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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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Ich dachte sofort, dass es dafür einen guten Markt geben würde, wenn ich den Hersteller überreden könnte, eine Version für Zivilisten herauszubringen. Das war meine Verkaufsidee, die ich dem Geschäftsführer und anderen leitenden Managern von AM General in Lafayette in Indiana präsentierte. Die Firma hatte bisher die Humvees nur für das Militär hergestellt. Ich erschlich mir irgendwie die Erlaubnis, einen Humvee kaufen zu dürfen, den ersten, der jemals an eine Zivilperson verkauft worden war. Ich brachte ihn zu einer Werkstatt, wo sie ihn straßentauglich machten und eine Innenausstattung für Normalbürger einbauten. Danach schickte ich ihn an AM General zurück und schrieb dazu: »Sie brauchen ihn nur noch zu kopieren.« Und das taten sie auch. Das war der Grund, warum der Hummer, wie er nun hieß, und ich immer in einem Atemzug genannt wurden, als er dann auf den Markt kam.
    Im selben Jahr kam es noch zu einer weiteren interessanten Gschäftsidee. Im Oktober traf ich mich mit Sylvester Stallone und Bruce Willis in New York zur Eröffnung unseres ersten Themen-Restaurants, das den Beginn einer gigantischen Kette werden sollte, zum Thema Hollywood mit Merchandisevertrieb: Planet Hollywood. Die gesamte Prominenz war erschienen. Es war nicht nur irgendein Event, es war der Beginn eines neuen Imperiums. Unsere Geschäftsidee sah vor, überall auf der Welt Planet-Hollywood-Restaurants einzurichten. Auf die Fans von Hollywood-Stars sollten sie wie Magnete wirken. Die Inneneinrichtung sollte aus Requisiten und Dekogegenständen von Filmen bestehen. Da gab es den Fliegeranzug, den Tom Cruise in Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel trug, Jayne Mansfields Badeanzug aus Schlagerpiraten ( The Girl Can’t Help It ) oder ein Motorrad aus dem Terminator . In den Restaurants sollten auch Premieren stattfinden. Stars würden die Filialen besuchen, und es würden speziell entworfene Jacken und T-Shirts und andere Fan-Artikel angeboten werden. Die Idee stammte ursprünglich von dem Filmproduzenten Keith Barish und von Robert Earl, der schon eine weltumspannende Restaurantkette zum Thema Rock und Pop entwickelt hatte: das Hard Rock Café. Keith hatte Robert überzeugen können, dass Restaurants zum Thema Hollywood ein noch größerer Erfolg werden würden als die Kette zum Thema Musik, gerade jetzt, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, weil die ganze Welt der amerikanischen Kultur weit offen stand. Mit dieser Idee kamen die beiden auch zu mir. »Wir würden Sie gern als Geschäftspartner gewinnen«, sagten sie. »Irgendeinen abgedrehten Star können wir nicht brauchen. Wir brauchen Leute mit Geschäftssinn. Sie haben Geschäftssinn, und Sie sind der Star. Wenn Sie mitmachen, werden auch andere einsteigen.«
    Ich hielt die Sache für eine gute Idee, was sich dann schnell herumsprach. Bald danach sagte mir mein Anwalt, Jake Bloom, der auch Sylvester und Bruce vertrat, dass die beiden ebenfalls mitmachen wollten. »Hätten Sie was dagegen, wenn sie einsteigen?«, fragte er.
    »Überhaupt nicht«, antwortete ich. Vor allem dass Sylvester mitmachen wollte, freute ich mich. Jake wusste, dass Sly und ich uns seit Jahren einen Konkurrenzkampf lieferten. Das ging in die frühen Rocky - und Rambo -Tage zurück, als er die Nummer eins im Actiongenre war und ich versuchte, mit ihm gleichzuziehen. Ich weiß noch, wie ich einmal zu Maria sagte, als ich Conan der Zerstörer drehte: »Endlich komme ich auf eine Million Dollar für einen Film, aber Stallone kriegt inzwischen drei Millionen. Es ist, als würde ich auf der Stelle treten.« Um mich immer weiter anzuspornen, stellte ich mir Stallone als Erzfeind vor, genauso wie ich Sergio Oliva dämonisiert hatte, als ich versuchte, die Mister-Olympia-Krone zu erobern. Nach einer Weile hasste ich Sly so sehr, dass ich ihn sogar in aller Öffentlichkeit kritisierte – seinen Körper, seine Kleidung – und meine üblen Nachreden in der Presse zitiert wurden.
    Ich konnte es ihm nicht zum Vorwurf machen, dass er dann zurückschlug. Allerdings heizte er den Kampf sogar noch weiter an, indem er den Medien insgeheim negative Storys über mich zuspielte. Eine Zeit lang bezahlte er sogar die Gerichtskosten irgendeines schleimigen Reporters, den ich wegen Verleumdung verklagt hatte. Aber inzwischen war Zeit vergangen und mein Selbstbewusstsein als Filmstar war stark gewachsen, deshalb wollte ich endlich Frieden schließen. Ich sagte zu Jake: »Richten Sie ihm aus, dass er als Partner

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