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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Lebensstil hier und dem Trubel von W ashington, den sie kannte, lagen W elten. Die Hauptstadt des County war Standardsville; im Augenblick entsprach das e m otionale Kli m a der Stadt in keiner W eise dem Standard, da in aller W elt Bilder eines Einschlagskraters und aufgerissener Erde über Fernsehschir m e f li mm er t en.
    Nach einer W eile hielt Sidney am Straßenrand an und versuchte, sich zu orientieren. Die allu m f assende Dunkelheit der ländlichen Gegend u m hüllte sie wie eine Decke. Sie schaltete die Innenbeleuchtung ein und hielt sich die Straßenkarte dicht vors Gesicht. Nachdem sie sich zurechtgefunden hatte, folgte sie der sch m alen Straße noch etwa anderthalb Kilo m eter, bis sie an eine Kurve gelangte, wo schlanke, teilweise kahle Ul m en, knorrige Ahornbäu m e und m ächtige Eichen aufragten. Dahinter erstreckten sich karge, ebene Felder.
    Am Ende der Straße parkte ein Polizeifahrzeug neben einem rostigen, schief stehenden Briefkasten. Rechterhand des Briefkastens wand sich ein beiderseits von üppigen, gepflegten Dauerhecken gesäu m ter Feldweg nach hinten. In der Ferne schien die Erde zu schi mm ern wie eine riesige Phosphorhöhle.
    Sie hatte den Ort gefunden.
    Im Lichtkegel der Scheinwerfer des Explorer erkannte Sidney, daß es leicht schneite. A l s sie näher heranfuhr, öffnete sich die Tür des Streifenwagen s , und ein unifor m ierter Bea m ter in neonoranger Allwetterjacke stieg aus. Er kam auf den Ford zu, richtete die Taschenla m pe auf das Kennzeichen und ließ sie dann kurz über das Auto streichen, ehe der Strahl auf dem fahrerseitigen Fenster verharrte.
    Sidney holte tief Luft und betätigte den Knopf für das Fenster, woraufhin die Scheibe sich langsam senkte.
    Das Gesicht des Polizisten tauchte an ihrer Schulter au f . Die Oberlippe war teilweise von einem buschigen, grau m elierten Schnurrbart bedeckt, rund um die Augenwinkel prangten zahlreiche Falten. Selbst unter dem orangeroten Regen m antel ließen sich die breiten Schultern und die kräftige Brust erkennen.
    Flüchtig ließ der Bea m te den Blick durch den W agen schweifen, bevor er ihn auf Sidney richtete.
    »Kann ich Ihnen helfen, Ma’a m ? « Der Tonfall verriet nicht nur körperliche Erschöpfung.
    »Ich … ich bin geko mm en, um …« Die Sti mm e versagte ihr. Mit einem Schlag war ihr Kopf völlig leer. W ährend sie ihn anstarrte, bewegte sich ihr Mund, doch keine W orte drangen von den Lippen.
    Die Schultern des Polizisten sackten herab. »Ma’a m , es war ein verteufelt langer Tag hier oben. Außerdem sind scharenweise Leute aufgekreuzt, die hier wirklich nichts zu suchen haben.« Er hielt inne und m usterte sie. »Haben Sie sich verirrt?« Aus seinem Ton f all war klar zu entneh m en, daß er keineswegs glaubte, sie sei auch nur einen Zenti m eter von ihrer geplanten Route abgeko mm en.
    Sie schaffte es, den Kopf zu schütteln.
    Er schaute auf die Uhr. »Vor einer Stunde haben sich endlich die Fernsehwagen runter nach Charlottesville verzogen. Die sind alle schlafen gegangen. Ich schlage vor, sie tun dasselbe. Glauben Sie m i r, Sie können alles im Fernsehen und in der Zeitung lesen und sehen.« Da m it richtete er sich auf, wodurch er ihr zu verstehen gab, daß die einseitige Unterhaltung zu Ende war. »Finden Sie den W eg zurück ? «
    Sidney nickte. Der Polizist tippte kurz an die Kre m pe seiner Mütze, dann ging er zurück zum Streifenwagen. Sidney wendete und rollte los. Nach einem Blick in den Rückspiegel bre m ste sie jählings ab. Das seltsa m e L e uchten wirkte wie ein Signal. Sie öffnete die Tür, stieg aus, holte ihren Mantel aus dem Fond und zog ihn an.
    Der Polizist beobachtete, wie sie auf den Streifenwagen zukam und stieg ebenfalls aus. Seine Jacke war naß vom Schnee. I mm er m ehr weiße Flocken bedeckten Sidneys Haar; der W i ntersturm wurde zuneh m end stärker.
    Bevor der Bea m te den Mund öffnen konnte, hob Sidney die Hand.
    »Mein Na m e ist Sidney Archer. Mein Mann, Jason Archer …« Aber m als versagte ihr die Sti mm e den Dienst, als sie sich der Bedeutung der W orte bewußt wurde, die ihr auf der Zunge lagen. Fest biß sie sich auf d i e Lippe, dann fuhr sie fort. »Er war an Bord der Maschine. Die Fluggesellschaft hat m i r angeboten, m i ch hierherzubringen, aber … ich habe beschlossen, selbst herzufahren. Ich weiß auch nicht, weshalb, aber hier bin ich nun.«
    Der Polizist starrte sie an. Plötzlich wirkten die Augen bedeutend sanfter. Der buschige Schnurrbart hing

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