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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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schaden, da noch einmal jemanden hinzuschicken und einen Zettel am Schwarzen Brett zu hinterlassen, dass hier alle auf ein Lebenszeichen warten. Über den Damm ist das so gut wie ungefährlich und geht am schnellsten.« Der Gendarm sah sich um. »Kollege Schmidt, wenn Sie das übernehmen würden?«
    Der Kommissar nickte, erleichtert, etwas tun zu können. Dann sah er zu Pippa hinüber. »Kommst du mit?«
    Pippa sprintete in den ersten Stock, um Regenmantel, Südwester und ihr Fernglas zu holen.
    Abel lag auf dem Sofa und las in einer ihrer Arbeitsmappen. Er machte ein schuldbewusstes Gesicht, als Pippa hereinkam.
    »Entschuldige … ich bin einfach an deine Sachen gegangen. Mir war langweilig, und ich habe etwas zu lesen gesucht.«
    »Macht nichts. Schön, dass es dir etwas besser geht«, sagte Pippa, während sie ihren Regenmantel zuknöpfte.
    Abel beobachtete sie stirnrunzelnd. »Was hast du vor?«
    Pippa flocht ihre langen Haare zu einem dicken Zopf, den sie unter dem Südwester verstauen wollte. »Ich will mit Wolfgang noch mal zum Parkplatz. Eine Nachricht für Tatjana hinterlassen.«
    »Kommt nicht in Frage. Régine-Deux hat mir befohlen, dich mit allen Mitteln von solchen Plänen abzuhalten. Du solltest nicht mit den Kiemenkerlen allein sein«, sagte Abel und seufzte. »Nicht einmal mit Wolfgang.«
    Pippa starrte Abel entsetzt an. »Sie glaubt tatsächlich, dass mein Leben in Gefahr ist?«
    Abel Hornbusch nickte ernst. »Was glaubst du, warum ich auf diesem Sofa liege? Régine hat mich herbeordert, damit ich auf dich aufpasse.«
    Pippa ließ sich auf einen Stuhl fallen, als sie begriff, dass Abels und Régines Besorgnis echt waren. All ihre Energie wich plötzlich einem mulmigen Gefühl. »In Ordnung, ich werde auf Régine-Deux hören«, sagte sie leise. »Wie sagt Hemingway so schön: Man ist nicht feige, wenn man weiß, was dumm ist .«
    Abel war sichtlich erleichtert. » Die Mappe habe ich auch schon gelesen. Wirklich interessant, was Professor Trapp dazu sagt.« Er hob die Mappe, die in seinem Schoß lag. »Aber diesen Satz finde ich noch besser: Einen Menschen erkennt man daran, wie er sich rächt. Hier sagt er, dass man das vor allem in der Rückschau beurteilen kann. Man muss sich nur die Mittel ansehen, die jemand angewendet hat, um sich zu rächen. Wird eine Figur in Hemingways Romanen respektlos behandelt oder gedemütigt, wählt sie eine Form der Rache, die den Übeltäter mit seinen eigenen Waffen schlägt.«
    »Du hast recht.« In Pippas Kopf arbeitete es. »Das Zitat meint vor allem Rückschau auf bereits stattgefundene Rache.« Sie schluckte. »Tatjana und Teschke … Aber warum?«
    Als Pippa nachdenklich in den großen Saal zurückkehrte, hatte Pierre Dupont bereits Ferdinand zum Beifahrer für seinen Polizeiwagen bestimmt und Tibor auf die Wache geschickt, um von dort aus mit auf Patrouille zu fahren.
    Jetzt zeigte er auf Cateline. »Du machst hier Telefondienst, Régine ist in der Gendarmerie. Nehmt alle eingehenden Hilferufe auf und leitet sie an uns weiter. Besonders, wenn einer der drei Schwachkö… Vermissten auftaucht. Pippa, wenn Sie vielleicht helfen wollen?«
    Pippa nickte und pellte sich aus ihrer Regenkleidung. Sie bemerkte Schmidts skeptischen Blick und hob fragend die Brauen.
    »Plötzlich so vernünftig?«, fragte Schmidt. »Ich denke, du gehst mit mir?«
    »Mir reichen Stürme im Wasserglas«, gab Pippa zurück, »echte mitten im Wald sind mir zu gefährlich.«
    »Hm«, sagte Schmidt, wenig überzeugt. »Borgst du mir dann dein Fernglas?«
    Pippa reichte es ihm. »Ich sollte Leihgebühren nehmen, dann hätte ich den Kaufpreis schon wieder raus. Oder genug Geld, mir ein echtes Nachtsichtgerät leisten zu können.«
    Schmidt nahm wortlos das Fernglas und stapfte aus der Tür.
    »Sie können nicht überall sein, Monsieur Dupont. Ich aktiviere deshalb die Kiemenkerle«, erklärte Blasko schneidig. »Schlage vor, wir suchen mit einem Boot den See ab.«
    Die Angler warfen sich alarmierte Blicke zu.
    Zu ihrer Erleichterung lehnte Dupont den Vorschlag kategorisch ab. »Falls ich mich vorhin nicht klar genug ausgedrückt habe: Bei diesem Wetter geht niemand auf den See. Und auch nicht irgendwo anders hin. Sie bleiben alle, wo Sie sind: hier!«
    Pippa hielt Dupont, Ferdinand und Thierry die Tür auf, als die drei zum Polizeiwagen eilten, um sich auf die erste Patrouillenfahrt zu machen.
    Sie sah ihnen nach. Ihre Gedanken überschlugen sich. Wenn Tatjana schuld an Teschkes Tod war,

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