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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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um die Schulter. »Sidney, es wird auf jeden Fall ankommen. Ich hoffe nur, was auch immer auf dieser Diskette ist, wird diesen Alptraum ein für allemal beenden.«
    Mit fahlem Gesicht und wäßrigen Augen schaute Sidney zu ihm auf. »Muß es, Paps. Das muß es einfach.« Verzweiflung schwang in ihrer Stimme mit. Und wenn nicht? Nein, daran wollte sie gar nicht erst denken. Sie wischte sich die Haare aus dem Gesicht, legte den Gang ein und fuhr los.
    Der weiße Kastenwagen wartete noch ein paar Minuten, dann rollte er aus einer Seitengasse und folgte ihnen.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein«, polterte Sawyer.
    Unverkennbar frustriert, blickte Jackson ihn an. »Was soll ich sagen, Lee, da draußen tobt ein Blizzard. National, Dulles und BWI sind allesamt geschlossen. Ebenso Kennedy, La Guardia und Logan. Auch Newark und Philly. Überall im Land sind die Flüge gestrichen. An der gesamten Ostküste sieht’s aus wie in Sibirien. Und das FBI rückt keine Maschine für einen Flug bei diesem Wetter raus.«
    »Ray, wir müssen aber nach Bell Harbor. Wir sollten längst dort sein. Wie steht’s mit dem Zug?«
    »Amtrak ist noch dabei, die Strecken zu säubern. Und außerdem habe ich mich erkundigt - der Zug fährt nicht ganz durch.
    Das letzte Stück müßten wir mit dem Bus zurücklegen. Und bei diesem Wetter ist die Interstate mit Sicherheit streckenweise gesperrt. Noch dazu ist es keine durchgehende Schnellstraße. Wir müßten einige Landstraßen nehmen. Alles in allem reden wir hier von mindestens fünfzehn Stunden Fahrtzeit.«
    Sawyer sah aus, als würde er jeden Augenblick in die Luft gehen. »In weniger als einer Stunde könnten sie alle tot sein, geschweige denn in fünfzehn!«
    »Mir brauchst du das nicht zu sagen. Könnte ich die Arme ausbreiten und fliegen, ich würde es tun«, schoß Jackson verärgert zurück.
    Sogleich beruhigte Sawyer sich wieder. »Schon gut, tut mir leid, Ray.« Er setzte sich. »Hattest du Glück mit den örtlichen Behörden?«
    »Ich habe wie ein Wilder telefoniert. Das nächstgelegene Regionalbüro befindet sich in Boston. Gute fünf Stunden entfernt. Und bei diesem Wetter? Wer weiß? In Portland und Augusta gibt es kleine Ortsbüros. Dort hinterließ ich Nachrichten, habe aber bis jetzt noch keinen Rückruf erhalten. Die Staatspolizei wäre eine Möglichkeit, obwohl die im Augenblick wahrscheinlich alle Hände voll mit Verkehrsunfällen zu tun hat.«
    »Scheiße!« Verzweifelt schüttelte Sawyer den Kopf und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch. »Ein Flugzeug ist die einzige Möglichkeit. Es muß doch jemanden geben, der bereit ist, bei diesem Mistwetter zu fliegen.«
    Ray schüttelte den Kopf. »Höchstens ein Kampfpilot. Kennst du einen?« fragte er sarkastisch.
    Sawyer sprang auf. »Aber ja! Natürlich!«
    Neben einem kleinen Hangar am Manassas County Airport kam der schwarze Kastenwagen zum Stehen. Es schneite so heftig, daß man kaum mehr als ein paar Zentimeter weit sehen konnte. Ein halbes Dutzend schwer bewaffneter und schwarz gekleideter Mitglieder des SWAT-Teams stieg eilends aus und rannte auf das mit laufenden Triebwerken auf der Piste wartende Flugzeug zu, dicht gefolgt von Sawyer und Jackson, die beide ein Sturmgewehr bei sich trugen. Rasch gingen die beiden Agenten an Bord der Saab Turboprop. Sawyer ließ sich neben dem Piloten nieder, während Jackson und die Mitglieder des SWAT-Teams sich auf den hinteren Sitzen angurteten.
    »Ich hatte gehofft, dich noch einmal zu sehen, bevor dieser verfluchte Fall abgeschlossen ist, Lee«, brüllte George Kaplan über den Lärm der Triebwerke hinweg und grinste Sawyer an.
    »Na hör mal, ich vergess’ doch meine alten Freunde nicht, George. Außerdem kenne ich sonst keinen, der verrückt genug wäre, bei diesem Scheißwetter zu fliegen.« Sawyer schaute durch die Windschutzscheibe der Saab. Mehr als undurchdringliches Weiß konnte er nicht erkennen. Er blickte zu Kaplan, der die Instrumente bediente, während das Flugzeug auf die Startbahn zurollte. Gerade erst war ein Bulldozer mit dem Säubern des kurzen Asphaltstreifens fertiggeworden, doch die Piste wurde bereits wieder weiß. Kein einziges anderes Flugzeug wurde startklar gemacht, denn offiziell galt der Flughafen als geschlossen. Jeder vernünftige Mensch hielt sich daran.
    Hinten verdrehte Ray Jackson die Augen und umklammerte die Armlehnen, als er durch das Fenster in das fast ungebrochene Weiß starrte. Er wandte sich an ein Mitglied des Einsatzteams.

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