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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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»Wir haben alle eine Meise, das wißt ihr doch, oder?«
    Grinsend drehte Sawyer sich zu ihm um. »He, Ray, du kannst immer noch hier bleiben. Wenn ich zurücckomme, erzähl’ ich dir, was du verpaßt hast.«
    »Und wer soll dir dann den krummen Rücken decken?« schoß Jackson zurück.
    Kichernd drehte Sawyer sich zurück und schaute zu Kaplan. Unvermittelt trat Besorgnis an die Stelle des Lächelns. »Wirst du den Vogel in die Luft kriegen?« fragte er.
    Kaplan grinste. »Ich bin schon durch Napalm geflogen, um mir mein Geld zu verdienen.«
    Sawyer brachte ein dünnes Lächeln zustande, doch ihm entging keineswegs, wie konzentriert Kaplan auf die Instrumente und in den herabwirbelnden Schnee starrte. Schließlich verharrte Sawyers Blick an der pochenden Vene, die deutlich an der rechten Schläfe des NTSB-Mannes hervortrat. Tief atmete Sawyer aus, dann schnallte er den Sicherheitsgurt so fest es ging und umklammerte mit beiden Händen die Armlehne, als Kaplan den Gashebel vorschob.
    Rasant beschleunigte die Saab und rumpelte und holperte über die verschneite Startbahn. Sawyer schaute nach vorn. Die Scheinwerfer des Flugzeugs beleuchteten eine Wiese, die das Ende der Rollbahn darstellte - und die immer näher kam. Während die Saab gegen Schnee und Wind ankämpfte, blickte Sawyer neuerlich zu Kaplan hinüber. Angestrengt starrten die Augen des Piloten abwechselnd durch die Windschutzscheibe und kurz zurück auf die Instrumente. Als Sawyer sich wieder nach vorn wandte, rutschte ihm fast das Herz in die Hose. Die Maschine hatte das Ende der Piste erreicht. Die beiden Triebwerke des Saab röhrten mit voller Kraft. Dennoch schien es nicht zu reichen.
    Hinten schlossen Ray Jackson und das gesamte SWAT-Team gleichzeitig die Augen. Ein stummes Gebet drang von Ray Jacksons Lippen, als er an ein anderes Feld dachte, das für ein Flugzeug und alle Menschen an Bord zur letzten Ruhestätte geworden war. Plötzlich ruckte die Nase der Saab nach oben, und die Maschine hob vom Boden ab. Grinsend drehte Kaplan sich zu Sawyer, der zwei Nuancen bleicher als noch vor einer Minute wirkte. »Siehst du, ich hab’ doch gesagt, es ist kinderleicht.«
    Während die Maschine beständig an Höhe gewann, zupfte Sawyer Kaplan am Ärmel. »Die Frage mag vielleicht ein wenig verfrüht sein, aber gibt es in Maine einen Ort, wo wir mit dem Ding landen können?«
    Kaplan nickte. »In Portsmouth gibt es einen Regionalflughafen, aber der ist zwei Stunden von Bell Harbor entfernt. Als ich unseren Flugplan einreichte, habe ich mir die Karten angesehen. Zehn Minuten außerhalb von Bell Harbor befindet sich ein ehemaliges Militärflugfeld. Ich habe mit der Staatspolizei vereinbart, daß wir dort mit einem Transportmittel abgeholt werden.«
    »Sagtest du >ehemaliges    »Es ist durchaus noch verwendbar, Lee. Das Gute ist, daß wir uns wegen des Wetters keine Gedanken über den Flugverkehr machen müssen. Wir haben die ganze Strecke freie Bahn.«
    »Du meinst, außer uns ist niemand so verrückt?«
    Kaplan grinste. »Allerdings, das Schlechte ist, daß dieses Flugfeld keinen funktionierenden Tower besitzt. Die Landung müssen wir ohne Hilfe hinbekommen, obwohl man Lichter für uns aufstellen wird, damit wir die Ränder der Piste erkennen. Aber das macht nichts, ich bin schon öfter so gelandet.«
    »Auch bei so einem Wetter?«
    »He, es gibt für alles ein erstes Mal. Aber ganz im Ernst, dieses Flugzeug ist nicht kaputtzukriegen, und die Instrumente sind erste Sahne. Wird schon schiefgehen.«
    »Wenn du’s sagst.«
    Das Flugzeug ruckelte und schaukelte entsetzlich, während Höhenwinde und der Schnee daran rüttelten. Eine plötzliche Bö schien die Saab zum Stillstand zu bringen; vereint hielten alle an Bord die Luft an, als das Flugzeug nach dem Windstoß erzitterte und ein paar hundert Fuß tief absackte, bevor es von einer weiteren Bö erfaßt wurde. Die Maschine drehte sich seitwärts, verharrte kurz und sackte abermals in die Tiefe, diesmal sogar noch weiter.
    Sawyer schaute aus dem Fenster. Mehr als undurchdringliches Weiß konnte er nicht erkennen: Schnee und Wolken, wenngleich er beim besten Willen das eine nicht vom anderen zu unterscheiden vermochte. Sein Höhen- und Orientierungssinn hatten sich längst verabschiedet. Seinem Gefühl nach befand sich die gute, alte Erde kaum zwei Meter unter ihnen und kam viel zu schnell näher.
    Kaplan blickte Sawyer an. »Na gut, ich gebe zu, das ist ziemlich übel. Durchhalten, Leute, ich bring’ uns auf

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