Total Recall
des Colonel John Matrix an, eines Actionhelden in dem Thriller Das Phantom-Kommando . Die Gage belief sich auf 1,5 Millionen Dollar.
Die Affäre mit Brigitte Nielsen hatte mir bestätigt, was ich schon gewusst hatte: Ich wollte, dass Maria meine Frau wurde. Im Dezember sagte sie, dass auch sie immer häufiger über die Ehe nachdenke. Ihre Karriere ging steil nach oben – sie war mittlerweile Korrespondentin für CBS News –, aber mit fast dreißig wollte sie jetzt doch eine Familie gründen.
Nachdem sie das Thema Ehe so lange nicht angesprochen hatte, brauchte ich kein zweites Signal. »Endlich keine Dates mehr«, sagte ich mir, »und wir müssen auch niemandem mehr weismachen, dass wir uns noch gegenseitig testen wollen. Nehmen wir die Sache ernst und machen Nägel mit Köpfen.« Buchstäblich am nächsten Tag bat ich befreundete Juweliere, mir einen Ring zu entwerfen. Und als ich meine Liste mit den Zielen für das Jahr 1985 erstellte, stand ganz oben: »Dieses Jahr mache ich Maria einen Heiratsantrag.«
Für den Ring wollte ich einen Diamanten haben, der rechts und links von einem kleineren Diamanten eingefasst war. Ich fertigte eine Skizze an und bat meine Freunde um einen Entwurf. Der Hauptdiamant sollte mindestens fünf Karat haben, die anderen jeweils ein oder zwei. Nach einigem Hin und Her hatten wir wenige Wochen später einen Entwurf, und wieder ein paar Wochen darauf hatte ich den Ring.
Von diesem Tag an trug ich ihn ständig bei mir. Wo immer wir hingingen, wartete ich nur auf den richtigen Moment, Maria einen Antrag zu machen. Es gab Situationen in Europa und in Hyannis Port, in denen ich es fast getan hätte, doch sie schienen mir einfach nicht ideal zu sein. Als ich im April mit Maria nach Hawaii flog, hatte ich fest vor, um ihre Hand anzuhalten. Doch kaum waren wir dort, trafen wir drei Paare, die erklärten, sie seien da, weil sie sich verloben oder heiraten wollten.
»Arnold, hier machst du ihr keinen Antrag«, dachte ich. »Jeder Idiot kommt deshalb hierher.«
Ich musste mehr Kreativität an den Tag legen. Da ich wusste, dass Maria die Geschichte eines Tages unseren Kindern und diese sie unseren Enkelkindern erzählen würden, musste ich mir etwas Besonderes ausdenken. Es gab da viele Möglichkeiten. Es konnte eine Safari in Afrika sein oder auch der Eiffelturm, wobei eine Reise nach Paris zu offensichtlich gewesen wäre. Schließlich wollte ich Maria überraschen.
»Ich könnte mit ihr nach Irland fahren«, dachte ich. »Da kommen ihre Vorfahren her. Vielleicht eine Burg in Irland.«
Ich entschied mich dann doch spontan. Im Juli besuchten wir meine Mutter in Österreich, und ich ruderte mit Maria auf den Thalersee hinaus. An diesem See war ich aufgewachsen, hier hatte ich als Kind gespielt, hier hatte ich schwimmen gelernt und meine ersten Schwimmwettkämpfe gewonnen, hier hatte ich mit dem Bodybuilding angefangen, und hier hatte ich mich zum ersten Mal mit einem Mädchen verabredet. Das alles bedeutete der See für mich. Nachdem ich ihr so viel darüber erzählt hatte, wollte Maria ihn gern sehen. Das schien mir genau der richtige Moment zu sein, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Sie war völlig überrascht, weinte und umarmte mich. Es war genau, wie ich es mir vorgestellt hatte, genau, wie so ein Moment sein sollte.
Als wir wieder am Ufer waren, schossen ihr alle möglichen Fragen durch den Kopf: »Und wann sollen wir heiraten?« – »Wann feiern wir die Verlobungsparty?« – »Wann geben wir es bekannt?« –
»Hast du mit meinem Vater gesprochen?«, fragte sie.
»Nein«, erwiderte ich.
»In Amerika ist es Tradition, dass man zuerst den Vater um die Hand der Tochter bittet.«
»Maria«, sagte ich, »hältst du mich für bescheuert? Wenn ich deinen Vater gefragt hätte, hätte er es deiner Mutter erzählt, und deine Mutter hätte es dir brühwarm serviert. Glaubst du etwa, sie hätten mir zuliebe den Mund gehalten? Du bist ihre Tochter. Oder Eunice hätte es Ethel erzählt und Ethel Bobby, und in null Komma nichts hätte es die ganze Familie vor dir gewusst. Ich wollte dir als Allererstes einen Antrag machen. Deshalb habe ich nicht mit ihnen geredet, mit niemandem.«
Ich rief ihren Vater noch am selben Abend an. »Ich weiß schon, dass ich dich zuerst hätte fragen müssen«, sagte ich, »aber dann hättest du es Eunice erzählt, und Eunice hätte es Maria erzählt.«
»Da hast du verdammt recht. Genau so wäre es gelaufen«, sagte Sarge.
»Deshalb frage ich dich
Weitere Kostenlose Bücher