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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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wer du wirklich bist, Stan?«
    Sam verkniff sich mühsam eine Antwort, denn er wollte seine Lage nicht noch verschlimmern. Alan kannte Sams Schwachpunkt, und das war sowohl für ihn selbst als auch für Sarah gefährlich. Am liebsten hätte er zur Waffe gegriffen – noch nie hatte er sich so bereit gefühlt, einen anderen Menschen umzubringen, wie in diesem Moment. Vorher musste er jedoch herausfinden, was Korsakov plante, wer sonst noch wusste, dass er am Leben war. Sarah mit sich zu nehmen würde nicht ausreichen, selbst wenn er sie über die Grenze bringen konnte – nicht, wenn Korsakov auch das FBI in der Tasche hatte.
    Nach allem, was sie durchgemacht hatten, würde der Russe letztendlich doch gewinnen. Aber vielleicht würde es Sam wenigstens noch gelingen, Sarah und Josh zu retten. Wenn er Sarah ihren Sohn zurückbrachte, dann hätte er sich wenigstens von einem kleinen Teil seiner Schuld reingewaschen.
    Sam starrte in die leeren Augen seines ehemaligen besten Freundes und wusste nur allzu gut, welchen Preis er dafür würde zahlen müssen.
    »Hast du die Kohle deswegen noch nicht angerührt?«, fuhr Alan fort. »Ich dachte, du wärst einfach besonders vorsichtig, hättest den Verdacht gehabt, dass dir jemand auf die Schliche gekommen ist. Aber daran lag es gar nicht, stimmt’s? Du hast gewartet, bis du zurück zu deinem Mädchen konntest. Wie herrlich romantisch!«
    »Du willst das Geld, und du kannst es haben. Alles.« Sam würde Alan geben, was er verlangte, wenn es ihm Sarahs und Joshs Sicherheit erkaufen konnte. »Nur lass Sarah aus dem Spiel! Lass sie gehen!«
    »Du hast mich schon einmal reingelegt, alter Junge«, erwiderte Alan kopfschüttelnd. »Außerdem wurdest du rechtmäßig für tot erklärt. Ist also wesentlich einfacher für mich, dich umzulegen, sie zu heiraten, einen kleinen Unfall zu arrangieren und dann als Erbe ihr Vermögen für mich zu beanspruchen. Alles, was die auf den Kaimaninseln brauchen, ist der Beweis, dass sie deine Alleinerbin ist und ich wiederum sie beerbe. Die interessieren sich nicht dafür, ob Sarah je von dem Geld gewusst hat oder wer ihr Ehemann wirklich gewesen ist.« Alan hob die Pistole und zielte zwischen Sams Augen. »So habe ich weniger Ärger und kein Theater.«
    Sam nahm all seinen Mut zusammen, blieb stehen und erwiderte den Blick seines alten Freunds. Wenn Alan bereit war, Sarah für zweiundvierzig Millionen umzubringen, welche Summe könnte ihn dann wohl überzeugen, sie am Leben zu lassen? Während er sich ein Lächeln abrang, puckerte seine Narbe wie verrückt.
    »Weniger Ärger, aber auch weniger Geld.« Mehr sagte er nicht, wartete, ob Alan anbiss. Der einzige Fehler, den Sam Alan je hatte begehen sehen, war aus Gier geschehen. So war Alan überhaupt erst in die Fänge von Korsakov geraten.
    Alans Augen wurden schmal. Er leckte sich über die Lippen. »Von wie viel reden wir?«
    »Du hast ein Konto gefunden – mein Sicherheitsnetz. Wie würde es dir gefallen, Zugang zu dreimal so viel Geld zu bekommen?«
    Die Waffe blieb weiterhin fest auf ihn gerichtet, aber Alan versteifte sich. »Einhundertzwanzig Millionen? Wie?«
    »Mittlerweile wahrscheinlich sogar ein wenig mehr. Die vom FBI haben nicht alle Gelder von Korsakov aufgespürt. Und ich war der Einzige, der darauf zugreifen konnte.« Er hielt inne, beobachtete, wie sich Alans Mund raffgierig zusammenzog. Hab dich . »Wir müssten uns allerdings ziemlich beeilen. Korsakov kommt bald aus dem Gefängnis raus. Die Gelder zu transferieren wird das Erste sein, was er tut.«
    »Ist schon draußen. Seit heute«, antwortete Alan geistesabwesend. Mit den Fingern der freien Hand trommelte er auf dem Dach des Volvo herum.
    Sam wog ab, wie gut die Chancen standen, seine Waffe zu ziehen und Alan zu erschießen, ehe der andere es tun konnte. Nicht sehr aussichtsreich. Und wenn er tot war, wer sollte dann Sarah retten? Besser, er baute das Lügengerüst weiter aus. »Ich schlage dir ein Geschäft vor. Wenn ich Sarah zu Josh bringen darf, beschaffe ich dir das Geld und sorge außerdem dafür, dass Korsakov niemals erfährt, dass du es hast.«
    »Auf keinen Fall lasse ich dich aus den Augen.«
    Sam zuckte mit den Achseln. »Schön. Bring mich um! Korsakov wird dich finden und töten, ehe du dazu kommst, auch nur einen Cent zu genießen.«
    Verärgert trommelte Alan mit den Fingern auf die Pistole, während er über Sams Angebot nachdachte. Eine Falte wurde zwischen seinen Augenbrauen sichtbar, die verriet, unter

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