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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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war, sei sie so scharf gewesen, dass sie Orgasmen im Schlaf hatte. Dagegen hätte ich nichts einzuwenden. Aber das zweite Drittel kommt und geht, und nichts passiert. Nun, jedenfalls nicht im Schlaf. Ich bin inzwischen im siebten Monat, und es gab nicht das leiseste Anzeichen dafür, dass mir in meinen Träumen unter der Bluse heiß wurde. Tatsächlich habe ich mich nie so unsexy gefühlt wie zurzeit. Mir ist jeden Morgen übel, ich fühle mich permanent unwohl, und, nennen Sie mich verrückt, aber spontanes In-die-Hose-Pinkeln genügt mir nicht.
    Man könnte denken, dass ich durch die Morgenübelkeit gertenschlank bin, mit einem niedlichen kleinen Babybauch. Irrtum. Essen ist das Einzige, was mir Erleichterung vom Brechreiz verschafft. Also futtere ich Tag und Nacht, und ich habe bereits über zwanzig Kilo zugenommen. Ich bin so fett, dass ich mich wie ein Käfer auf dem Rücken fühle, wenn ich im Bett liege. Da ich mich nicht alleine aufsetzen kann, muss ich vor- und zurückschaukeln, um Schwung zu holen und mich aus dem Bett zu rollen. Mein Tiefpunkt kommt im achten Monat, als mir in der Badewanne bewusst wird, dass meine Beine und Hüften die Seiten der Wanne berühren. Ich habe Angst, in der Wanne stecken zu bleiben, also lege ich mich nur hinein, wenn Chris zu Hause ist, für den Fall, dass ich gerettet werden muss.
    Um die Sache noch schlimmer zu machen, scheint es, als würde sich jedes Mal, wenn ich das Haus verlasse, irgendjemand gezwungen fühlen, meine Gewichtszunahme zu kommentieren, als wäre sie mir auf irgendeine unerklärliche Weise entgangen. Selbst die Frau, die in unsere Wohnung kommt, um die Vorhänge für das Kinderzimmer auszumessen, gibt mir ungebeten Rat. »Oh, Schätzchen, wie ich sehe, haben Sie an den Hüften und am Hintern ganz schön zugelegt«, bemerkt sie. »Ich sage es Ihnen ja nur ungern, aber es ist nicht wahr, was alle behaupten. Die Kilos gehen durch das Stillen nicht von selbst wieder weg. Und es ist noch schwieriger bei einem Retortenbaby. Erwarten Sie etwa ein Retortenbaby?« Als ich nicke, sagt sie: »Oh, tja, dann werden Sie das Gewicht wohl nie wieder los.«
    Manche Leute sind ›freundlicher‹ und loben mich dafür, dass ich so tapfer mein Schwangerschaftsgewicht mit mir herumtrage und dass ich von Glück sagen könne, dass mein Gesicht nicht fett geworden sei. Unabhängig davon, ob die Reaktionen freundlich oder grausam sind, ist es mir prinzipiell unangenehm, mich darüber zu unterhalten. Weil jeder so besessen ist von meinem Gewicht, ob es nun zu viel ist, zu wenig (ich glaube nicht, dass ich das jemals zu hören bekommen habe) oder gerade richtig, bin ich automatisch ständig darauf fixiert. Ich weiß, ich sollte mir keine Gedanken darüber machen. Verdammt noch mal, ich bin schwanger, und ich trage ein gesundes Baby in mir! Das ist die Hauptsache. Es gibt schlimmere Sorgen als die, ob man ein aufgedunsenes Gesicht bekommt oder nicht.
    Aber dann werde ich mit Gesundheitsexperten konfrontiert, die nicht besser zu sein scheinen als die Vorhangfrau. Im Wartezimmer von Dr. Olivia, meiner Geburtshelferin, blättere ich durch einen Schwangerschaftsratgeber, geschrieben von einem Mann und Arzt, der Schwangeren empfiehlt, einmal pro Woche ihre Gewichtszunahme in einem Diagramm zu dokumentieren und mit dem ärztlich empfohlenen Wert zu vergleichen. Dann könne man eine Grundlinie bilden, indem man das Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft eintrage und dann jede Woche oder jeden Monat die ›normale‹ Gewichtszunahme addiere. Den Frauen wird geraten, sich jede Woche einmal zu wiegen, damit sie mit wissenschaftlicher Genauigkeit feststellen können, wie stark sie in der Schwangerschaft degenerieren, um so einen optimalen Nährboden für eine Dosis Babyblues zu schaffen, noch bevor das Kind auf der Welt ist. Okay, das letzte habe ich erfunden. Aber der Autor hätte das genauso gut schreiben können.
    Der Arzt findet auch, es sei eine Schande, dass es unter Geburtshelfern verstärkt den Trend gebe, die Patientinnen nicht mehr grundsätzlich bei jedem Termin zu wiegen. Zweifellos sehnt sich dieser Herr in die Zeit zurück, in der Schlaghosen mit hohem Bund modern waren, ABBA noch nicht nostalgisch verklärt wurden und man über Sendungen wie Klimbim noch lachte. In den Siebzigerjahren wurde meine Mutter als Schwangere bei jeder Vorsorgeuntersuchung gewogen. Sie sagt, dass der Arzt ihr ein derart schlechtes Gewissen gemacht habe, sie könnte zu viel zunehmen, dass sie vor jedem

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