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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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kleiner und kleiner, bis er schließlich ganz verschwand. Unzufriedenheit breitete sich in Markby aus. Es gab noch etwas anderes im Leben, außer der Polizeiarbeit. Er fragte sich, ob er jemals eine Gelegenheit erhalten würde, sich daran zu erfreuen.
    Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Leben schien an diesem Morgen Sergeant Prescotts Schicksal zu sein. Bei seiner Ankunft im Bezirkshauptquartier fand Markby ihn vor dem Haupteingang, wo er überlebensgroß und düster an einer Zigarette schmauchte.

    »Ich bin überrascht, dass ein sportlicher Typ wie Sie am Glimmstängel hängt«, sagte Markby.

    »Sollten Sie nicht Kate Dragos Geschichte überprüfen?«
    Prescott trat seine Zigarette mit dem Absatz aus und blickte düsterer drein als je zuvor.

    »Jawohl, Sir, ich bin auf dem Weg. Ich habe auf der zuständigen Wache angerufen, ich meine die Wache, die ihrem Wohnsitz in London am nächsten liegt, und sie überprüfen die Wohnung für mich. Ich habe ihr eine Straßenkarte vorgelegt, und sie hat mir die Stelle gezeigt, wo sie ihrer Meinung nach in den Laster gestiegen ist. Ich fahre jetzt gleich hin. Sie wartet übrigens oben.« Prescott deutete mit dem Daumen über die Schulter.

    »Sie ist vor ungefähr einer halben Stunde gekommen und … äh, sie hat ihren Anwalt dabei.«

    »Das war schnell!«, staunte Markby.

    »Er ist entweder gleich als Erstes heute Morgen hergefahren oder in den Frühzug gestiegen.«

    »Wenn Sie mich fragen, Sir, dann ist er von der ganz schnellen Truppe«, grollte Prescott düster.
    Kate Drago saß im Korridor auf einem Stuhl, der von einem schmalen Streifen Sonnenlicht aus einem Oberlicht angestrahlt wurde. Sie trug nicht ihre Partykleider, sondern Jeans und eine dazu passende Jacke, die beide alt aussahen, aber es wahrscheinlich nicht waren. Markby wusste von seiner Nichte, dass gebraucht aussehende Kleidung gegenwärtig der letzte Schrei war. Entweder hatte Mr Green die Sachen mitgebracht, oder die junge Frau war im Besitz einer Kreditkarte. Sie hatte behauptet, über kein Geld zu verfügen, doch das konnte auch bedeuten, dass sie kein Bargeld mit sich führte. Oder es war Teil ihres Plans gewesen, ihren Vater dazu zu bringen, für ihre Unterkunft und Verpflegung aufzukommen. Markby sah zu ihren Füßen hinab, die in schicken schwarzen Schnürstiefeln steckten. All die neuen Sachen oder das Geld dafür mussten irgendwoher gekommen sein. Er fragte sich, wie gut Kate Drago tatsächlich im Lügen war. Sie machte einen gefassten Eindruck. Ihre prachtvolle Mähne war zu einem Knoten hochgesteckt. Vereinzelte Strähnen rahmten ihre blassen, starren Gesichtszüge ein. Für Markby sah sie aus wie eine Statue, wie sie dort saß, ohne sich zu bewegen, ohne irgendetwas zu sehen oder zu hören.
    Ganz im Gegensatz zur Unbeweglichkeit seiner Mandantin marschierte Frederick Green den Gang auf und ab. Der Anwalt war offensichtlich schlechter Laune. Markby war neugierig gewesen, ihn kennen zu lernen, und nun, da er ihn gesehen hatte, verstand er Prescotts schlechte Stimmung. Green war jung, nicht älter als dreißig, und alles an ihm strahlte Selbstvertrauen und Leidenschaft aus. Er musste früh aufgestanden sein, um seine Reise nach Bamford anzutreten, doch sein Aussehen hatte darunter keinesfalls gelitten. Seine Haare, ein wenig lang, waren zweifelsohne von einem Meisterfriseur geschnitten. Ganz gleich, wie oft er den Kopf wandte, die Locken bewegten sich kaum und fielen stets an den richtigen Platz zurück. Der Anzug war italienisch, ein Designermodell, und die Schuhe handgemacht. Selbst sein Aktenkoffer, der neben Kate auf einem Stuhl ruhte, glänzte wie frisch poliert. An seinem Gesichtsausdruck erkannte Markby, dass Green sich in einem Nest von ländlichen Trotteln wähnte und geringe bis keine Erwartungen hegte, was Effizienz oder auch nur rudimentäre Kenntnisse des Gesetzes anging.
    Das änderte sich schlagartig, als er Markby bemerkte. Misstrauen und Vorsicht gewannen die Oberhand über Arroganz und Dünkel.

    »Guten Morgen, Miss Drago«, wandte sich der Superintendent zuerst an die junge Frau.

    »Wie geht es Ihnen heute?« Sie bewegte den Kopf leicht und musterte ihn mit einem flüchtigen Blick.

    »Wie es zu erwarten steht angesichts der Tatsache, dass mein Vater ermordet wurde, ich eine grauenhafte Nacht auf einer zerlumpten Matratze über geborstenen Federn verbracht habe und nun hier sitze und darauf warte, von Ihnen und Ihren Lakaien verhört zu werden.« Bevor Markby antworten

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