distanz und des absurden Bildes jedoch unfähig, einzugreifen. Mitleid empfand er keines, sagte ihm sein Gefühl doch, dass er eben solches auch nicht von diesen Dingern zu erwarten hatte. So schnell es begonnen hatte, so schnell endete es schließlich auch. Noch einmal zuckte der Körper des Incubi, dann aber war es endgültig

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