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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zu betören und an sich zu binden – allerdings ohne Ergebnis, denn er hatte nichts bemerkt. Er war zu einfältig und naiv, zwar nicht als Mann, das nicht, aber zu naiv für einen Lord der Wamphyri.
    Ah, und wie sie diesen jungen Körper begehrte, der vor Kraft nur so strotzte und nur aus Muskeln zu bestehen schien. Und er hielt sich an so eine! Wratha hätte lachen mögen, doch ihr war zum Weinen zumute ... Und allein der Gedanke daran versetzte sie wieder in Rage! Wratha die Auferstandene heulte sich wegen eines Mannes nicht die Augen aus wie ein Bauernmädchen von der Sonnseite! Dazu war sie zu alt und viel zu erfahren! Kein Mann, kein einziger, war dies wert! Und dieser hier? Könnte es sein, dass ...
    Nein! Es war nur ... die Art und Weise, wie er sich mit diesem Miststück paarte, seine Lust, trieb Wratha zur Weißglut, das Prickeln, das sie in seinem Blut spürte, die Tatsache, dass er dies nicht mit ihr, Wratha, tat ...
    Jetzt war es heraus! Sie wollte ihn, nein, mehr noch, sie begehrte ihn! Bisher hatte ihr alle Zeit der Welt zur Verfügung gestanden. Sie war sich so sicher gewesen, dass Nestor eines Tages ihr gehören würde ... dass sie seiner schon bald darauf überdrüssig werden und ihm den Laufpass geben würde ... Doch nun ...
    ... war es zu spät! Er war nicht zu ihr gekommen. Stattdessen hatte er sich eine Frau ganz nach seinem Geschmack genommen, eine langweilige, dumme Szgany-Schlampe, die noch nicht einmal besonders hübsch war. Aber wie es aussah, gefiel sie ihm! Wratha fühlte einen unbekannten Schmerz in sich aufsteigen. War dieses Brennen etwa Eifersucht? Oder vielleicht ... Liebe? Nun, ganz ausschließen wollte sie es nicht! Wahre Liebe war unter den Wamphyri zwar äußerst selten, eigentlich undenkbar, doch Wratha hatte schon davon gehört, es sogar mit eigenen Augen gesehen.
    Zu Hause in Turgosheim trauerte der mächtige Lord Vormulac Giftkeim, genannt Ohneschlaf, noch immer um eine Frau, seine große Liebe, obwohl sie seit über siebzig Jahren tot war. Seitdem hatte er nicht mehr geschlafen. Er hing so sehr an ihr, dass er seine Feste, die düstere Vormspitze, zu einer regelrechten Gedenkstätte ausgebaut hatte.
    Und Karl von Zackenspitze hatte Wratha geliebt; dies war sein Untergang gewesen! Sein Schicksal war vorgezeichnet, denn Wratha war schon damals genauso ehrgeizig gewesen wie heute. Solange er ihr im Weg stand, war ihr der Aufstieg in den Kreis der Ladys verwehrt. Doch stellten derartige Ereignisse nach wie vor eine Ausnahme dar!
    Diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf, während sie den beiden zusah, wie sie sich liebten. Nestors Hinterbacken hoben und senkten sich rhythmisch, und bei jedem Stoß stöhnte Glina vor Lust laut auf. Wratha gingen fast die Augen über. Der verzierte Knochenreif auf ihrer Stirn leuchtete blutrot im Widerschein ihres Blickes. Wratha sah zu, wie er Glina nahm, sah, welches schier unerschöpfliche Verlangen ihn trieb, und wusste, dass sie noch nie, noch nicht einmal von Karl dem Zacken, so genommen worden war!
    Es waren seine Jugend und seine Leidenschaft, seine Begierde! Er verströmte pure Lust, und alles, was er jemals an erotischen Träumen gehabt hatte, brach nun aus ihm heraus, um ein Vielfaches verstärkt von dem Egel, der ihn beherrschte.
    Wenn er nicht aufpasst, dachte Wratha, bringt er dieses Mädchen noch um! Doch Nestor war klar, was dies zur Folge hätte, und einen solchen Fehler würde er kein zweites Mal begehen.
    Wratha spürte, wie ihre Brustwarzen sich versteiften. Ihre Hand wanderte hinab, unter ihr Kleid, und als Nestor bebend den Höhepunkt erreichte, kam auch sie zum Orgasmus ...
    Dann war es vorüber. Nestor ließ sich zurücksinken und streckte sich im Gras aus. Glina nahm den Säugling in den Arm, drückte ihn an ihre Brust, breitete Felle über sich und das Kind und rollte sich zusammen, um zu schlafen. Sich bis zur Erschöpfung zu lieben und dann in Schlaf zu sinken – sie waren wie junge, gerade erst ausgewachsene Tiere! Mit einem Mal fühlte sich auch die Lady Wratha erschöpft. Als Nestor gekommen war, hatte sie ebenfalls den Höhepunkt erreicht, doch zurück blieb nur ein dumpfer Schmerz und nicht das Hochgefühl, das Nestor umgab.
    Erneut überkam Wratha das Verlangen zu weinen. Die Tränen, die sie zurückhielt, brannten wie Feuer, und dafür hasste sie sich selbst. Doch die Glut ihrer Augen unter dem Knochenreif war nun erloschen, als habe man den Docht einer Lampe heruntergedreht. Also wich sie aus ihrem Versteck

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