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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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antwortet Chris.
    In jener Nacht wache ich um 2.00 Uhr mit Heißhunger auf Käse auf. Um 2.05 Uhr entdecke ich einen halben Block Cheddar und geriebenen Parmesan im Kühlschrank. Um 2.10 Uhr befindet sich alles in meinem Magen.
    Ich wecke Chris und sage: »Meinst du, das bedeutet, ich bin schwanger?«
    »Die haben gesagt, es ist noch zu früh, um das zu wissen, Häschen«, antwortet er. »Leg dich wieder schlafen.«
    Am sechsten Tag nach dem Transfer bekomme ich wieder einen Jieper auf Käse. Ich bin auf der Arbeit, also laufe ich zum Lebensmittelladen und kaufe ein großes Stück Parmesan. Es darf kein x-beliebiger Parmesan sein. Bis auf eine Sorte stinken die alle so schlimm, dass ich sofort einen Brechreiz davon bekomme. Als ich wieder an meinem Schreibtisch sitze und den Käse mampfe, während ich versuche, keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, rufe ich Chris an, und raten Sie mal, was er sagt?
    »Die haben gesagt, es ist noch zu früh, um das zu wissen, Häschen.«
    Die Spannung bringt mich um. Ich knicke ein und kaufe einen Schwangerschaftstest. Wir sind in der Klinik oft davor gewarnt worden, zu Hause einen Schwangerschaftstest zu machen. Die Hormone, die ich vor der Eizellenentnahme bekommen habe, können das Ergebnis positiv verfälschen. Darum ist es sehr wahrscheinlich, dass das Ergebnis nur falsche Hoffnungen weckt, die ein paar Tage später durch den Bluttest in der Klinik zunichtegemacht werden können. Aber ich kann nicht anders. Ich muss es wissen.
    Ich pinkle auf das Stäbchen, und drei Minuten später wünschte ich, ich hätte das nicht getan. Negativ. Meine Stimmung sinkt. Ich komme mir so dumm vor. Wie bescheuert von mir zu glauben, es würde funktionieren. Ich bin unfruchtbar, ich bin steril, ich habe beschissene Eizellen! Als könnte ich ein Kind bekommen. Ich erzähle Chris nichts von dem Test. Ich bin zu aufgebracht, und es ist mir zu peinlich.
    Ich habe Angst, dass die Depressionen wieder anfangen, weil ich am nächsten Morgen nicht aus dem Bett komme. Ich bin so müde, ich könnte hundert Jahre durchschlafen, und es würde immer noch nicht reichen. Ich schleppe mich zur Dusche, bin aber zu schlapp, um zu stehen, also drehe ich mich wieder um und krieche zurück ins Bett. Aber ich kann nicht schlafen, weil ich ständig auf die Toilette muss.
    Am neunten Tag hänge ich immer noch in den Seilen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine Depression ist. Ich bin nicht im Geringsten bedrückt. Wider besseres Wissen – und wider das Wissen des gesamten medizinischen Berufsstands – kaufe ich einen zweiten Schwangerschaftstest, und ich will meinen Augen nicht trauen, als der magische zweite Strich erscheint, sobald ich auf das Stäbchen pinkle. Vor lauter Begeisterung rufe ich Chris an, nur um mich gleich darauf wieder zu fragen, ob der Test fehlerhaft ist.
    »Normalerweise dauert es drei Minuten, bis der positive Strich erscheint«, sage ich. »Das hat gerade keine drei Sekunden gedauert. Glaubst du, das bedeutet, dass der Test ungültig ist?«
    Chris besitzt eine Engelsgeduld, aber ich weiß, ich bin zu weit gegangen, als er antwortet: »Kasey, nun warte doch einfach den verdammten Bluttest ab! Nur noch einmal schlafen.«
    Tatsächlich müsste es heißen »nur noch eine Nacht überstehen«, weil ich sicher keinen Schlaf finden werde.
    Während ich im Wartezimmer der Kinderwunschklinik sitze, hoffe ich, dass es das letzte Mal ist, dass ich hierher kommen muss. Ich hasse diesen Ort. Obwohl ich hier in den letzten paar Monaten so viel Zeit verbracht habe, habe ich mich immer noch nicht daran gewöhnt. Ich muss nach wie vor jedes Mal einen Kloß im Hals herunterschlucken, wenn ich durch diese Tür gehe.
    Ich gestehe der Krankenschwester, die mir Blut abnimmt, dass ich gestern einen Schwangerschaftstest gemacht habe. Sie entgegnet kopfschüttelnd: »Wir haben hier sehr klare Regeln, was das betrifft.«
    »Ich weiß, aber ich konnte nicht anders«, sage ich.
    »Ich verstehe Sie völlig«, erwidert sie. »Die Leute denken immer, dass wir nicht verstehen, was sie durchmachen, dass es uns egal ist. Aber es ist uns nicht egal.«
    Sie wünscht mir viel Glück und sagt, dass ich in vier Stunden telefonisch über das Ergebnis informiert werde. Ich fahre anschließend direkt ins Büro, aber ich kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren. Tatsächlich kann ich nicht einmal still sitzen. Als hätte ich plötzlich ADHS . Ich kann heute keine Leute um mich herum brauchen, also gebe ich am Empfang

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