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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Lachen zu Mute ist. Glauben Sie mir.«
    »Ich glaube Ihnen.«
    Ihr dunkler Blick enthüllte Erfahrungen. Holtz versuchte, das Thema zu wechseln.
    »Sie heißen Mercedes, oder?«
    »Ja. Wie das Auto«, antwortete sie mit einem schiefen Lächeln.
    Auch er lächelte. Kam ihr entgegen.
    »Wo kommen Sie her? Ich meine, wo haben Sie gelebt, ehe Sie hierherkamen?«
    »In Südamerika. Aber das ist lange her.« Er merkte, dass sie auf einmal wieder sehr reserviert war.
    »Ich will nicht länger stören«, sagte Holtz und erhob sich. Mit der Hand auf der Türklinke blieb er stehen. Mercedes Nunes war auf ihrer Koje sitzen geblieben und hatte wie ein kleines Mädchen die Beine angezogen. Er drehte sich zu ihr um.
    »Kannten Sie ihn?«
    Sie stutzte.
    »Wen?«
    »Den Mann im Wasser. Den Toten, den Sie gefunden haben. Ich dachte, dass Sie ihn vielleicht kannten, weil er ein häufiger Passagier war.«
    »Nein.« Mercedes Nunes sah ihm in die Augen.
    Holtz betrachtete sie ein paar Sekunden lang schweigend.
    »In Ordnung. Und nochmals: Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihnen einen Schrecken eingejagt habe.« Er drückte die Klinke hinunter und trat auf den Korridor.
    Holtz war hungrig und beschloss, essen zu gehen. Um Rita Murenius würde er sich später kümmern. Als er die Praxis am Morgen verlassen hatte, war er noch fest entschlossen gewesen, den Stier bei den Hörnern zu packen und Rita aufzusuchen, zu erklären, alles sei ein Fehler gewesen und sie könnten sich nicht mehr treffen. Im Grunde war ihm bewusst, dass er die Begegnung aufschob, weil er Mut schöpfen musste, und nur deswegen zu der Reinigungskraft gegangen war, der er im Tropikarium einen Schrecken eingejagt hatte. Schließlich hatte ihn Ellen gebeten herumzuschnüffeln. Das war förmlich ein Befehl gewesen.
    Das Gespräch war gut verlaufen, und jetzt war er hungrig. Und hatte sich verlaufen. Die Korridore sahen alle gleich aus, so dass es unmöglich war, sich zu orientieren. Der Teppich war dick und dämpfte das Geräusch seiner Schritte. An einer Wand hing ein Plan, auf dem die Fluchtwege eingezeichnet waren. Es war Holtz immer schon schwergefallen, Pläne zu lesen. Es kostete ihn große Mühe, das zweidimensionale Bild auf die Wirklichkeit zu übertragen. Der Plan zeigte, in welche Richtung man laufen sollte, um im Falle eines Brandes oder Unglücks nach draußen zu gelangen. Bei dem Gedanken schauderte es ihn. Lange, identische Korridore voller Rauch und Wasser. Der Plan half ihm nicht weiter.
    Vom Korridor ging eine Tür ab, die massiver war als die anderen. Ein gelbes Schild verwehrte Unbefugten den Zutritt. Er legte die Hand auf die Tür. Sie war aus Metall und erinnerte an die Tür zum Tropikarium. Aber er befand sich in einem ganz anderen Teil des Schiffes. Die Klinke war ebenfalls sehr massiv. Er drückte sie hinunter. Sie quietschte leicht. Mit einem schmatzenden Geräusch ging die Tür auf. Es roch nach Diesel und warmem Eisen. Eine steile Metalltreppe führte nach unten. Wahrscheinlich in den Maschinenraum. Vermutlich auch ein Fluchtweg, dachte Holtz. Aus reiner Neugier stieg er weiter nach unten.
    Das Geländer aus verchromtem Stahl war glatt. Am Fuß der Treppe erreichte er eine grünlackierte Metallplatte mit Profil. Vor ihm erstreckte sich der Maschinenraum. Die verschiedenen Ebenen waren durch Treppen verbunden. Ein warmes, gelbrotes Licht lag wie eine dunkle Haut über allem.
    Eine schwache Vibration drang durch seine Schuhsohlen. Irgendwo sprang ein Motor an, vielleicht ein Generator. Er sah sich um und folgte langsam einem schmalen Metallsteg über den Maschinen, die reglos und still im Dunkel standen. Er hatte noch nie so große Motoren gesehen. Aneinander gekoppelte Kraftpakete aus Metall, Gummidichtungen und Leitungen. Alles war glänzend grünlackiert. Verschiedene Geräusche ließen sich trotz eines monotonen Dröhnens ausmachen. Ein Ticken, das Rauschen eines Gebläses, ein Tröpfeln und das Surren eines Elektromotors.
    Aber keine menschliche Regung. Holtz schärfte seine Sinne, als er ein Zischen hörte. Etwas leckte. Gas? Er schnüffelte, konnte aber nur Diesel riechen.
    Langsam ging er den schmalen Steg entlang und konzentrierte sich auf das, was er sah, hörte und roch. Dann gelangte er über eine Treppe zu den Motoren hinunter. Holtz ging an den Maschinen entlang und drang weiter in den Raum vor. Das Zischen und der Gedanke an Gas beunruhigten ihn. Die Notbeleuchtung reichte nicht bis in alle Winkel. Es muss noch ein anderes Licht

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