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Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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fünfundsiebzig Cent. Das hat mich wütend gemacht, und ich sagte ihm, ich würde jetzt noch ein Glas trinken und dann auf mein Pferd steigen und wegreiten. Aber er sagte, die Flasche sei leer, und da habe ich gesagt, er solle noch eine besorgen. Er sagte, er hätte kein Geld, und da bin ich richtig zornig geworden und habe angefangen zu fluchen und ihn zu beschimpfen, weil ich ziemlich betrunken war. Da kommt Jezebel an die Tür der Hütte und redet mir zu, ich soll weiterreiten, aber da hab ich ihr gesagt, dass ich ein freier Mann sei, weiß und über einundzwanzig und sie solle gefälligst aufpassen, weil ich mir von vorlauten Mulattenmädels nichts sagen lasse.
    Jetzt wurde Joel böse und sagte, ja, er hätte noch Tequila in der Hütte, aber er würde mir selbst dann nichts zu trinken geben, wenn ich am Verdursten wäre. Da habe ich gesagt: »Also, verdammt noch mal, erst machst du mich besoffen und nimmst mir mit gezinkten Würfeln mein Geld ab, und jetzt beleidigst du mich. Ich habe schon erlebt, wie man Nigger für weniger als das aufgehängt hat.«
    Er sagte darauf: »Du kannst nicht mein Fleisch essen und meinen Schnaps trinken und dann sagen, dass meine Würfel gezinkt sind. Kein weißer Mann darf das. Ich bin ein genauso harter Bursche wie du.«
    Und darauf ich: »Verdammt soll deine schwarze Seele sein, ich tret dich in den Hintern und jag dich durch den ganzen Wald.«
    Und er: »Weißer Mann, du trittst niemand in den Hintern.« Dann hat er sich das Messer gegriffen, mit dem er das Fleisch geschnitten hatte, und ist auf mich losgegangen. Ich zog meinen Revolver und schoss ihm zweimal in den Bauch. Er ging zu Boden, und ich verpasste ihm einen dritten Schuss, diesmal in den Kopf.
    Dann kam Jezebel schreiend und schimpfend mit einer alten Vorderladermuskete in der Hand aus dem Haus gerannt. Sie richtete sie auf mich und drückte ab. Das Zündhütchen platzte zwar, aber ein Schuss hat sich keiner gelöst, und ich schrie sie an, sie solle wieder hineingehen, sonst würde ich sie umbringen. Aber sie ging auf mich los und schwang ihre Muskete wie einen Knüppel. Ich wich aus, und sie traf mich zwar, rutschte aber ab und riss mir die Haut im Gesicht auf, und ich drückte ihr meinen Revolver gegen die Brust und drückte ab. Der Schuss ließ sie ein paar Handbreit nach hinten taumeln, und dann sackte sie mit den Händen auf der Brust zusammen, und das Blut rann ihr zwischen den Fingern heraus.
    Ich ging zu ihr und sah mit dem Revolver in der Hand auf sie hinab, fluchte und beschimpfte sie, und sie blickte auf und sagte: »Du hast Joel umgebracht und du hast mich umgebracht, aber bei Gott, du wirst nicht lang genug leben, um damit zu prahlen. Ich verfluche dich bei der großen Schlange und dem schwarzen Sumpf und dem weißen Hahn. Ehe der nächste Tag anbricht, wirst du in der Hölle die Kühe des Teufels brennen. Du wirst es sehen, ich werde zu dir kommen, wenn die Zeit dafür reif ist.«
    Dann schoss ihr das Blut aus dem Mund, sie fiel zurück und ich wusste, dass sie tot war. Jetzt bekam ich es mit der Angst zu tun, und das machte mich nüchtern, und ich stieg auf mein Pferd und ritt weg. Niemand hat mich gesehen, und am nächsten Tag habe ich den Boys gesagt, die Schramme an meinem Kopf käme von einem Ast, gegen den mein Pferd und ich gerannt waren. Keiner hat gewusst, dass ich die beiden umgebracht habe, und dir würde ich das jetzt auch nicht sagen, wenn ich nicht wüsste, dass ich nicht mehr lange zu leben habe.
    Dieser Fluch hat mich gequält, und es bringt nichts, wenn ich noch länger versuche, mich vor ihm zu drücken. Während der ganzen Zeit auf dem Trail konnte ich spüren, dass mich etwas verfolgt. Ehe wir zum Red River kamen, fand ich eines Morgens eine Klapperschlange, die in meinem Stiefel steckte, und das, nachdem ich die ganze Zeit in meinen Stiefeln geschlafen hatte. Und als wir dann den Canadian überquerten, führte der ziemlich viel Wasser, und ich ritt an der Spitze, und die Herde fing plötzlich ohne jeden Grund an, unruhig zu werden, und ich war mittendrin. Mein Pferd ertrank, und ich wäre auch ertrunken, wenn Steve Kirby mich nicht mit dem Lasso erwischt und zwischen diesen verrückten Rindern rausgezogen hätte. Dann hat einer der Boys eines Abends seine Büffelbüchse gereinigt, und sie ging plötzlich los und hat mir ein Loch in meinen Hut gerissen. Inzwischen machten die Boys Witze über mich und sagten, ich sei ein Voodoo.
    Aber nachdem wir den Canadian überquert hatten, gingen

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