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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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etwas unternehmen, dachte er. Nachdem er einige Male geklickt hatte, gelangte er auf eine Seite mit dem Namen Fickbaum. Erst begriff er nicht, was er vor sich hatte. Ein Baum mit vielen Zweigen. Ein Test. Er trug seinen Namen in ein Feld im Stamm ein und dann den Ritas. Er zögerte ein paar Sekunden und schrieb Nahid. Der Baum wuchs. Die Zahl der Äste nahm zu. Die Zahl der Ansteckungsmöglichkeiten stieg dramatisch an. Die Homepage erläuterte, dass es sich um ein Zahlenspiel und nicht um Wissenschaft handele, doch das beruhigte ihn nicht. Holtz starrte den Baum an. Dann klappte er den Laptop mit einem Knall zu und holte tief Luft. Ich muss mich untersuchen lassen, dachte er.
    Auf dem Weg zur Arbeit war er oft an dieser Tür vorbeigegangen. Eine normale Tür eines normalen Hauses. Er hatte ihr nie sonderlich viel Beachtung geschenkt. Die Wechselsprechanlage wies sechs Klingeln mit Firmennamen auf. Wie in den meisten prächtigen Häusern der Innenstadt waren die großen Wohnungen in Büros umgewandelt worden. Werbeagenturen, Architekten- und Designerbüros. Im dritten Stock lag ein Unternehmen mit dem Namen Venora. Dahinter konnte sich alles Mögliche verbergen. Tat es aber nicht.
    Holtz sah sich um, bevor er klingelte. Eine Frau in einem Straßencafé auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig schien in seine Richtung zu blicken. Vielleicht hielt sie ja nach Sündern Ausschau. Er wandte rasch sein Gesicht ab und betrachtete die polierte Scheibe der Haustür. Zwei Frauen gingen vorbei. Die eine schob ein Fahrrad. Sie lachten.
    Eine metallische Stimme ertönte aus der Wechselsprechanlage.
    »Ich würde gern reinkommen«, sagte Holtz. »Könnten Sie aufmachen?«
    Nichts geschah. Warum dauerte das nur so unendlich lang? Dann summte der Türöffner. Er drückte die Tür auf und betrat das protzige Foyer. Ein sich abwärtsbewegender, altmodischer Fahrstuhl mit Gittertüren und gedämpfter gelbroter Beleuchtung kam genau in dem Moment quietschend zum Stillstand, als er ihn erreichte.
    Der Mann, der die Gittertür von innen öffnete, lächelte ihn ironisch an. Er war groß, schwarz gekleidet und trug eine karierte Schirmmütze.
    »Bitte schön«, sagte er und hielt Holtz die Tür auf. Dieser eilte in den Lift und zog das Scherengitter zu, während der Mann die schwere Glastüre schloss.
    Der Fahrstuhl kämpfte sich langsam in den dritten Stock hinauf. Er trat bei Venora ein. Das Vorzimmer war hell und mit modernen, bunten Sofas eingerichtet. Unter der roten Anzeige für die Wartenummer hing ein handgeschriebener Zettel. Die Besucher wurden aufgefordert, vor Abgabe der Proben nicht die Toilette aufzusuchen. Er zog eine Nummer, bekam versehentlich zwei, riss eine ab und legte sie auf die Maschine. Auf einem Tisch lag ein Stapel schlecht kopierter Fragebögen über den Gesundheitszustand. Er nahm einen.
    In der Ecke stand ein Aquarium. Zwei goldfarbene Fische schwammen langsam im Kreis. Zwei junge Frauen warteten mit ihm, beide in eine Illustrierte vertieft. Holtz nahm auf einem Sofa Platz und begann, den Fragebogen auszufüllen. Eine der Frauen sah hoch, lächelte ihm flüchtig zu und vertiefte sich wieder in ihre Zeitschrift. Auf dem Display über der Glastür tauchte die nächste Nummer auf, und die Lächelnde trat ein. Weitere Leute kamen ins Wartezimmer, zogen eine Nummer und nahmen ungezwungen Platz. Alle hatten dasselbe Anliegen. Holtz konnte es nicht bleiben lassen, die Anwesenden zu betrachten und sich zu überlegen, weswegen sie hier waren. Seine Nummer wurde aufgerufen. Mehrere Augenpaare sahen ihm nach, als er den Empfang betrat.
    »Hallo. Bitte nehmen Sie Platz«, sagte die Sprechstundenhilfe. Sie hatte ein freundliches, offenes Gesicht. »Sie möchten sich testen lassen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie den Fragebogen ausgefüllt?«
    Er reichte ihr das Blatt.
    »Ich brauche Ihren Ausweis.«
    Er suchte in seiner Brieftasche und reichte ihr seinen Führerschein. Sie verglich die Angaben mit denen auf seinem Fragebogen und gab ihm dann den Führerschein zurück.
    »Was wollen Sie untersuchen lassen?«
    »Also, ich …«
    Sie lächelte.
    »Alles?«
    »Ja. Das ist vermutlich das Beste.« Seine Stimme war brüchig.
    »Gut. Es dauert eine Weile, bis Sie an der Reihe sind. Sie werden aufgerufen. Müssen Sie zur Toilette?«
    »Nein.«
    »Es ist gut, wenn Sie damit noch warten können. Er muss konzentriert sein.«
    »Konzentriert?«
    »Der Urin.«
    »Ja, natürlich.«
    Nachdem er noch eine Viertelstunde gewartet hatte, öffnete eine

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