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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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sie dich bemerken?«
    JD schluckte schwer und bekam Herzklopfen. Für einen Rückzieher war es jedoch zu spät, er wollte auf keinen Fall, dass sie dachte, er habe Angst oder so. »Mach dir keine Sorgen! Es wird nicht passieren.«
    Das hätte vielleicht überzeugender geklungen, wenn seine Stimme nicht vor Aufregung gezittert hätte. Er löste sich von Julia und robbte bäuchlings über die mit Tau benetzte Wiese auf die Hütte zu. Als er kurz innehielt und einen Blick über die Schulter warf, sah er Julias Gesicht im Schein ihres Handydisplays leuchten.
    Alles unter Kontrolle, er musste einfach alles im Auge behalten, bis Hal Waverly oder einer seiner Männer hier auftauchte. Ach, verflucht, er hatte seine Kamera vergessen! Verdammt, verdammt, verdammt! Nicht so schlimm, es würde trotzdem eine Wahnsinnsgeschichte werden – aufregender als alles, was dieser Ort je gesehen hatte.
    Als er endlich bei der Hütte ankam, juckte die Nase vom feuchten Gras und den Löwenzahnblättern, durch die er gekrochen war. Er kniete sich unter das Fenster an der Seitenwand und schob sich zentimeterweise die Betonwand hoch.
    Die Männer unterhielten sich, aber er konnte nichts verstehen. Nicht einmal zwei Meter von ihm entfernt ging die Tür auf, helles Licht fiel auf das Gras. Einer der Männer, der dünnere, kam nach draußen. JD ließ sich flach auf den Boden fallen und hoffte, der dichte Nebel und die Schatten der Hauswand würden ihn verbergen.
    Der Mann knallte die Tür zu und knipste seine Taschenlampe an. JD versuchte, das Gesicht zu erkennen, wurde jedoch vom grellen Licht geblendet. Mit schnellen Schritten ging der Mann den Weg um die Hütte herum und von dort aus zur Lake Road.
    JD schlug die Hände vor den Mund und versuchte, seinen Atem zu beruhigen. Himmel, eine solche Angst hatte er nie zuvor gehabt! Sein Herz hämmerte derart laut gegen den Brustkorb, dass es jedes andere Geräusch auslöschte. Er zwang sich dazu, ganz langsam wieder aufzustehen, um nachzusehen, wie es dem Gefangenen ging. Zwar hatte er keinen Schuss gehört, trotzdem …
    Er spähte über das Fensterbrett. Der Gefangene war Sam Durandt! Er saß quietschlebendig auf dem Boden der Hütte, das Gesicht JD zugewandt. Wie war das möglich? Zwar hatte der Kerl sich die Haare abrasiert und einen Bart wachsen lassen, war aber dennoch eindeutig Sam. Mrs Durandt würde außer sich sein vor Freude. Aber was hatte es mit dem großen Mann mit der noch größeren Waffe auf sich?
    JD hätte Sam gern irgendwie zu verstehen gegeben, dass er nichts zu befürchten hatte. Nur war er da selbst nicht sicher. Er ließ sich mit dem Rücken an der Wand hinabgleiten und kauerte sich hin. Er hatte keinerlei Waffen; falls er also da reinstürmen und versuchen würde, den Kerl zu überraschen, bekamen entweder er oder Sam mit Sicherheit eine Kugel ab.
    Plötzlich packte ihn jemand am Arm. Er erschrak furchtbar. Julia. Sie zitterte, und als sie sich zu ihm beugte, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, bemerkte er die Gänsehaut auf ihren Armen und Beinen. »Ich habe die Polizei angerufen. Zuerst hielten sie das für einen Scherz, aber am Ende haben sie gesagt, dass sie jemanden herschicken.«
    Sie sprach so leise, dass er sie kaum verstehen konnte. Er nickte. Sie neben sich zu wissen verlieh ihm neuen Mut und ängstigte ihn gleichzeitig furchtbar. Was, wenn Julia wegen ihm etwas zustoßen würde?
    Über ihnen drang das Lachen eines Mannes aus dem Fenster. Kein freundliches Lachen, sondern die Art Gelächter, wie man es aus Filmen kennt, kurz bevor Hannibal Lecter seinem Opfer das Herz mit einem Löffel herausschneidet und sich dazu einen schönen Rotwein einschenkt.
    »Was sollen wir tun?«, hauchte Julia, und dort, wo ihr Atem ihn traf, stellten sich JD s Nackenhaare auf.
    Wenn er nur eine Antwort gewusst hätte.
    * * *
    Unter seinen leidenschaftlichen Küssen schob Hal Caitlyn mit dem Rücken gegen den Türrahmen. Ihre Hand fuhr unter sein T-Shirt, ihre Begierde nicht geringer als die seine. Zwischendurch wurden sie immer wieder von anonymen Stimmen aus dem Funkscanner unterbrochen.
    Einmal löste sich Hal kurz von ihr, um zuzuhören.
    »Was?«, murmelte sie und knabberte an seinem Ohr, um seine Aufmerksamkeit wiederzuerlangen.
    »Nichts. Hört sich an, als ob einige Jugendliche Lichter in der Nähe des Staudamms gesehen hätten. Damit wird Tucker schon fertig.«
    Endlich hatte sie ihn aus seinem Uniformhemd geschält und zog ihm das T-Shirt über den Kopf. Er nahm es ihr aus der

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