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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wohl ernsthaften Schaden zugefügt, wäre Brophy dem Älteren nicht neuerlich zu Hilfe geeilt.
    Hustend und um Luft ringend, keuchte Goldman, nachdem Brophy sie von ihm weggezerrt hatte. »Wenn Sie mich noch
    einmal anrühren, werden Sie im Gefängnis verrotten!«
    Schwer atmend, mit wirrem Blick, starrte Sidney den Mann an. Sie schüttelte Brophys Hand ab, bewegte sich jedoch nicht von der Stelle, da er die Pistole auf sie gerichtet hielt.
    Goldman glättete die Krawatte und das zerknitterte Hemd und verfiel in den gewohnten selbstsicheren Tonfall. »Trotz Ihrer bösartigen Reaktion bin ich bereit, mich Ihnen gegenüber großzügig zu erweisen. Würden Sie die Angelegenheit vernünftig überdenken, Sie wären geradezu gezwungen, das Angebot anzunehmen, das ich Ihnen zu unterbreiten gedenke.« Er legte den Kopf schief und deutete mit den Augen auf den Stummer noch zitternd, setzte Sidney sich schließlich wieder hin.
    »Gut. Und nun lassen Sie mich in kurzen Worten die Situation erklären: Ich weiß, daß Sie mit Roger Egert gesprochen haben, der nunmehr für den Fall CyberCom verantwortlich ist. Sie sind mit Tritons letztgültigem Verhandlungsstandpunkt für die Übernahme vertraut, auch das weiß ich mit Bestimmtheit. Darüber hinaus sind Sie nach wie vor im Besitz des Paßworts für die zentrale Computerdatei über den Fall.« Sidney betrachtete Goldman mit ungläubigem Blick, denn ihre Gedanken eilten seinen Worten voraus. »Ich will einerseits die letztgültigen Verhandlungsbedingungen, andererseits das Paßwort für die Datei, falls es in letzter Minute noch Änderungen geben sollte.«
    Sidney antwortete ruhig, überlegt. Mittlerweile atmete sie wieder gleichmäßig. »RTG muß CyberCom wohl wirklich dringend brauchen, wenn die bereit sind, Ihnen mehr als den üblichen Stundensatz zu bezahlen, damit Sie das Vertrauensverhältnis zwischen Anwalt und Mandant verletzen und geheime Informationen stehlen.«
    Ungerührt fuhr Goldman fort. »Im Gegenzug sind wir bereit, Ihnen zehn Millionen Dollar zu zahlen, steuerfrei natürlich.«
    »Um mich finanziell abzusichern, da ich nun keine Arbeit mehr finden werde? Und um mein Schweigen zu gewährleisten?«
    »Etwas in der Art. Sie können sich in einem hübschen verschlafenen Ort im Ausland niederlassen und Ihr kleines Mädchen in Luxus großziehen. Die CyberCom-Übernahme geht über die Bühne. Triton Global wird es überstehen. Tyler, Stone bleibt im Geschäft. Niemandem wird daraus eine Katastrophe erwachsen. Die Alternative? Nun, die sieht etwas unangenehmer aus, vor allem für Sie. Aber Sie müssen sich rasch entscheiden. Ich brauche Ihre Antwort in einer Minute.« Damit blickte er auf die Uhr und begann, die Sekunden zu zählen.
    Sidney lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Mit herabhängenden Schultern ging sie hastig die wenigen Möglichkeiten durch, die ihr offenstanden. Wenn Sie zusagte, würde sie reich sein. Tat sie es nicht, konnte und würde sie wahrscheinlich ins Gefängnis wandern. Und Amy? Sie dachte an Jason und all die schrecklichen Ereignisse des vergangenen Monats. Das Elend, das sie während dieser Zeit durchgemacht hatte, reichte für mehrere Leben aus.
    Nach einem Blick auf Goldmans triumphierendes Gesicht richtete sie sich plötzlich auf. Hinter sich fühlte sie unangenehm Paul Brophys Anwesenheit.
    Sidney wußte, wie sie vorgehen würde.
    Sie wollte vorgeben, auf die Bedingungen einzugehen, dann aber die eigenen Karten ausspielen. Zwar würde sie Goldman die von ihm gewünschten Informationen geben, danach jedoch geradewegs zu Lee Sawyer marschieren und ihm alles erzählen - auch von der Diskette. Sie würde ein möglichst mildes Strafmaß aushandeln und der Polizei von den üblen Machenschaften Goldmans sowie dessen Mandanten berichten. Reich würde sie dadurch nicht, außerdem würde sie wohl eine Weile von ihrer Tochter getrennt sein, da sie vermutlich einige Zeit absitzen mußte, doch sie konnte sich nicht überwinden, Amy mit Goldmans Bestechungsgeld großzuziehen. Und, am allerwichtigsten, sie würde sich selbst nach wie vor in die Augen blicken können.
    »Es ist soweit«, verkündete Goldman.
    Sidney blieb stumm.
    Verständnislos schüttelte Goldman den Kopf und griff erneut nach dem Hörer. Endlich, kaum merklich, nickte Sidney. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht erhob sich Goldman hinter dem Schreibtisch. »Hervorragend. Wie lauten die Bedingungen und das Paßwort?«
    Sidney schüttelte den Kopf. »Meine Verhandlungsposition ist etwas

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