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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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der Tatsache, dass Markbys Leute die Kleidung seiner Mandantin sichergestellt hatten, sicherlich nicht entgangen. Trotzdem wechselte er nun das Thema.

    »Was Fußabdrücke angeht, so möchte ich daran erinnern, dass meine Mandantin das Haus zweimal besucht hat. Beide Male ist sie um das Haus herum zur Hintertür gegangen. Außerdem war der Vater meiner Mandantin lebendig und unverletzt, als sie ihn zum letzten Mal gesehen hat, Superintendent.«

    »Und wann war das?« Markby sah Kate an, doch Green antwortete für sie.

    »Als sie ihn durch das Küchenfenster gesehen hat, bei ihrem zweiten, kurzen Besuch. Er war dabei, eine Wärmflasche mit heißem Wasser zu füllen. Das ist nicht gerade die Verhaltensweise eines verletzten, verängstigten Mannes.«

    »Sind Sie sicher, Miss Drago, dass Sie bei dieser Gelegenheit nicht mit Ihrem Vater gesprochen haben?«, fragte Markby.

    »Sie haben nicht seine Aufmerksamkeit geweckt, indem Sie an die Fensterscheibe geklopft haben? Sie sind ganz sicher, dass er Sie nicht gesehen hat?«

    »Er hat mich nicht gesehen«, sagte sie dumpf.

    »Ich habe nicht an das Fenster geklopft. Ich habe Ihnen doch schon gesagt, ich bekam Angst und lief weg.«

    »Verständlicherweise«, unterbrach Green aalglatt.

    »Miss Drago bekam es mit der Angst zu tun, weil sich allem Anschein noch jemand im Garten hinter dem Haus herumtrieb. Ich nehme an, Sie verfolgen diese Spur?« Es klopfte an der Tür, und alle zuckten zusammen. Markby hielt seine Antwort zurück und rief sein Herein. Die Tür wurde geöffnet, und Inspector Pearce trat ein. Die Befragung wurde kurz unterbrochen, während Markby Green mit dem Inspector bekannt machte. Green mag ein intelligenter, fähiger junger Anwalt sein, dachte Markby, doch er hat noch eine Menge zu lernen. Sein Gesichtsausdruck beispielsweise, als er Pearce abschätzte, verriet Markby deutlich, dass er Dave als unwichtig abtat. Freddie Green gab sich nur mit dem Chef persönlich ab.

    »Um zum Thema zurückzukehren«, fuhr er fort, nachdem Pearce sich gesetzt hatte,

    »meine Mandantin hat Ihnen gesagt, dass sie das deutliche Gefühl hatte, nicht mehr allein in diesem Garten zu sein, sondern von jemandem beobachtet zu werden, als sie dort an dem Küchenfenster stand.«

    »Ja, das hat sie«, stimmte Markby zu. Er lehnte sich zurück, während er überlegte, wie Green die Legende von dem puritanischen Gespenst aufnehmen würde. Nicht gut, dachte er. An Kate gewandt sagte er:

    »Sie können diese Person immer noch nicht genauer beschreiben, von der Sie glauben, sie hätte sich im Garten aufgehalten?«

    »Ich habe sie ja eigentlich nicht gesehen, ich habe nur ihre Gegenwart gespürt … und ich glaube, eine Gestalt gesehen zu haben, eine Person, die ungefähr, warten Sie … zweimal so weit von mir entfernt stand, wie dieses Zimmer hier breit ist.« Kate stockte und fügte dann schwach hinzu:

    »Ich hatte Angst.«

    »Wie Sie doch wohl sehr gut verstehen werden!«, warf Green ein. Er räusperte sich.

    »Superintendent, ist es wirklich nötig, Miss Drago in Bamford festzuhalten? Sie würde gerne nach London zurückkehren. Es wäre ein Leichtes für sie, wieder nach Bamford zu kommen, sollten Sie sie benötigen. Sie würde in ihrer Wohnung bleiben. Sie haben Ihre Adresse, glaube ich? Sie ist an einem College eingeschrieben und versäumt Vorlesungen. Sie hat nur ein Minimum an Gepäck mitgebracht, und sie hat anderweitige Verpflichtungen.«

    »Und ich«, antwortete Markby freundlich,

    »ich habe einen Mordfall zu lösen. Falls es Sie tröstet, diese Angelegenheit hat mein Wochenende ebenfalls durcheinander gebracht. Ich sehe ein, dass sich Miss Drago in einer misslichen Lage befindet, doch unglücklicherweise liegt es in der Natur unserer Ermittlungen, Menschen Unannehmlichkeiten zu bereiten. Für den Augenblick muss ich sie leider bitten, in Bamford zu bleiben.«

    »Was denn, ich soll noch länger in diesem grauenhaften Hotel wohnen?«, platzte Kate heraus. Green ging mit erhobenen Händen dazwischen und redete leise und beruhigend auf sie ein. Dann wandte er sich zu Markby um.

    »Haben Sie etwa vor, Anklage gegen meine Mandantin zu erheben?«

    »Wir warten das Ergebnis der forensischen Untersuchungen ab. Wir planen nicht, irgendjemanden vor den Haftrichter zu zerren, bevor wir nicht ein wenig mehr in Erfahrung gebracht haben.«

    »Wenn das so ist«, sagte der Anwalt kühl,

    »dann können Sie meine Mandantin auch nicht daran hindern, nach London

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