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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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auf. Und es zeigte sich, dass nicht so viele Menschen ersetzt werden mussten, wie Susan zunächst angenommen hatte. Der Umbau des Stabs ging langsamer voran, und wir holten nur sechs neue Führungskräfte hinzu. Als Sprecher stellte ich Adam Mendelsohn ein, einen intelligenten, ideenreichen Republikaner, der für Matt Fong, den früheren Finanzminister Kaliforniens, gearbeitet hatte. Für die operative Schlüsselposition als Kabinettssekretär holte ich Dan Dunmoyer, einen konservativen republikanischen Versicherungsexperten mit großer Sacramento-Erfahrung. Und wir holten uns ein paar Helfer ins Team, die schon lange erfolgreich mit Susan gearbeitet hatten, allen voran Daniel Zingale, einen demokratischen Experten für Gesundheitsfürsorge und früheren Berater von Gray Davis. Er war auch Marias Stabschef. Die Chemie stimmte auf Anhieb. Dieses Team wurde zur ersten echten parteiübergreifenden Administration in der kalifornischen Geschichte. Und es hatten alle eine Vision – meine.
    In Anbetracht der bevorstehenden Gouverneurswahl brauchte ich auch neue politische Berater. Ich wandte mich an Maria: Talente um sich zu scharen gehört zu ihren großen Stärken. Und obwohl sie mit den aussichtsreichen Kandidaten auf republikanischer Seite nicht so vertraut war, arbeitete sie hinter den Kulissen an der Rekrutierung fähiger Leute, die mit meinen oft unkonventionellen Ansichten zurechtkamen. Wir gewannen Steve Schmidt für uns, der an George W. Bushs zweitem Wahlsieg beteiligt gewesen war, und Matthew Dowd, den früheren Chefstrategen des Bush-Wahlkampfes.
    Schmidt sprach mit aller Offenheit meine schlechten Aussichten auf eine Wiederwahl an. Bei einem unserer ersten Treffen, in denen wir darüber mit den leitenden Mitarbeitern und mit Maria redeten, erklärte er mir, dass die Wähler den Umfragen zufolge stinksauer waren. Sie hatten gerade keinen linientreuen Parteisoldaten an die Spitze wählen wollen, und sie waren auch nicht damit einverstanden, dass ich sie hatte zwingen wollen, Entscheidungen für mich zu treffen. Einen Hoffnungsfunken gab es in seiner Analyse aber: Die Leute mochten mich trotzdem. Sein Ratschlag lautete: »Seien Sie demütig. Entschuldigen Sie sich für Ihre Fehler, lassen Sie den Hummer in der Garage, hören Sie auf mit diesen Gags wie der Sache mit der Abrissbirne, schmeißen Sie die Satin-Jackets weg und ziehen Sie einen Geschäftsanzug an.« Als Schmidt fertig war, rauchte ich erst mal ein paar Züge. Ich denke in Bildern, und ich brauchte dreißig Sekunden, um mir diesen Gouverneur vorzustellen. Schließlich erklärte ich ihm: »Ich glaube, die Rolle kann ich perfekt spielen.«
    Als ich am 5. Januar 2006 das Podium im Kapitol betrat, um meine Rede zur Lage des Staates zu halten, war ich ein besserer Gouverneur. Ich war nicht der ungehobelte Konservative mit Schaum vor dem Mund, als den man mich beim Volksentscheid dargestellt hatte. Ich war pragmatisch und ernst und wollte Fortschritte erzielen.
    Es war sinnvoll, mit einer Entschuldigung anzufangen. »Ich habe lange über das letzte Jahr nachgedacht, über die Fehler, die ich gemacht, und die Lektionen, die ich gelernt habe«, sagte ich. »Ich hatte es zu eilig. Ich habe die Mehrheit der Kalifornier nicht gehört, als sie mir sagten, dass sie den zusätzlichen Urnengang nicht wollten. Ich habe meine Niederlage verarbeitet und meine Lektion gelernt. Und das Volk, das ja immer das letzte Wort hat, hat mir eine klare Botschaft zukommen lassen: Mach dem Krieg ein Ende, dämpf deine Rhetorik, such Gemeinsamkeiten und löse die Probleme mit den anderen zusammen. Ich sage meinen kalifornischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern hiermit: Die Botschaft ist angekommen.«
    Ich witzelte über meine Zustimmungsrate, die inzwischen bis auf niedrige 30er-Werte gesunken war, und über die Tatsache, dass die Leute mich jetzt manchmal fragten: »Wünschen Sie sich nicht manchmal, zurück ins Filmgeschäft zu gehen?« Aber ich sagte klipp und klar, dass dieser Job in meinen Augen immer noch der beste sei, den ich je gehabt hatte, und dass ich jetzt glücklich und voller Hoffnung vor ihnen stand – und um einiges klüger.
    Ich prahlte mit ein paar Dingen, für die wir alle Anerkennung verdienten, vom Haushaltsausgleich ohne Steuererhöhung bis zum Verbot von süßen Limonaden und Junkfood in den Schulen, von der Reform des Arbeiterunfallgesetzes bis hin zur Förderung der Stammzellenforschung, von der Refinanzierung der Staatsschulden bis hin zur

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