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Tote essen kein Fast Food

Tote essen kein Fast Food

Titel: Tote essen kein Fast Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Baron
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einen kahlen Kopf mit einer kreisrunden Nickelbrille im Gesicht, die ihm das Aussehen eines bebrillten Eis verlieh. Der freundliche Eierkopf vermochte allerdings nicht über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass in der latexgrünen Hand eine schwarze Pistole glänzte. Ihr Lauf war auf Frida gerichtet, die der Kerl im Schein der drei Kerzendochte auf ihrem Schlafsacklager entdeckt hatte. „Hallo, Süße, wen haben wir denn da?“
    Instinktiv trat ich leise zwei Schritte zurück in den Schatten des Gangs, aus dem Svea und ich gekommen waren. Hoffentlich hatten sie mich nicht gesehen. „Ist das vielleicht die kleine Mia aus Friedrichstadt?“
    â€žIch bin nicht deine Süße“, gab Frida zurück. „Ich heiße Frida und komme aus Hannover.“
    â€žHaha, kleiner Witzbold, was?“, sagte der mit der Bomberjacke und machte einen Schritt auf Frida zu. Der andere ließ seine Pistole sinken und betrachtete Frida genauer. „Steh auf“, herrschte er sie an. Umständlich erhob sich Frida und blickte ihm trotzig ins Gesicht. Bisher hatten sie keinen von uns anderen entdeckt. Lars hatte sich hinter den Wandvorsprung geduckt, während Svea an ihrem Standort reglos verharrte. Ich stupste sie aus dem Dunkel an und machte ein Zeichen in Richtung Taschenlampe. Svea ließ sie in meine Hand gleiten.
    â€žDas ist tatsächlich nicht Susannes Tochter“, sagte der Eierkopf. „Die ist viel zu jung.“
    â€žSag ich doch. Du kannst meine Mutter fragen.“
    â€žBisschen umständlich, erst deine Mutter zu suchen, was?“
    â€žNee, gar nicht. Die steht dahinten.“
    Ich machte einen Satz in den Gang hinein und kauerte mich hinter ein Betonbruchstück, während ein Strahl aus dem Autoscheinwerfer Svea traf und ihr einen überirdisch gleißenden Halo verlieh. Sie trat in den Raum hinein auf die beiden Männer zu. „Scheiße, jetzt wird’s kompliziert“, sagte der Glatzköpfige und bedeutete Svea mit seiner Waffe, sich in Fridas Ecke zu bewegen. „Ist das hier ’n Kindergeburtstag oder was?“
    â€žEher nicht.“ Svea ging sehr langsam Richtung Schlafsack, um die beiden Kerle nicht zu unbedachten Handlungen zu verleiten oder womöglich ihre Reflexe zu testen. „Zu wenige Luftballons und zu wenige Gäste.“
    â€žWir spielen Verstecken“, warf Frida kaltblütig ein. „Vielleicht auch Mord im Dunkeln.“
    Hallo? Miss Cool, oder was? Glaubte sie, sie sei der Kinderstar in einem Vorabendkrimi? Die Typen sahen nicht aus, als würden sie viel Spaß verstehen.
    â€žFrida!“
    Immerhin. Wenigstens Svea hatte begriffen, dass das hier kein Witz war.
    â€žWas machen Sie hier und was wollen Sie von meiner Tochter?“, waren die letzten Worte, die ich verstehen konnte, bevor ich nach links um die Biegung verschwand in den langen finsteren Gang, an dessen anderem Ende Jaspers improvisierte Hundeleine herabhing. Vorausgesetzt, mein Vater war noch da und hatte nicht seinen Plan geändert, Jan allein zum Falltüreingang gehen zu lassen.
    Als ich weit genug von Mias Katakombe entfernt war, sodass sie meine Schritte nicht mehr hören konnten, machte ich die Taschenlampe an und rannte, so schnell es in dem Stollen ging. Ich blendete alles aus, was mich ablenken könnte, und konzentrierte mich nur noch auf potenzielle Hindernisse. Ich nahm nichts wahr als meinen eigenen keuchenden Atem und das Stakkato meiner Schritte, die von den Wänden echoten. Es klang, als sei einer hinter mir her. Ich achtete nicht darauf.

20
    â€žDu bleibst hier!“
    â€žTu ich nicht!“
    â€žHelena Filius, es genügt weiß Gott, wenn zwei von euch in Lebensgefahr sind. Ich bin heilfroh, dass wenigstens du draußen bist.“
    Helena? Nee, nicht jetzt. Die dämliche Helena-Masche funktionierte gerade nicht. Kein Anschluss unter dieser Nummer. „Aber ich bin die Einzige von euch, die sich da unten halbwegs auskennt.“ Ich funkelte Martin an, während Jan mitten auf der in völliger Dunkelheit liegenden Wiese die Falltür an ihrem rostigen Ring packte und sie nach oben zog.
    â€žBei diesem Teil des Labyrinths nicht, soviel mir bekannt ist.“ Martin verstummte für einen Augenblick, als er die grünspaksigen Steinstufen erblickte, die steil nach unten führten wie in eine Gruft à la Edgar Allan Poe. „Da kennst du dich genauso wenig aus wie ich oder die

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