Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
Vom Netzwerk:
jetzt.«
    »Arnold«, sagte er, »es ist mir eine große Freude, dich als Schwiegersohn zu haben …« Sargent war unglaublich liebenswürdig, wie immer.
    Dann sprach ich mit Eunice, die sehr aufgeregt klang. Aber ich bin mir sicher, dass Maria sie schon vor mir angerufen hatte.
    Während unseres Aufenthaltes in Österreich waren wir viel mit meiner Mutter zusammen. Wir unterhielten uns, fuhren mit ihr nach Salzburg, machten Ausflüge und ließen es uns gutgehen. Dann kehrten Maria und ich nach Hyannis Port zurück. Wir feierten eine kleine Party mit den Shrivers, Pat, Teddy seiner damaligen Frau Joan und zahlreichen Kennedy-Cousins und -Cousinen. Wir saßen an einer dieser typischen langen Tafeln. Ich musste in allen Einzelheiten erzählen, wie ich um Marias Hand angehalten hatte. Es machte Spaß. Sie hingen mir an den Lippen und riefen: »Ah!«, »Oh!« und: »Fantastisch!« Hin und wieder brachen sie in Beifall aus.
    »Ihr wart rudern! Um Himmels willen, wo hast du denn ein Ruderboot aufgetrieben?«
    Teddy, der sehr ausgelassen war, amüsierte sich köstlich. »Das ist einmalig! Hast du das gehört, Pat? Was hättest du gemacht, wenn Peter dir in einem Ruderboot einen Heiratsantrag gemacht hätte? Eunice hätte jedenfalls ein Segelboot vorgezogen. Sie hätte gesagt: ›Ein Ruderboot! Auf keinen Fall! Ich brauche mehr Action!‹«
    »Teddy, lass Arnold die Geschichte zu Ende erzählen!«
    Ständig gab es Zwischenfragen. »Und was hat Maria dann gemacht?« – »Wie hat sie es aufgenommen?« – »Was hättest du gemacht, wenn sie nein gesagt hätte?« – »Wie meinst du das, nein gesagt hätte? Maria konnte es doch gar nicht erwarten, dass er ihr endlich einen Heiratsantrag macht!«
    Wie sie sich an den kleinsten Einzelheiten festhielten und aus jedem Detail einen Riesenspaß machten, das hatte schon etwas sehr Irisches an sich. Schließlich bekam auch Maria die Chance, sich zu äußern. »Es war sehr romantisch«, sagte sie. Und sie hielt den Ring hoch, damit alle ihn sehen konnten.

Kapitel 17
    Hochzeit und großes Kino
    Als wir den Termin festsetzten (»Okay, nächstes Jahr am 26. April heiraten wir«), hatten wir keine Ahnung, ob ich zu diesem Zeitpunkt einen Film drehen würde. Anfang 1986 versuchte ich, die Dreharbeiten für mein neuestes Filmprojekt, Predator , ein paar Wochen zu verschieben, doch Produzent Joel Silver fürchtete, wenn wir warteten, könnten wir in die Regenzeit geraten. So fand ich mich achtundvierzig Stunden bevor ich am Altar stehen sollte, im mexikanischen Dschungel wieder, in der Nähe der alten Maya-Stadt Palenque. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich ein Flugzeug chartern, damit ich rechtzeitig zum »Rehearsal Dinner«, dem traditionellen Probeessen am Abend vor der Hochzeit, in Hyannis Port war.
    Am Tag meiner Abreise drehten wir eine Action-Sequenz im Dschungel. Jesse Ventura versteckte sich im Gebüsch und war in der Szene nicht zu sehen. Ich sollte den anderen Jungs zurufen: »Runter! Runter!«, und jedes Mal hörten wir Jesse mit seiner tiefen Stimme brummen: »Mach ich doch, mach ich doch.« Wir lachten uns halb tot und verpatzten einen Take nach dem anderen. »Jetzt konzentriert euch doch endlich!«, schimpfte der Regisseur.
    Maria war alles andere als glücklich darüber, dass ich bei den letzten Hochzeitsvorbereitungen nicht dabei war. Sie wollte, dass ich gedanklich bei der Hochzeit war, doch als ich ankam, beschäftigte mich innerlich noch immer der Film. Predator machte uns riesige Probleme, und in der öffentlichen Wahrnehmung ist der Star verantwortlich für den Erfolg eines Films. Gerüchten zufolge musste die Produktion eingestellt werden. Wenn so etwas geschieht, sind die Dreharbeiten womöglich ein für alle Mal beendet. Es war ein heikler Punkt in meiner Karriere. Natürlich konzentrierte ich mich auf unsere Hochzeit, aber zu hundert Prozent war ich nicht bei der Sache. Einige unserer Gäste fragten sich unterdessen, warum der Bräutigam mit militärischem Bürstenschnitt zu seiner Hochzeit aufkreuzte. Die Umstände waren alles andere als ideal, dafür aber recht aufregend und unkonventionell.
    Die dummen Bemerkungen meiner Freunde über die Ehe hatte ich komplett ausgeblendet. »Ha! Als Nächstes streitet ihr euch darüber, wer die Windeln wechselt.« – »Nach welchem Essen weigert sich deine Frau, dir einen zu blasen? Nach dem Hochzeitsessen!« Oder: »Junge, warte nur, bis die Wechseljahre kommen.« Ich achtete nicht auf solches Gerede.

Weitere Kostenlose Bücher