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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Die beiden bremsten abrupt und stiegen aus, die Blicke ungläubig auf die Szenerie gerichtet.
    »Ah – Sie haben die Vermissten also gefunden«, sagte Pierre Dupont. »Ich finde zwar auch, dass den dreien für ihren gefährlichen Ausflug Tadel gebührt, aber ob ich so weit gegangen wäre, sie gleich …«
    Thierry ging zu Dupont und flüsterte ihm eindringlich etwas ins Ohr, während der Gendarm erst zu Pippa, dann zu Gerald und Achim sah.
    Die Versuche der beiden Männer, trotz der Knebel zu schreien, ignorierte er geflissentlich. Zuletzt verweilte sein Blick auf Tatjana, die zusammengesunken auf der Bank saß. Als Thierry ausgeredet hatte, nickte Dupont.
    Schmidt starrte Dupont verwirrt an. »Wo kommen Sie denn so schnell … Sie sind doch gerade erst … Ich verstehe nicht«, stammelte er.
    »Kennst du die Geschichte vom Hasen und dem Igel?«, fragte Pippa. »Das ist die okzitanische Version.«
    Mit einer Handbewegung brachte der Gendarm alle zum Schweigen. »Madame«, sagte er zu Tatjana und verschränkte die Arme vor der Brust, »ich denke, Sie haben uns etwas zu sagen.«
    Zuerst rührte Tatjana sich nicht. Schließlich erwiderte sie leise, aber gefasst: »Ich möchte eine Aussage machen.«
    »Und mir erklären, wie und warum Sie die beiden Herren an die Bäume …« Dupont konnte seinen Satz nicht beenden, denn Tatjana unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln.
    »Nein, das nicht.« Sie machte eine Pause. »Ich habe Franz Teschke getötet.«
    Die Stille, die auf ihre Worte folgte, war beinahe greifbar. Alle sahen Tatjana an und warteten darauf, dass sie weiterredete.
    »Es tut mir wirklich leid, ich wollte das nicht!«, brach es aus ihr heraus. »Ich wollte ihm nur einen Schreck einjagen. Ich dachte, er kann den Kühlwagen von innen öffnen. Ich hatte keine Ahnung, dass die Tür kaputt ist. Ich wusste doch nicht, dass er darin … darin … Ich habe ihn auf dem Gewissen!«
    In den Gesichtern der Umstehenden mischten sich Entsetzen und Mitleid für die verzweifelte Frau.
    Schmidt wollte etwas sagen, aber Tatjana stoppte ihn mit einer Handbewegung. »Nein, Wolfgang, du nicht, nicht jetzt. Ich will keine Hilfe. Ich will das selbst tun.«
    Tatjana befreite sich von seinem Arm und richtete sich auf. »Teschke war nur an Geld und an seinem verdammten Karpfen interessiert. Ich wollte ihn erschrecken – so sehr, wie er mich erschreckt hat. Ich hatte keine Ahnung, was ich damit anrichte«, erzählte sie mit klarer, fester Stimme.
    »Deshalb warst du so betroffen, als du von Franz’ Tod erfahren hast«, sagte Pippa.
    Tatjana nickte. »Und in der Nacht, als ihr, Cateline und du, euch auf mich gestürzt habt, um mich aus dem See zu retten, da hattet ihr nicht ganz unrecht mit eurer Vermutung. Ich weiß tatsächlich nicht, was ich getan hätte, wenn ihr nicht gekommen wärt. Ich fühlte mich, ach was, ich fühle mich noch immer sterbenselend.«
    Darum hat in jener Nacht auch ihr Magen revoltiert, dachte Pippa. Es war Scham, Schuldgefühl und schlechtes Gewissen.
    »Aber warum, Madame?«, fragte Dupont. »Was hat Teschke Ihnen getan?«
    Müde wandte Tatjana den Kopf und sah nacheinander Gerald und Achim an. »Das können die beiden euch besser erzählen als ich.«
    Die Knebel wurden entfernt, und die Männer brüllten sofort los.
    »Halt den Mund, Tatti!«, keifte Achim Schwätzer mit hochrotem Gesicht. »Wir haben gar nichts zu sagen – und du auch nicht!«
    »Tatti, hör endlich auf mit deinen Lügengeschichten!«, brüllte Gerald gleichzeitig. Er wandte sich den Umstehenden zu. »Ihr dürft ihr kein Wort glauben! Sie ist eine krankhafte Lügnerin!«
    Tatjana drehte sich zu ihrem Mann um. Sehr schön, sehr stolz und sehr würdevoll sagte sie zu ihm: »Musst du mir noch das Letzte nehmen, was mir geblieben ist, Herr Doktor? Meine Ehrlichkeit?«
    »Die Ärmste«, murmelte Ferdinand, und Pierre Dupont nickte zustimmend.
    Gerald hingegen ließ sich nicht beeindrucken. »All das hier ist Zeichen ihrer Krankheit. Sie ist nicht zurechnungsfähig!«, beharrte er und erreichte damit, dass Thierry ihm wieder den Knebel verpasste.
    »Genau wie alle anderen Weiber!«, schrie Achim Schwätzer und nickte in Pippas Richtung. »Die da auch!«
    Sein Gesicht verzog sich zu einer hämischen Fratze. »Dein Glück, dass es schon dämmerig war. Im Hellen hätte ich dich nicht verfehlt.«
    Unwillkürlich wich Pippa einen Schritt zurück. »Du warst das? Du hast mich mit Steinen beworfen?«
    »Wieso musstest du blöde Kuh den Schmidt

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