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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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den Rücken hinab, dennoch zwang sie sich weiterhin zu einem freundlichen Lächeln. Vorsichtig ging sie einen Schritt zur Seite, auf den Wagen zu. Korsakov folgte der Bewegung und stellte sich ihr in den Weg.
    »Sie müssen verstehen, ich muss Mrs Durandt wirklich dringend sprechen.«
    Er hatte sie nicht berührt, nicht einmal die Hände aus den Jackentaschen genommen, trotzdem spannte Caitlyn jeden Muskel an, wie um einem Angriff zuvorzukommen. »Es tut mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte sie mit fester Stimme und blickte ihm dabei in die Augen. »Die Tür steht offen. Ich bin mir sicher, ihr macht es nichts aus, wenn Sie drinnen auf sie warten.«
    Er nickte und wandte sich zum Gehen, wirbelte aber plötzlich wieder herum, sein Lächeln noch charmanter als zuvor. »Tut mir sehr leid. Ich möchte nicht aufdringlich sein. Aber, wissen Sie, ich bin Mrs Durandt noch nie begegnet. Sie können nicht zufällig beweisen, dass Sie es nicht sind?«
    Caitlyn war versucht, ihre Dienstwaffe zu ziehen, um ihm deutlich zu machen, wer sie war. Stattdessen holte sie ihre Brieftasche hervor, behielt die andere Hand dennoch fest am Griff der Glock. Dann hielt sie ihm ihren Führerschein hin und war froh, dass es darauf keinerlei Vermerk über ihre FBI -Tätigkeit gab.
    »Caitlyn Tierney, Manassas, Virginia.« Er hatte sich vorgebeugt und las ihren Namen laut ab. Das Gesicht nahe an ihrem, blickte er ihr wieder in die Augen, das Lächeln festgefroren. »Ganz schön weit weg von zu Hause. Sind Sie ganz sicher, dass Mrs Durandt nicht da ist?«
    »Ganz sicher«, sagte Caitlyn, klappte die Brieftasche zu und ließ sie wieder in die Tasche fallen. »Ich bin spät dran, wenn Sie mich also entschuldigen wollen.«
    Er blinzelte gemächlich, wie ein Reptil, und sie konnte sehen, dass er erwog, sie zurückzuhalten. Angespannt blieb sie stehen, hoffte fast, er würde es versuchen. Als sie in seine kalten dunklen Augen blickte, beschlich sie leise Angst. Waffe hin oder her – womöglich war sie ihm nicht gewachsen.
    Endlich berührte er das Bluetooth-Gerät an seinem Ohr und nickte kurz, als hätte er gerade ihre Identität bestätigt bekommen. Wie unheimlich! Ein technologisch hochgerüsteter Soziopath. Mit unsichtbaren Komplizen. Sie brauchte dringend Verstärkung, irgendjemanden aus diesem verdammten Ort, der vertrauenswürdig war.
    Er trat zurück und entließ sie mit einer schwungvollen Handbewegung. »Schönen Tag noch, Miss Tierney«, rief er ihr hinterher, während sie die Wagentür zuschlug und den Motor anließ. »Ich bin mir sicher, wir sehen uns wieder.«
    Hoffentlich dann mit einer Scheibe kugelsicheres Glas zwischen ihnen und stählernen Handschellen an seinen Händen, betete Caitlyn. Sie achtete kaum auf die Straße, brauste einfach blind los, immer noch im Bann von Korsakov, der im Rückspiegel kleiner wurde. Heftig atmend umklammerte sie das Lenkrad, und ihr Herz raste, als wäre sie gerade nur knapp dem Tode entronnen.

44
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte Sarah, als Sam sie zu seiner Hütte führte.
    »Ich bin diesen beiden Kindern in die Arme gerannt – JD und Julia. Sie haben mir ein Handy gegeben und mich angerufen, sobald du aus dem Polizeirevier draußen warst. Ich habe nach Alan und Logan Ausschau gehalten, dachte, wir könnten uns über alles einigen, ehe Korsakov hier auftaucht.«
    »Dafür ist es jetzt zu spät.«
    »Ja. Aber sieh es mal positiv. Wenn er davon ausgeht, dass Alan und Logan ihn hintergangen haben, wird er sie für uns umbringen.«
    »Großartig, dann haben wir statt drei Killern nur noch einen, einen Psychopathen, der uns auf den Fersen ist.«
    »Vielleicht bringen sie sich ja auch alle gegenseitig um.«
    Sie blieben vor einem großen Felsbrocken stehen, der sich von einer Kalksteinfelsnase über ihnen gelöst hatte. Sam warf seinen Rucksack in die dahinterliegende Höhle.
    »Diesen Ort habe ich dir gezeigt«, sagte Sarah.
    »Hat sich in den letzten Jahren als nützlich erwiesen«, sagte er mit grimmiger Stimme.
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    Er blickte an ihr vorbei auf Hopewell hinab. »Den Ort können wir nicht mehr passieren. Korsakov wird die Straße dichtgemacht haben.« Er hielt inne. »Du wanderst hoch zur Hütte des Colonels, holst meinen Wagen und fährst zu Josh. Ich habe meine Vermieterin angerufen; sie hat ihn in ein Motel außerhalb von Montreal gebracht.«
    »Und du?«
    Er rieb sich die Seite und wandte sich ab. »Ich werde ein Ablenkungsmanöver arrangieren, um dir

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