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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ist eine der besten. Bis dann im Cyberspace. Ciao.
     
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    Forwarded Message:
    Thema:  Ich nicht
    Datum:  19-11-95 10:30:06 PST
    Von: ArchieJW2
    An: ArchieKW2
    sid alles falsch alles andersrum/disk in post
    099121.19822.29629.295111.39614lagerhausinseattleholhilfebeeildichich
     
    Sidney starrte auf den Monitor. Ihr Verstand drohte abwechselnd sich zu überschlagen und abzuschalten. Sie hatte doch recht behalten. Jason hatte ein K statt eines J erwischt. Danke, ArchieKW2, wer auch immer du sein magst.
    In Bezug auf das Paßwort hatte Fisher recht gehabt - fast dreißig Zeichen lang. Zumindest nahm sie an, das die Ziffern genau das darstellten: das Paßwort.
    Als sie das Datum der ursprünglichen Nachricht betrachtete, sank ihr Mut. Ihr Mann bat sie in der Mitteilung, sich zu beeilen. Gar nichts hätte sie tun können, und doch hatte sie das alles überwältigende Gefühl, ihn im Stich gelassen zu haben. Sie druckte die Seite aus und steckte den Ausdruck in die Tasche. Zumindest würde sie endlich in der Lage sein, den Inhalt der Diskette zu lesen. Bei dem Gedanken stieg ihr Adrenalinpegel an.
    Unvermittelt schnellte er noch höher, als sie hörte, wie jemand die Bibliothek betrat. Ordnungsgemäß verließ sie das Programm und schaltete den Computer aus. Mit zitternden Händen steckte sie die Diskette in die Handtasche. Flach und stoßweise atmend, wartete sie auf ein weiteres Geräusch und legte die Hand auf den Griff der Pistole.
    Als von rechts ein Laut an ihr Ohr drang, glitt sie aus dem Stuhl und schlich in gebückter Haltung leise nach links. Sie bog um eine Ecke und hielt inne. Vor ihrer Nase befand sich ein Bücherregal mit Bänden, über denen sie während der Jahre an der juristischen Fakultät und in ihrem ersten Arbeitsjahr viel Zeit verbracht hatte.
    Durch eine Lücke zwischen den Büchern erspähte sie den im Schatten stehenden Mann. Das Gesicht konnte sie nicht erkennen. Aus Angst, ein Geräusch zu verursachen, wagte Sidney nicht, sich zu bewegen. Dann kam der Mann unmittelbar auf sie zu. Fest umklammerte sie die Smith & Wesson, mit dem Zeigefinger entsicherte sie die Waffe. Im Zurückweichen zog sie die Pistole aus dem Halfter. Tief gebückt schlich sie hinter eine Trennwand.
    Angestrengt lauschte sie auf ein Geräusch, während sie fieberhaft überlegte, wie sie aus dieser Falle entkommen konnte. Das Problem war, daß nur eine Tür in den Saal führte. Ihre einzige Chance bestand darin, im Uhrzeigersinn weiterzulaufen und zu versuchen, dem Unbekannten einen Schritt vorauszubleiben. Sobald sie die Tür erreichte, würde sie rennen, was das Zeug hielt. Ein Stück den Flur hinab befanden sich die Aufzüge. Nur mußte sie es erst so weit schaffen.
    Vorsichtig rückte sie ein paar Schritte weiter, verharrte, setzte sich wieder in Bewegung. Sie mußte davon ausgehen, daß der Mann sie hörte, aber sie glaubte kaum, daß er aus den Geräuschen auf ihre Strategie zu schließen vermochte. Die Schritte hinter Sidney ahmten ihre Manöver nahezu vollkommen nach.
    Allein das hätte die Alarmglocken in ihrem Kopf auslösen müssen. Mittlerweile hatte sie die Tür fast erreicht - sie konnte die Milchglasscheiben sogar bereits sehen. Sidney nahm allen Mut und alle Kraft zusammen, um noch ein paar Schritte weiterzugehen - danach wollte sie losrennen. Noch fünf Schritte. Nur noch wenige Meter trennten sie vom Ausgang. Flach gegen die Wand gepreßt, zählte sie langsam bis drei.
    Weiter als bis eins kam sie nicht.
    Das grelle Licht blendete sie. Als sie wieder klar sehen konnte, befand sich der Mann unmittelbar neben ihr. Mit sich weitenden Pupillen schwang sie instinktiv die Pistole in seine Richtung.
    »Großer Gott, haben Sie den Verstand verloren?« Philip Goldman blinzelte heftig, um die Augen an die unerwartete Helligkeit zu gewöhnen.
    Völlig verblüfft glotzte Sidney ihn an.
    »Welcher Teufel hat Sie denn geritten, sich hier einzuschleichen? Noch dazu mit einer Schußwaffe?«
    Mit einiger Anstrengung bekam Sidney das Zittern in den Griff und richtete sich zu voller Größe auf. »Ich bin Partner in dieser Kanzlei, Philip. Es ist mein gutes Recht, mich hier aufzuhalten.« Wohl schwankte ihre Stimme, seinem Blick jedoch hielt sie unbeirrt stand.
    Höhnisch erwiderte Goldman: »Aber nicht mehr lange.« Er zog einen Umschlag aus der Jackentasche. »Da wir uns schon über den Weg laufen, können wir der Kanzlei die Kosten eines Botendienstes ersparen.« Er hielt Sidney den Umschlag hin.

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