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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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Feuerwehrleute und Polizisten teilnehmen, und es wird Sie zu Tränen rühren. Es wird Sie ziemlich fertigmachen, wenn Sie die Hand eines Dreijährigen schütteln müssen, der gerade seinen Vater verloren hat. Und dann werden Sie im Sommer drei Monate lang hier in Sacramento festsitzen, statt mit Ihren Kindern Urlaub zu machen, bloß weil diese Vollidioten im Parlament den Haushalt nicht bewilligen. Sie werden hier sitzen und vor Wut und Enttäuschung in die Luft gehen.«
    Dann klopften sie mir auf die Schulter und sagten: »Also genießen Sie das hier! Gehen wir erst mal einen trinken.«

Kapitel 25
    Gouvernator
    Ich war der zweite Mensch in der Geschichte Amerikas, der durch einen Recall zum Gouverneur gewählt wurde, und ich kam nach dem kürzesten Wahlkampf der jüngeren Geschichte Kaliforniens ins Amt. Die offizielle Übergangszeit war drei Wochen kürzer als bei einer normalen Machtübergabe unter Gouverneuren, und ich trat den Posten ohne vorherige Erfahrung als Verwaltungsbeamter in einer Zeit der Krisen an: Kalifornien hatte mit massiven Haushaltsdefiziten und einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen in seiner Geschichte zu kämpfen.
    Natürlich hatte ich mich lange mit Politik befasst und auch meine Hausaufgaben an der »Schwarzenegger University« gemacht, aber man kann nicht alles lernen, selbst wenn man sich zwölf Stunden pro Tag mit Wissen vollstopft. Auch die »Besetzung« dieses neuen Films in Sacramento war mir noch nicht vertraut: Die Parlamentsabgeordneten selbst kannte ich ebenso wenig wie die vielen Fachleute und Lobbyisten, die einen so großen Einfluss auf die Politik eines Staates haben.
    Wir hatten nach der Wahl nur fünf Wochen, um die hundertachtzig Mitarbeiterstellen im Büro des Gouverneurs zu vergeben, darunter etwa vierzig hochrangige Positionen. Jeder wollte sich bei mir vorstellen, aber es war dennoch schwer, so schnell so viele geeignete Leute zu finden. Unser Personalpool war auch deshalb so klein, weil nur wenige Politprofis mit meinem Sieg gerechnet und einige der besten Kandidaten nach der Wahl von 2002 schon neue Jobs gefunden hatten. Ich versuchte, sofort alles in den Griff zu bekommen, indem ich nach Leuten mit Erfahrung in der kalifornischen Politik Ausschau hielt, egal, ob sie nun Republikaner oder Demokraten waren. Doch nur wenige der »alten Hasen« hatten schon Erfahrungen mit mir gesammelt, und selbst jene, die im Wahlkampf mitgearbeitet hatten, kannten mich erst ein paar Monate lang.
    Letztendlich griffen wir vor allem auf Mitarbeiter der Administration von Pete Wilson zurück. Zur Stabschefin machte ich Patricia Clarey, die Gouverneur Wilsons stellvertretende Stabschefin gewesen war. Sie war eine gut organisierte, kompromisslos konservative Haushaltspolitikerin, die die Kennedy School of Government in Harvard besucht und dann für Versicherungen und die Ölindustrie gearbeitet hatte. Mein Kommunikationschef Rob Stutzman war ebenfalls ein knallharter Wilson-Veteran, der schon viele Kämpfe ausgefochten hatte.
    Ich selbst brachte eine Handvoll wichtiger Berater mit, die ich seit Jahren kannte: Bonnie Reiss, meine rechte Hand bei der Kampagne für die Nachschulbetreuung; David Crane, Finanzier aus San Francisco und mein engster Berater für alles, was mit Wirtschaft und Finanzen zu tun hatte; und Terry Tamminen, ein Vordenker des Umweltschutzes, den ich zum Leiter der kalifornischen Umweltschutzbehörde machte. Sie waren Demokraten, aber das war in Ordnung – jedenfalls für mich. Als linientreue Vertreter der Republikanischen Partei Einwände erhoben, erklärte ich ihnen sehr höflich, dass ich die Besten wolle, ganz unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, solange sie nur meine Vision in dem Bereich teilten, in dem sie zuständig waren. Diese neu ernannten Mitarbeiter waren alle kluge, umsichtige, aufgeschlossene Menschen, doch sie kannten Sacramento ebenso wenig wie ich und wussten auch nicht, wie die Stadt funktionierte. Wie wir bald erfahren mussten, konnten wir Sacramento nur verstehen, wenn wir erst einmal unsere Staatsbürgerkundebücher ganz weit wegwarfen. Es half überhaupt nichts, wenn man wusste, wie Washington funktioniert oder irgendwelche anderen Hauptstädte von Bundesstaaten, denn in Sacramento läuft alles nach völlig anderen Prinzipien ab. Der gesunde Menschenverstand gehört nicht unbedingt dazu.
    So ist zum Beispiel der größte Einzelposten im Etat von Sacramento die Finanzierung des primären und sekundären Bildungsbereichs. Ausgehend

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