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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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aufgetaucht.«
    »Ihr geht jetzt nach Hause. Und verratet keinem, dass ihr Sam gesehen habt. Niemand darf wissen, dass er noch lebt.« Die Worte waren ein raues Flüstern, ein Nachhall der schlaflosen Nächte, in denen sie sich heiser geweint hatte, immer in der Hoffnung, dass Sam und Josh zu ihr zurückkehren würden.
    Man musste vorsichtig sein mit dem, was man sich wünschte. Die Pistole wog schwer in ihrer Hand. Sam hatte recht. Da Alan und Logan jetzt wussten, wo Josh zu finden war, gab es nur einen Ausweg, wenn sie ihren Sohn schützen wollte. Beide mussten zum Schweigen gebracht werden. Für immer.
    »Aber Mrs D –«
    »Kein Aber, Julia. Das ist wirklich, wirklich wichtig. Verstehst du das?« Das Mädchen nickte. Sarah blickte JD an. Er war das größere Problem; der Junge war ein geborener Journalist, der alles infrage stellte. »Was ist mit dir, JD ? Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«
    Er erwiderte ihren Blick, nickte ernst. »Ja, Ma’am. Aber was ist mit Ihnen? Der Mann da drin hat immerhin eine Waffe.«
    »Macht euch keine Sorgen! Mir passiert schon nichts.«
    »Trotzdem werden wir nirgendwohin gehen, ehe wir das nicht mit Sicherheit wissen.« Julia hakte sich bei JD ein und blieb neben ihm stehen.
    »Na schön, aber wartet hier!«
    »Soll ich Chief Waverly anrufen?«
    »Nein, ihr sollt beide machen, dass ihr hier wegkommt.«
    Ihr scharfer Tonfall ließ die beiden zusammenzucken, aber Sarah hatte keine Zeit, sich zu entschuldigen. Sie schlich durch die dicken Nebelschwaden zurück zur Hütte. Dort angekommen spähte sie durch eines der Fenster. Sam lag mit geschlossenen Augen auf dem Boden. War er etwa tot?
    Ihr Herz setzte aus. Nein, bitte nicht! , flehte sie.
    Logan stand gegen eine Werkzeugbank gelehnt da, die Waffe im Anschlag. Sarah ging in die Hocke und kroch zur Tür, stand wieder auf, griff nach der Klinke. Mit der anderen Hand hob sie die Pistole. Jetzt oder nie!

35
    Sam sog den Duft der feuchten Erde und des Düngemittels ein. Je länger er sich tot stellte, desto mehr Zeit gewann Sarah auf ihrer Flucht. Wenn sie erst in Sicherheit war, spielte es keine Rolle mehr, was aus ihm wurde. Es war alles unwichtig, wenn Sarah und Josh nur entkommen konnten.
    Als Logan auf ihn zukam, blieb er völlig regungslos auf dem harten Boden liegen, ohne auf den Schmerz im Schulterbereich und den Rippen zu achten.
    »Komm schon, so hart hab ich dich gar nicht getroffen.« Der FBI -Agent stupste ihn mit dem Fuß an. »Wir müssen noch dringend was besprechen, bevor Easton mit dem Wagen wiederkommt.«
    Sam wog seine Optionen ab und setzte sich langsam auf. Logan lehnte an der Werkzeugbank, die zwischen Sam und der Tür stand. Kein Problem, er wollte sowieso nicht fliehen, sondern Logan und Alan aufhalten, ehe Korsakov herausfand, dass er immer noch am Leben war.
    »Was wollen Sie?«, fragte er, lehnte sich mit dem Rücken an die Betonziegel der Wand und rieb sich mit den Fingerknöcheln die Schläfe, während er den engen Raum nach möglichen Waffen absuchte.
    Hinter der Eingangstür lehnten ein Rechen und eine Schaufel an der Wand. Ein paar Werkzeuge lagen auf der Bank neben Logan. Auf Sams Seite der Hütte gab es nichts bis auf die Säcke mit Düngemittel, die sich bis zur Decke hoch stapelten, daneben ein umgekippter verzinkter Stahleimer. Das bot nicht sehr viele Möglichkeiten. Er konnte Logan den Eimer an den Schädel oder Düngemittel in die Augen werfen, aber wenn der andere erst zur Waffe griff, würde er ihn in dem engen Raum auf keinen Fall verfehlen.
    »Dasselbe wie Alan. Einen Weg, an das Geld des Russen heranzukommen, und einen Sündenbock für den Moment, wenn er den Verlust bemerkt. Und mir scheint, Sie kommen für beides infrage.«
    Sam dachte darüber nach. Logan arbeitete ja angeblich für Alan, hatte aber offensichtlich ehrgeizigere Pläne. »Sie stehen mit Korsakov in Kontakt?«
    »Sagen wir einfach, ich sichere mich gerne ab. Ohne Mittelsmänner. Wie schwer ist es, an das Geld heranzukommen, das sie für den Russen beiseitegeschafft haben?«
    »Nicht sehr schwer.« Im Licht der nackten Glühbirne sah Sam das gierige Glitzern in Logans Augen. »Nicht für jemanden, der wie ich die Zugangsdaten der Konten kennt.«
    Logan spitzte die Lippen. »Wenn Sie sich an mich halten, lasse ich Ihr Kind und Ihre Frau am Leben.«
    »Dieselbe Abmachung hatte ich auch mit Alan. Warum sollte ich Ihnen mehr trauen als ihm?«
    »Alan hat mich vor zwei Jahren angeheuert, um Sie aufzuspüren. Ihm war

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