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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zwar?«
    »Der Laptop ist im Strandhaus bei all unserem anderen Zeug.«
    Sidney schlug sich auf die Stirn. »Verdammt!«
    »Nun, wir holen ihn einfach.«
    Vehement schüttelte sie den Kopf. »O nein, Paps. Das ist viel zu riskant.«
    »Warum? Wir sind bis an die Zähne bewaffnet. Deine Verfolger haben wir abgeschüttelt. Wahrscheinlich nehmen sie an, wir wären längst verduftet. Ich brauche nicht mal eine Minute, um das Ding zu holen, dann fahren wir zurück zum Motel, stecken es ein und besorgen uns das Paßwort.«
    Sidney zögerte. »Ich weiß nicht recht, Paps.«
    »Tja, ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich möchte gern wissen, was auf der verfluchten Diskette ist.« Er hielt das Päckchen hoch. »Du etwa nicht?«
    Sidney betrachtete das Kuvert und biß sich auf die Lippe. Schließlich schaltete sie den Blinker ein und schlug die Richtung zum Strandhaus ein.
    Der Jet brach durch die niedrig hängende Wolkendecke und landete auf dem privaten Flugfeld. Die prächtige Hotelanlage an der Küste von Maine hatte einst einem Gangsterboß als Sommerresidenz gedient. Nunmehr galt sie als beliebtes Reiseziel für betuchte Gäste. Im Dezember jedoch stand die Anlage leer; lediglich Wartungsarbeiten wurden einmal wöchentlich von einer ortsansässigen Firma durchgeführt. Da es im Umkreis von mehreren Kilometern absolut nichts gab, stellte die Abgeschiedenheit der Anlage eine ihrer herausragendsten Eigenschaften dar. Kaum dreihundert Meter von der Piste entfernt, toste und brandete der Atlantik.
    Eine Gruppe höchst grimmig wirkender Leute entstieg dem Flugzeug, vor dem bereits ein Wagen wartete, der sie zum Hotel brachte, welches etwa eine Minute entfernt lag. Der Jet wendete und rollte zum gegenüber liegenden Ende der Piste, wo die Tür sich neuerlich öffnete, und ein weiterer Mann ausstieg, der raschen Schrittes auf das Gebäude zulief.
    Sidney mühte sich mit dem Wagen die verschneite Straße entlang. Zwar hatte der Schneepflug die harte Asphaltdecke bereits mehrmals geräumt, doch Mutter Natur behielt die Oberhand. Selbst der schwere Cadillac geriet auf der unebenen Fahrbahn ins Schleudern.
    Sidney schaute zu ihrem Vater. »Paps, mir gefällt das nicht.
    Fahren wir doch einfach nach Boston. In vier bis fünf Stunden könnten wir dort sein. Wir bleiben bei Mam und Amy und suchen uns morgen einen anderen Computer.«
    Bill Pattersons Gesicht nahm einen überaus sturen Ausdruck an. »Bei diesem Wetter? Wahrscheinlich ist die Schnellstraße gesperrt. Zum Teufel, um diese Jahreszeit ist der Großteil des gesamten Staates Maine gesperrt. Wir sind fast da. Du bleibst im Wagen, läßt den Motor laufen, und bevor du bis zehn zählen kannst, bin ich wieder zurück.«
    »Aber Paps -«
    »Sidney, da ist niemand. Wir sind ganz allein. Ich nehme die Schrotflinte mit, okay? Warte einfach am Straßenrand. Fahr nicht in die Auffahrt, sonst stecken wir fest.«
    Schließlich gab Sidney nach und tat, wie ihr geheißen. Ihr Vater stieg aus, beugte sich mit einem Grinsen im Gesicht wieder herein und meinte: »Fang an, bis zehn zu zählen.«
    »Beeil dich einfach, Paps!«
    Ängstlich beobachtete sie, wie er mit der Schrotflinte in der Hand durch den Schnee stapfte. Dann begann sie den Blick prüfend über die Straße schweifen zu lassen. Vermutlich hatte ihr Vater recht. Sie betrachtete das Kuvert mit der Diskette, ergriff es und steckte es in die Handtasche. Noch einmal würde sie das Ding nicht verlieren.
    Ruckartig fuhr sie hoch, als im Haus Licht anging. Sogleich faßte sie sich wieder. Ihr Vater brauchte Licht zum Suchen. Fast hatten sie es geschafft.
    Kaum eine Minute später blickte sie wiederum zum Haus, als die Tür zuschwang und jemand auf den Wagen zukam. Ihr Vater lag gut in der Zeit.
    »Sidney!« Sie riß den Kopf hoch und sah mit schreckensgeweiteten Augen, wie ihr Vater im ersten Stock auf den Balkon stürmte. »Fahr los!«
    Durch das dichte Schneetreiben beobachtete sie, wie Hände ihren Vater packten und grob zu Boden zerrten. Über den Wind hinweg hörte sie ihn abermals brüllen, dann verstummte er. Scheinwerferlicht strahlte ihr ins Gesicht. Als sie herumwirbelte, um durch die Windschutzscheibe zu schauen, hatte der weiße Kastenwagen sie schon fast erreicht. Er mußte zuvor mit ausgeschalteten Scheinwerfern gefahren sein.
    Dann erblickte sie die schemenhafte Gestalt neben dem Wagen und sah zu ihrem Entsetzen, wie sich die Mündung eines Maschinengewehrs auf ihren Kopf richtete. Zugleich betätigte sie die

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