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Tote essen kein Fast Food

Titel: Tote essen kein Fast Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Baron
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Wänden echoten. Es klang, als sei einer hinter mir her. Ich achtete nicht darauf.

20
    „Du bleibst hier!“
    „Tu ich nicht!“
    „Helena Filius, es genügt weiß Gott, wenn zwei von euch in Lebensgefahr sind. Ich bin heilfroh, dass wenigstens du draußen bist.“
    Helena? Nee, nicht jetzt. Die dämliche Helena-Masche funktionierte gerade nicht. Kein Anschluss unter dieser Nummer. „Aber ich bin die Einzige von euch, die sich da unten halbwegs auskennt.“ Ich funkelte Martin an, während Jan mitten auf der in völliger Dunkelheit liegenden Wiese die Falltür an ihrem rostigen Ring packte und sie nach oben zog.
    „Bei diesem Teil des Labyrinths nicht, soviel mir bekannt ist.“ Martin verstummte für einen Augenblick, als er die grünspaksigen Steinstufen erblickte, die steil nach unten führten wie in eine Gruft à la Edgar Allan Poe. „Da kennst du dich genauso wenig aus wie ich oder die Herren Polizisten.“
    Phh. Die Herren Polizisten!
    „Na, dann wollen wir mal“, sagte ein bulliger Typ mit dunklem Schnauz, offenbar der Anführer der vier Polizeibeamten, die sich mit Taschenlampen und in schusssicheren Westen an uns vorbeidrängten, nachdem ich ihnen außer Atem erklärt hatte, wer sie dort unten alles erwartete. Martin und ich waren sofort zu Jan und den Polizisten geeilt, nachdem ich aus dem Loch geklettert war.
    Die Aussicht, durch die rostige Tür am Ende der Stufen ins Ungewisse zu treten, schien sie nicht sehr zu begeistern. „Sag meiner Frau, dass ich sie liebe“, raunte ein sympathisch aussehender Mittdreißiger seinem jüngeren Kollegen zu, der trotz der mitternächtlichen Stunde machomäßig eine Porsche-Sonnenbrille trug. „Nur für den Fall, dass ich hier nicht lebend rauskomme.“ Der Junge grinste. Einer nach dem anderen verschwanden sie in der rechteckigen Öffnung, wobei der Letzte von ihnen auf der drittuntersten Stufe ausglitschte und gerade noch von einem Kollegen im freien Fall aufgehalten wurde, bevor er unsanft auf seinem Hintern landen konnte.
    „Siehst du, ist gefährlich da unten“, sagte Martin und wischte sich mit dem Ärmel die winzigen Schweißperlen aus dem Gesicht, die sich neben seiner Nase gebildet hatten.
    „Eben“, sagte ich, als er sich vorsichtig an den Abstieg machte. „Es muss einer auf dich aufpassen. Du hast ja schon Schwierigkeiten mit unserem Gartentor.“
    Er drehte sich auf der schmalen Stufe um und sah mich durchdringend an. „Liebe Tochter“, sagte er, den Kopf in Höhe meiner Knie, „du weißt aber schon, dass ich in Ägypten Grabungen geleitet habe, oder?“
    „Da hat offenbar Svea auf dich aufgepasst.“
    „Genau. Und du passt jetzt auf Jasper auf, der hat’s auch nötig.“ Ohne ein weiteres Wort drückte Martin mir den türkisgrünen Tampen mit Jasper daran in die Hand, wandte sich um und folgte den Polizisten in den Bunker. Zornig stampfte ich mit dem Fuß auf. Die Wut fühlte sich heiß an und kribbelte auf meinen Wangen.
    „Bist du jetzt sechs oder sechzehn?“ Jan grinste.
    „Keine Ahnung, aber ich zähl gleich bis sechzig und dann geh ich da runter.“
    „Warum bist du denn so wild drauf mitzukommen? Heute Nachmittag hätte dich nicht mal Johnny Depp in Boxershorts dazu gebracht, da runterzugehen. Und dein Ausflug mit Frida ist auch nicht gerade gemütlich verlaufen, wenn ich dich daran erinnern darf. Ganz zu schweigen von der Nummer gerade eben.“
    „Phhh, Johnny Depp!“ Ich tippte mir an die Stirn. „Aber …es macht mich einfach wahnsinnig, hier zu stehen und nicht zu wissen, was da unten passiert. Ich … ehrlich gesagt, ich hab Angst um Martin. Wenigstens genauso viel wie er um mich. Er ist mindestens so tollpatschig wie Jasper.“
    „Apropos …“, sagte Jan.
    „Apropos!“, erwiderte ich, ging in die Knie und band meinen Hund an dem rostigen Ring in der Falltür fest, die umgeklappt auf dem niedrigen Gestrüpp ruhte. Trotzig blickte ich Jan in die Augen. „So. Und jetzt sind die sechzig Sekunden Vorsprung um, Herr Grabungsleiter in Ägypten.“ Ich zupfte Jan am Ärmel und zog ihn hinter mir her. „Warum haben die Bullizei-Typen eigentlich so lange gebraucht, bis sie rankamen?“, fragte ich, als ich mich beruhigt hatte und wir uns durch den Türspalt drängten.
    „Zwei von ihnen kommen direkt von einem anderen Einsatz. Wieder ’ne Apotheke.“
    „’ne Apotheke? Komisch. Haben die keine Banken hier?“ Dann fiel mir Mia ein. Brauchte sie nicht Medikamente? „Wo denn diesmal?“
    „St.-Severin-Apotheke,

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