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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Dinge manchmal entwickeln, nicht wahr?«
    Nachdenklich sah sie auf den leeren Krug hinab.
    »Dieses Gefäß hier …«, begann sie im Tonfall eines Redners, der nachlangen, gründlichen Überlegungen zu einem wichtigen Schluß gelangt, »dieses Gefäß hier sollte mit Bananen, Rum und anderen Leckereien gefüllt werden.«
    Magrat hielt sie am Kleid fest, als sich Nanny entschlossen dem Büfett zuwandte.
    »Nicht jetzt«, sagte sie. »Wir sollten Oma folgen! Vielleicht braucht sie uns!«
    »Das bezweifle ich sehr«, meinte Nanny. »Wenn jemand Hilfe braucht, so ist es Lily. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn Esme sie erwischt.«
    »Ich habe Oma nie so zornig gesehen. Praktisch alles könnte geschehen.«
    »Um so besser.« Nanny nickte einem Diener zu, der zum Glück nicht begriffsstutzig war und sofort Haltung annahm.
    »Aber vielleicht stellt sie etwas … Schreckliches an«, sagte Magrat.
    »Gut. Das wollte sie schon immer mal.« Nanny Ogg sah den Diener an. »Ich möchte ein Bananengetränk mit Rum, Mahatma Dingsbums, hopp, hopp.«
    »Nein«, beharrte Magrat. »Es ist sicher keine gute Idee, sie ausgerechnet jetzt allein zu lassen.«
    »Na schön«, seufzte Nanny. Sie reichte den leeren Krug Baron Samstag, der ihn benommen entgegennahm.
    »Tut mir leid, aber wir haben noch etwas zu erledigen«, sagte sie. »Feiert weiter – wenn euch danach zumute ist.«
     
    Als die Hexen gegangen waren, bückte sich Frau Gogol und griff nach den nassen Resten der Puppe. Hier und dort hüstelte jemand.
    »Das war’s?« fragte der Baron. »Nach zwölf Jahren?«
    »Der Prinz ist tot«, sagte die Voodoo-Magierin. Sie ließ die Puppe auf den Boden fallen. »Zwölf Jahre lang hat Lilith gegen mich gekämpft, ohne den Sieg zu erringen. Frau Wetterwachs hingegen brauchte sich kaum anzustrengen. Ich schätze, die Rache bleibt nicht aus.«
    »Du bist keineswegs verpflichtet, dein Wort zu halten!«
    »Doch, das bin ich. Man hat schließlich seine Prinzipien.« Frau Gogol legte Ella den Arm um die Schultern.
    »Tja, Mädchen, jetzt gehört der Palast dir«, meinte sie. »Und auch die Stadt. Niemand stellt deinen Anspruch in Frage, die neue Regentin zu sein.«
    Sie starrte zu den Gästen. Ein oder zwei wichen zurück.
    Ella sah Samstag an.
    »Du scheinst mir irgendwie vertraut«, sagte sie zaghaft und wandte sich an Frau Gogol. »Das gilt auch für dich. Ich … habe euch schon einmal gesehen. Vor langer Zeit …«
    Baron Samstag öffnete den Mund, aber Erzulie Gogol hob die Hand.
    »Wir haben es versprochen. Keine Einmischungen.«
    »Nicht einmal von uns?«
    »Nicht einmal von uns.« Und zu Ella: »Wir sind nur … Leute.«
    »Jahrelang habe ich mich in einer Küche abgerackert«, brachte die junge Dame hervor. »Und jetzt … Jetzt soll ich über die Stadt herrschen? Einfach so?«
    »Du hast es erfaßt.«
    Ella senkte den Blick und überlegte.
    »Und meine Untertanen müssen mir gehorchen, ganz gleich, was ich befehle?« fragte sie unschuldig.
    Das nervöse Hüsteln in der Menge wiederholte sich.
    »Ja«, bestätigte Frau Gogol.
    Ella sah noch immer zu Boden und knabberte am Daumennagel. Schließlich hob sie den Kopf.
    »Dann ordne ich hiermit das Ende des Maskenballs an. Ich möchte am Fest in der Stadt teilnehmen. Es war schon immer mein Wunsch, beim Karneval zu tanzen.« Sie bemerkte Dutzende von besorgten Mienen. »Niemand ist verpflichtet, mich zu begleiten«, fügte sie hinzu.
    Der Adel von Gennua war erfahren genug, um zu wissen, was ein Herrscher mit dem Hinweis meinte, irgend etwas sei nicht obligatorisch.
    Innerhalb weniger Minuten war der Saal leer. Nur drei Gestalten blieben zurück.
    »Aber, aber … ich wollte mich rächen«, klagte der Baron. »Ich wollte Tod. Und ich wollte unsere Tochter an die Macht bringen.«
     
    ZWEI VON DREI WÜNSCHEN SIND IN ERFÜLLUNG GEGANGEN. DAS IST NICHT SCHLECHT.
    Frau Gogol und der Baron drehten sich um. Tod stellte sein Glas ab und trat vor.
    Samstag nahm Haltung an.
    »Ich bin bereit, dich zu begleiten«, sagte er.
    Tod zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen: Ob bereit oder nicht – der Baron wird mich in jedem Fall begleiten. »Ich habe dich betrogen«, fuhr der Baron fort. »Zwölf Jahre lang!« Er schlang den Arm um Erzulies Schultern. »Als man mich umgebracht und in den Fluß geworfen hatte … Wir stahlen Leben von dir.« Du HAST AUFGEHÖRT ZU LEBEN. ABER DU BIST NIE GESTORBEN. DAMALS KAM ICH NICHT ZU DIR, UM DICH ZU HOLEN.
    »Nein?«
    NEIN. WEIL ICH WUSSTE, DASS

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