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Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Morgen des 3. November wirkte er etwas verstört auf mich und hat auch nicht viel geredet. Er wollte nicht mit mir weggehen, sondern sagte, er wolle einen Brief schreiben. Ich habe ihn bis zum Abend nicht wiedergesehen. Als ich ins Zimmer kam, um etwas zu holen, hat er gerade seinen Colt geputzt. Ich habe gelacht und ihn im Spaß gefragt, ob er Angst vor Bat Masterson hätte, und er hat gesagt: »John, ich habe vor etwas Angst, was nicht menschlich ist, aber ich werde mit dem Revolver in der Hand abgehen, wenn ich kann.« Ich habe gelacht und ihn gefragt, wovor er Angst hätte, und er hat gesagt: »Vor einem Mulattenmädchen, das seit vier Monaten tot ist.« Ich dachte, er sei betrunken, und bin weggegangen. Ich weiß nicht, wie spät es da war, aber es war schon dunkel.
    Ich habe ihn nicht mehr lebend gesehen. Um Mitternacht ging ich am Big Chief Saloon vorbei und hörte einen Schuss, und eine Menge Leute rannten in den Saloon. Ich hörte, wie jemand sagte, ein Mann sei erschossen worden. Ich ging mit den anderen hinein und ins Hinterzimmer. Ein Mann lag tot im Eingang, die Beine draußen auf der Gasse und sein Körper in der Tür. Er war über und über blutig, aber ich erkannte an seinen Kleidern, dass es Jim Gordon war. Er war tot. Ich habe nicht gesehen, wie er getötet wurde, und weiß außer dem, was ich bereits gesagt habe, nichts.
    AUSSAGE VON MIKE O’DONNELL
    Meine Name ist Michael Joseph O’Donnell. Ich bin der Barkeeper im Big Chief Saloon und habe dort die Nachtschicht. Ein paar Minuten vor Mitternacht fiel mir ein Cowboy auf, der vor dem Saloon mit Sam Grimes geredet hat. Es sah so aus, als würden die beiden streiten. Nach einer Weile kam der Cowboy herein und trank an der Bar einen Whiskey. Er ist mir aufgefallen, weil er einen Revolver trug, während die anderen ihre verdeckt trugen, und weil der Mann so wild und bleich aussah. Er wirkte, als ob er betrunken wäre, aber ich glaube nicht, dass er das wirklich war. Ich habe nie einen Mann gesehen, der so wie er aussah.
    Dann habe ich nicht mehr auf ihn geachtet, weil ich an der Bar viel zu tun hatte. Ich nehme an, dass er ins Hinterzimmer gegangen ist. Etwa um Mitternacht hörte ich im Hinterzimmer einen Schuss, und Tom Allison kam herausgerannt und sagte, ein Mann sei erschossen worden. Ich war der Erste, der bei ihm war. Er lag zum Teil in der Tür und zum Teil auf der Gasse. Ich sah, dass er einen Revolvergurt trug und ein Holster mit mexikanischer Schnitzerei und nahm an, dass es derselbe Mann war, der mir schon vorher aufgefallen war. Seine rechte Hand war praktisch abgerissen, sie war nur noch eine blutige, zerfetzte Masse. Und sein Kopf, der war völlig weggerissen, wie ich das noch nie von einem Revolverschuss gesehen hatte. Als ich hinkam, war er bereits tot, und meiner Meinung nach muss er auch sofort tot gewesen sein. Während wir noch herumstanden, kam ein Mann, von dem ich wusste, dass er John Elston war, durch die Menge und sagte: »Mein Gott, das ist Jim Gordon!«
    AUSSAGE VON DEPUTY GRIMES
    Mein Name ist Sam Grimes. Ich bin Deputy Sheriff von Ford County, Kansas. Ich begegnete dem verstorbenen Jim Gordon vor dem Big Chief Saloon, etwa zwanzig Minuten vor zwölf am 3. November. Ich sah, dass er seinen Revolver umgeschnallt hatte, also hielt ich ihn an und fragte ihn, weshalb er seinen Revolver trage und ob er nicht wüsste, dass das verboten sei. Er sagte, er trage ihn zu seinem Schutz. Ich sagte ihm, dass es meine Aufgabe sei, ihn zu schützen, wenn er in Gefahr sei, und er solle seine Waffe in sein Hotel bringen und sie dort lassen, bis er die Stadt verlassen würde. Ich habe nämlich an seiner Kleidung erkannt, dass er ein Cowboy aus Texas war. Er lachte und sagte: »Deputy, nicht einmal Wyatt Earp könnte mich vor meinem Schicksal beschützen!« Dann ging er in den Saloon.
    Ich nahm an, der Mann sei krank und nicht ganz bei Trost, deshalb habe ich ihn nicht verhaftet. Ich dachte, er würde vielleicht einen Schluck trinken und dann in sein Hotel gehen und seine Waffe dort lassen, wie ich das von ihm verlangt hatte. Ich fuhr fort, ihn zu beobachten, weil ich sicher sein wollte, dass er sich nicht mit jemand im Saloon anlegt, aber er nahm von niemand Notiz, trank an der Bar ein Glas Whiskey und ging dann ins Hinterzimmer.
    Ein paar Minuten später kam ein Mann herausgerannt und schrie, jemand sei getötet worden. Ich ging sofort ins Hinterzimmer, und als ich dort ankam, beugte sich Mike O’Donnell über den Mann, von dem ich annahm,

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