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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sagte sie eindringlich: »Wir müssen miteinander reden, Nestor – es ist wichtig! Später bleibt uns immer noch genügend Zeit ...« – mit einem Mal lag in ihrer Stimme ein Beben – »... unseren Begierden zu frönen.«
    »Du sagst es, aber du meinst es nicht«, flüsterte er heiser. »Deine Worte klingen klug, aber dein Körper straft sie Lügen. Einen einfachen Mann wie mich verwirrt das nur!«
    Seine Berührungen wurden fordernder. Doch sie machte sich von ihm frei und schüttelte den Kopf. »Nestor, wir müssen reden!«
    Seufzend ließ er von ihr ab und wälzte sich auf den Rücken. »Na gut, dann fang an!«
    »Hör zu!«, begann sie. »Wenn wir drei uns zusammenschließen, dann werden Wran, Spiro und Gorvi ohne jeden Zweifel auch gemeinsame Sache machen. Uns wird dies letztlich nur zum Vorteil gereichen!«
    »Wie das?«
    »Weil sie dann gezwungen sind, ihre Streitigkeiten beizulegen und sich auf etwas vorzubereiten, was sie für die unvermeidbare Entscheidungsschlacht halten. Ich will, dass sie bereit sind, denn was sie nicht sehen, ist, dass eines Tages Vormulac und die anderen mit einer riesigen Streitmacht aus Turgosheim aufbrechen und gegen uns zu Felde ziehen werden ... gegen mich, die Wrathhöhe, gegen die letzte Felsenburg! Auf Turgosheims Sonnseite wird das Blut immer dünner, während es bei uns noch heiß und rot fließt. Vormulac weiß, dass ich hierher geflohen bin, weil ich mich verbessern und Macht erringen wollte. Er weiß zwar nicht, ob es mir gelungen ist, aber er kann kein Risiko eingehen. Darum muss er irgendwann kommen, es sei denn, er ist schwächer, als ich glaube! Verstehst du, er muss ganz einfach kommen, denn er wird befürchten, dass ich ein Heer aufstelle, um zurückzukehren und ihn anzugreifen! Wenn es eines Tages zum Krieg kommt, werden nicht wir Renegaten einander gegenüberstehen, sondern zwei riesige Armeen – Vormulacs Heer und Wrathas Streitmacht. Oh, Gorvi, Wran und Spiro werden schon wissen, auf welche Seite sie sich zu schlagen haben! Denn von Vormulac haben sie keine Gnade zu erwarten!«
    »Canker hat mir einiges über Turgosheim erzählt«, sagte Nestor nachdenklich. »Dort muss es jede Menge Lords geben ... Was, wenn sie alle gleichzeitig kommen?«
    »Ich bin mir sicher, dass sie genau dies tun werden!«
    »Wie sollen wir dann gegen sie bestehen?«
    »Wir sind hier auf unserem eigenen Territorium! Und bis es so weit ist, werden auch wir über eine stattliche Streitmacht verfügen. Der Turm ist leicht zu verteidigen, Nestor, es ist ungeheuer schwierig, ihn anzugreifen. Und vergiss nicht: Sie werden erschöpft sein von dem langen Flug. Wir dagegen werden sie frisch und ausgeruht empfangen. Mehr noch: Wir werden im Voraus Bescheid wissen, wann sie kommen, weil unsere Fledermäuse uns warnen. Außerdem habe ich vom Tag unserer Ankunft an einige meiner Kreaturen auf den östlichen Hängen des Grenzgebirges postiert. Sie halten Ausschau und passen auf!«
    »Aber wenn wir hier in der Wrathhöhe schon im Frieden so untereinander zerstritten sind, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht, wie sollen wir dann erst in Kriegszeiten zurechtkommen?«
    Wratha zuckte die Achseln. »So uneins sind wir nun auch wieder nicht. Wir drei – du, Canker und ich – haben die oberen Stockwerke des Felsenturms in unserer Gewalt, Gorvi und die Gebrüder Todesblick herrschen über die unteren Etagen. Wenn Wran mir das Gas seiner Bestien verwehrt, bekommt er einfach kein Wasser mehr von meinen Leitungswarten. Was den Unterhalt der Feste angeht, funktioniert es nun einmal so, dass wir uns gegenseitig brauchen und aufeinander angewiesen sind.«
    »Hast du mit den anderen auch schon über diese Invasion, mit der du rechnest, gesprochen?«
    »Anfangs sehr oft; und damals haben sie mir auch zugehört. Aber seither haben sie in ihrer Wachsamkeit nachgelassen – wir alle, aus den unterschiedlichsten Gründen. Am Anfang stießen wir nur auf geringen Widerstand, bis dieser Lardis wieder Fuß fasste und die übrigen Stämme es ihm gleichtaten. Das Leben ist uns zu leicht gefallen, und wir haben unseren Biss verloren!«
    »Und wie willst du ihn wiedergewinnen?«
    »Oh, ich weiß schon, wie! Wenn du, ich und der Hunde-Lord erst einmal gemeinsam zu unseren Raubzügen aufbrechen und die anderen sehen, mit welch einer Beute wir zurückkehren, werden auch sie sich zusammenschließen, wie ich es dir vorhergesagt habe. Und was, glaubst du, werden sie tun, wenn sie unsere neuen Ungeheuer sehen, unsere Krieger zu

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