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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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Bescheid, dass ich den restlichen Tag zu Hause arbeite. Natürlich tue ich dort keinen Strich, abgesehen von einem Telefonat, das ich nicht verschieben kann. Ich wähle mich in eine Konferenz mit ein paar Kollegen ein und gebe die erforderlichen Ahas an den passenden Stellen von mir. Als würde mich in so einem Moment das Change Management interessieren. Chris ist auch zu Hause und kämpft mit ähnlichen Konzentrationsschwierigkeiten. Als ein Anruf auf der anderen Leitung hereinkommt, lege ich auf, ohne meine Kollegen vorzuwarnen, und nehme den anderen Anruf entgegen.
    Es ist die Kinderwunschklinik. Die Krankenschwester sagt: »Ich rufe wegen Ihrer Testergebnisse an.«
    Und dann macht sie eine grausame und unnötig lange Pause – oder zumindest kommt es mir so vor. Ich habe das Gefühl, das ist eine Gameshow, und der Moderator wird mir gleich eröffnen, ob ich eine Million Dollar gewonnen habe … gleich nach der Werbeunterbrechung. Chris steht in der Tür und beobachtet mich aus der Distanz. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Die Werbepause ist vorbei, und die Krankenschwester sagt: »Sie sind schwanger.«
    Ich habe mir diesen Anruf hundertmal ausgemalt. Und jedes Mal habe ich mir vorgestellt, dass ich mich aufführe, als wäre ich tatsächlich in einer Gameshow. Ich würde kreischen vor Freude und in Tränen ausbrechen, und Chris würde aus dem Publikum zu mir laufen, um mich in den Arm zu nehmen. Aber die Realität ist völlig anders. Alles, was ich herausbringe, ist: »Oh, gut. Okay, danke für Ihren Anruf.« Ich lege auf, und Chris steht immer noch mit ausdruckslosem Gesicht in der Tür.
    »Und?«, sagt er.
    Nach einer Weile sage ich: »O mein Gott, wir bekommen ein Baby.«
    Chris beginnt auch nicht, vor Freude zu kreischen. Er schlingt die Arme um mich, und wir sagen lange Zeit nichts. Ich weiß, es klingt lächerlich, aber ich war so sehr darauf konzentriert, schwanger zu werden, dass es eine Ewigkeit her ist, dass ich über Babys und Mutterschaft nachgedacht habe.
    »Sauerei, niemand hat uns gesagt, dass man von einer künstlichen Befruchtung als Nebenwirkung ein Baby bekommen kann!«, witzelt Chris mit gespielter Empörung.
    »Ich werde Mutter, und du wirst Vater«, sage ich, während sich meine Augen mit Tränen füllen.
    »Gute Arbeit, Häschen. Wir haben es geschafft.«

25
Ohne Fleiß kein Preis

    W illst du Kinder in deinem Leben liebevoll akzeptieren?«, fragt der Pfarrer, während er vor dem Altar der winzigen Blausteinkirche steht.
    »Ich will«, sage ich. Aber es wäre genauer gewesen, zu antworten: »Das tue ich bereits!« Einen Monat nach dem Anruf, der unser Leben verändert hat, bin ich eine schwangere Braut. Natürlich watschle ich nicht mit einer Riesenkugel den Gang entlang, aber trotzdem muss ich in letzter Minute das Oberteil meines Hochzeitskleids ändern lassen. Meine Brüste sind gigantisch groß. Jetzt schon! Und sie waren bereits während der Hormonbehandlungen riesig.
    Ursprünglich habe ich beschlossen, meinem Kind zuliebe zu heiraten und weil es Chris wichtig war. Ich erwartete nicht, dass die Heirat irgendeine Auswirkung auf mich oder auf meine Beziehung haben würde. Ich liebe Chris und fühle mich ihm sehr verbunden. Ich dachte nicht, dass eine Zeremonie und ein Stück Papier das noch steigern könnten.
    Aber das ist so. Ich spüre nun eine Sicherheit, die ich nie gekannt und nicht bewusst vermisst habe. Ich weiß, dass fast die Hälfte aller Ehen scheitert. (Vor dieser Tatsache kann man kaum die Augen verschließen, wenn man verbitterte oder vielleicht kluge Geschiedene Dinge sagen hört wie: »Ändere nie deinen Namen, Herzchen. Es ist sehr schwierig, das wieder rückgängig zu machen.«) Nichtsdestotrotz genieße ich die Sicherheit und die Zuversicht, die aus einem öffentlichen Bekenntnis zueinander entstehen. Ich frage mich, wie lange es wohl dauern wird, bevor ich ohne zu kichern »mein Mann« über die Lippen bringe und nicht mehr zusammenzucke, wenn Chris »meine Frau« sagt.
    Während ich sowohl Freude als auch Angst über meine Schwangerschaft empfinde, würde ich lügen, wenn ich Ihnen sage, dass ich sie genieße. Mit Optimismus kämpfe ich mich durch die ersten drei Monate. Die ganzen Bücher zu dem Thema schwärmen vom zweiten Drittel der Schwangerschaft, wenn der Teint strahlt, die Haare dick und seidig glänzen und die ganzen Glückshormone durch den schwangeren Körper strömen. Eine Bekannte erzählt mir, als sie in dieser Phase der Schwangerschaft

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