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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Schultern und wischte sich den Schnee aus dem Haar. Unbewußt schritt sie voran, hielt inne, und ging weiter.
    Direkt vor ihr tür m te sich im Lichterschein ein Erdwall au f . Unzählige Male hatte sie den Anblick in den Nachrichten gesehen. Der Einschlagskrater. Den Berichten zufolge befand sich das gesa m t e Flugzeug darin. Und obwohl sie wußte, daß es so war, ver m ochte sie es sich kaum vorzustellen.
    Der Einschlagskrater. Auch Jason be f and sich darin. Mittlerweile hatte sich der Gedanke so tief in ihr festgefressen, daß er sie völlig stu m pf und taub werden ließ, anstatt sie in Hysterie zu versetzen. Sidney preßte d i e Augen zu und öffnete sie wieder. Dicke Tränen rannen ihr über die W angen. Sie m achte sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen.
    Sie erwartete nicht, je m als wieder lächeln zu können. W ährend sie reglos starrend dastand, sah sie, wie m ehrere große Maschinen m it dröhnenden Motoren auf den Krater zuru m pelten; schwarzer, rußiger Rauch quoll aus den Auspuffrohren. Löffelund Flachbagger bearbeiteten die Grube aufs heftigste, hoben riesige Schaufelladungen Erde aus dem Loch und kippten sie auf wartende Las t er, die den Schutt auf speziellen Pfaden über bereits abgesuchtem Terrain abtransportierten.
    Der Schnelligkeit galt die größte S o rge, selbst auf die Gefahr hin, das W rack noch m ehr zu beschädigen. W as alle Beteiligten verzweifelt zu finden hofften, war der Flugdatenschreiber. Das war wichtiger, als sich darum zu kü mm ern, ohnehin winzige Frag m ente durch die eilig vorangetriebenen Ausgrabungsarbeiten nicht noch weiter zu zerkleinern.
    Sidney fiel auf, daß der Schnee bereits liegenblieb, was den Er m ittlern wohl Kop f zerbrechen bereitete. Darauf ließen auch die zahlreichen Leute schließen, die aufgescheucht m it Suchscheinwerfern u m herrannten und nur innehielten, um kleine Flaggen in die zuneh m end weiße Erde zu ra mm en. Als sie näher herantrat, konnte sie die grün unifor m ierten Soldaten der Nationalgarde aus m achen, die m it über die Schulter geschlungenen Gewehren ihre jeweiligen Sektoren abschritten. I mm er wieder wandten sie die Köpfe der Absturzstelle zu; wie ein über m ächtiger Magnet schien der Ort jeder m anns Augen auf sich zu ziehen. Der ständige Schatten eines plötzlichen, unerklärlichen Todes war offenbar der Preis für die unzähligen Freuden des Lebens.
    Als sie einen weiteren Schritt vortrat, blieb sie m it dem Fuß an etwas hängen, das der Schnee bedeckte. W ährend sie sich bückte, um nachzusehen, worum es sich handelte, schossen ihr die W orte des jungen Polizisten durch den Kopf. Hier liegen überall Dinge herum, Ma’am. Überall! Einen Augenblick verharrte sie reglos, dann jedoch suchte sie m it der den Menschen angeborenen Neugier weiter.
    Kurz darauf hastete sie den Feldweg wie von Dä m onen gehetzt zurück; ihre Füße schlitterten und rutschten durch den Schnee, m it den Ar m en fuchtelte sie wild um sich, heftiges Schluchzen drang aus ihrer Kehle.
    Den Mann be m erkte sie erst, als sie Hals über Kopf m it ihm zusa mm enstieß und ihn von den Beinen riß. Beide fielen zu Boden, er genauso überrascht wie sie, wahrscheinlich sogar überraschter.
    »Verda mm t «, keuchte Lee Sawyer, als er auf einen Geröllhaufen aufschlug, der ihm die Luft aus den Lungen preßte. Sidney hingegen war eine Sekunde später wieder auf den Beinen und rannte weiter den gewundenen Pfad hinunter. Sawyer hastete hinter ihr her, bis sein Knie einknickte eine Erinnerung an eine Verfolgungsjagd über zwanzig lange Blocks auf hartem Asphalt, bei der er vor vielen Jahren einen athletischen Bankräuber gestellt hatte. »He!« brüllte er ihr nach, während er unbeholfen auf einem Bein hüpfte und sich das Knie rieb. Er leuchtete m it der Taschenla m pe in ihre Richtung.
    Kur z wandt e Sidne y Arche r de n Kopf . Zuers t sa h e r i m Lichtkege l ih r Profil , gleic h darau f erhascht e e r eine n Blic k au f die vo r Entsetze n geweitete n Augen . Dan n wa r si e verschwunden.
    Schwer f ällig hu m pelte er auf die Stelle zu, wo er sie zuerst gesehen hatte und leuchtete m it der Taschenla m pe auf den Boden. W er war die Frau, und was w o llte sie hier? Dann zuckte er m it den Schultern. W ahrscheinlich eine neugierige Einwohnerin der Gegend, die etwas entdeckt hatte, das sie lieber nicht gesehen hätte.
    Eine Minute später bestätigte sich im Schein der La m pe Sawyers Verdacht. Er bückte sich und hob den winzigen Schuh auf. Klein und

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