Total Control (Das Labyrinth)
Ohr gegen das Holz. Zufrieden drehte er den Knauf, öffnete die Tür und m achte das Licht aus, ehe er die Tür hinter sich zuzog. Ein Augenzwinkern später schnappten die Riegel auto m atisch wieder ein.
Rasch lief er den Flur entlang, b i s er schließlich am anderen Ende des Ganges in einem wenig benutzten Bereich des Bürotrakts anhielt. Die vor ihm befindliche Tür wies ein gewöhnliches Schloß auf, das Jason m it einem speziellen W erkzeug fach m ännisch öffnete. Dann trat er ein und sperrte die Tür hinter sich ab.
Die Zi mm erbeleuchtung schaltete er nicht ein. Statt dessen kra m te er eine handliche Taschenla m pe aus seinem Mantel hervor. Die Co m puteranlage befand sich in der gegenüber liegenden Ecke des Rau m es, neben einem niedrigen Aktenschrank, auf dem sich einen Meter hoch Kartonschachteln tür m ten.
Jason zog den Co m putertisch von der W and weg. Hinter dem Tisch hingen Kabel von der Zentraleinheit des Co m puters hinab. Er kniete sich nieder und ergriff die Kabel, gleichzeitig schob er einen neben dem Tisch stehenden Aktenschrank beiseite, wodurch an der W and dahinter m ehrere Anschlüsse für Datenleitungen zum Vorschein ka m en. Jason steckte ein Datenkabel des Co m puters ein und vergewisserte sich, daß es fest saß. Dann nahm er vor dem Gerät Platz und schaltete es ein.
W ährend die Maschine zum Leben erwachte, legte Jason die Taschenla m pe auf den Deckel einer Schachtel, so daß der Lichtkegel un m ittelbar auf die Tastatur schien. An diesem Co m puter gab es keinen Ziffernblock für die Eingabe eines Zugriffscodes. Ebensowenig m uß t e Jason in die rechte obere Ecke des Bildschir m s blicken und eine positive Identifizierung abwarten. Soweit es Tritons Co m puternetzwerk anging, durfte dieses Ter m inal eigentlich überhaupt nicht existieren.
Er holte den Bogen Papier aus der Tasche und legte ihn ins Licht der La m pe. Plötzlich be m erkte er eine Bewegung vor der Tür. Mit angehaltenem Atem verbarg er die Taschenla m pe in der Achselhöhle, bevor er sie ausschaltete. Daraufhin verdunkelte er den Monitor, bis alles auf dem Schirm schwarz wurde. Minutenlang hockte Jason reglos in der Dunkelheit. Ein Schweißtropfen bildete sich auf seiner Stirn und bahnte sich träge einen W eg über die Nase, ehe er an der Oberlippe zur Ruhe ka m . Jason war zu verängstigt, um ihn wegzuwischen.
Nach f ünf Minuten Stille reakti v ierte er sowohl die Taschenla m pe als auch den Bildschirm und nahm die Arbeit wieder auf. Ein m al gestattete er sich ein Grinsen, als eine besonders hartnäckige Brandschutz m auer ein internes Sicherheitssystem gegen unbefugte Zugriffe auf elektronische Datenbanken
unter seinen beharrlichen Angriffen zerbröckelte. W i e ein Besessener arbeitete er jetzt und gelangte bald ans Ende der Dateiliste auf dem Zettel. Jason griff in die Manteltasche und holte eine Dreieinhalb-Zoll-Diskette daraus hervor, die er in das Laufwerk des Co m puters schob. Ein paar Minuten später zog er sie wieder heraus, schaltete das Gerät aus und verließ das Büro.
Durch das Labyrinth der Sicherheitskontrollen erreichte er den Ausgang, verabschiedete sich von Charlie und trat hinaus in die Nacht.
KAPITEL 3
Das Mondlicht, das durch das Fenster flutete, verlieh besti mm ten Gegenständen in dem dunklen, geräu m igen Zi mm er Gestalt. Auf einer langen, stabilen Ko mm ode aus Kiefernholz standen in drei Reihen gerah m te Fotos. Auf einem Bild in der hinteren Reihe lehnte sich Sidney Archer in einem dunkelblauen Kostüm an eine auf Hochglanz polierte silberne JaguarLi m ousine. Neben ihr lächelte J a son Archer in die Ka m era. Er trug Hosenträger und ein Frackhe m d und blickte Sidney verliebt in die Augen. Ein weiteres Foto zeigte dasselbe Paar, dies m al leger gekleidet, vor dem Eiffeltur m , m it nach oben deutenden Fingern und spontanem Lachen auf den Gesichtern.
In der m ittleren Reihe be f and sich ein Bild, auf dem Sidney sich einige Jahre älter in einem Krankenhausbett präsentierte, m it aufgedunsenem Gesicht und n a ssem Haar, das ihr am Kopf klebte. In den Ar m en hielt sie ein winziges Bündel m it zusa mm engekniffenen Augen. Auf dem Foto daneben war Jason zu erkennen, m it schläfrigem Blick, unrasiert und nur m it einem T-Shirt und Looney-Tunes-Boxershorts bekleidet. Er lag am Boden, und das kleine Mädchen, nun m ehr m it weit geöffneten, strahlend blauen Augen, lag als kleines, zufriedenes Bündel auf der Brust des Vaters.
Das m ittlere Foto in der
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