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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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werde erwartet. Aber vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.«
    Sie erhob sich und geleitete ihn zur Haustür, infizierte ihn mit dem Duft nach Kölnisch Wasser. »Es tut mir sehr, sehr leid.«
    »Mir auch.« Er ging zum Lift und drückte den Knopf, ohne sich umzudrehen. Sie schloss die Tür und ließ ihn mit seinem Problem allein.
    Er teilte Antonowas Meinung nicht, dass die Rückführung keine Schuld trug. Sie hatte in seinen verdrängten Erinnerungen gekramt und sie nach oben befördert. Jetzt konnte er sich darum kümmern, wie er sie ins Lot brachte.
    Psychologe. Er schnaubte.
    Der Lift kam, und Ares stieg ein. Grübelnd fuhr er nach unten.
    Es blieb nur eins: Das Problem würde sich erst lösen, sobald er den Mann ausfindig gemacht hatte. Die Unsicherheit musste enden.
    Was danach geschah, wenn sie zusammentrafen, spielte keine große Rolle. Aber sie mussten unbedingt zusammentreffen. Pitt blieb sein größter Joker bei der Suche nach dem Abgetauchten.
    Ares’ Laune konnte kaum schlechter werden. Alles begann von vorne.
    Es wurde auch nicht besser, als ihn Nancy per SMS unterwegs erinnerte, noch einkaufen zu gehen. Wegen Gauß und Co. sei sie zu nichts gekommen.
    Er machte einen Umweg über den Bahnhof, um das Nötigste einzukaufen, kehrte nach Hause in die Max-Beckmann-Straße zurück, wo er Nancy das Gebäckteilchen übergab und ihr dazu noch Kaffee kochte. In ihm brodelte es wie in der Maschine.
    Ares sah auf die Uhr. Es war gegen 23 Uhr. Die Nacht kam näher, er fühlte erste Müdigkeit. Etwas sagte ihm, dass er nicht träumen würde.
    Nancy umarmte ihn von hinten, schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. »Danke.«
    »Für?«
    »Das Einkaufen, das Teilchen, den Kaffee«, zählte die zierliche Frau langsam auf und drehte ihn dabei zu sich. Sie trug eines seiner ihr viel zu großen Hemden, Beine und Füße waren nackt. Nancy berührte sein Gesicht, streichelte die Wange. »Du siehst besorgt aus.«
    »Ich bin mehr frustriert.« Ares küsste sie auf die Stirn und erzählte ihr, dass er nicht von den Träumen erlöst worden war. Von der Schuld, in der er stand, musste sie nichts wissen. Zwischendurch goss er ihr einen Kaffee in den Humpen. Kein Zucker, keine Milch. Er ließ die Finger von diesem belebenden Gebräu. Stattdessen öffnete er eine der 0,75er Starkbierflaschen.
    Sie prosteten sich zu, Ares trank direkt aus der Flasche.
    Nancy hatte die langen schwarzen Haare vom Band befreit, sie hingen glatt auf den Kragen und auf ihre Schultern. Sie nippte an der Tasse, er trank vom Bier. »Ich bin übrigens allein zu meinem Auftritt gefahren. Ist kein Thema.«
    Ares fiel es siedend heiß ein: Nancy war zusammen mit einer Pole-Dance-Freundin bei einem Event in der MoBa aufgetreten, zu dem er sie nach dem Work-out bei Tzschaschel hatte begleiten wollen. Er seufzte. »Tut mir …«
    Aber sie schüttelte verzeihend den Kopf. »Ich dachte mir, dass es was Wichtiges ist. Dafür warst du einkaufen.«
    Er betrachtete seine Freundin lange, stellte das Bier weg und umfasste ihr hübsches Gesicht mit seinen beiden großen Händen; dann zog er sie langsam zu sich und küsste sie behutsam auf den Mund. Voll Gefühl, voll Zärtlichkeit.
    Es sagte mehr als jeder Dank, jede Liebesbeteuerung. Dann richtete er sich wieder auf, schluckte und nahm sie in seine starken Arme. Ihr schmaler Körper gab viel Wärme durch das Hemd an ihn ab. Er mochte es, sie zu fühlen.
    Sie war sein Halt, sein Hafen nach den vielen Jahren auf dem stürmischen Beziehungsmeer. Ohne sie wäre er in eine leere Wohnung zurückgekehrt, einsam und unverstanden. »Weißt du, dass ich alles für dich tun würde?«, raunte er bewegt. Sie roch nach leichtem Parfüm, ihre Haare waren frisch gewaschen.
    Nancy stellte den Humpen auf die Küchenablage und umarmte ihn innig. »Ja«, flüsterte sie. Sie wusste sehr genau, was mit alles gemeint war. Sie kannte grob seine Vergangenheit bei den Demons und hatte eine genaue Vorstellung davon, wozu er mit seinen Händen imstande war. Es jagte ihr keine Furcht ein.
    Sie hob den Kopf, legte eine Hand in seinen Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Zuerst langsam, dann leidenschaftlicher und mit leichtem Stöhnen, während sie sich an ihn presste.
    Ares’ Hände glitten an ihren Schultern hinab zu ihrer schlanken Taille, er zog sie fester an sich, die Muskeln seines Oberkörpers spannten sich, was Nancy aufkeuchen ließ. Seine Finger wanderten weiter abwärts, schoben sich unter das

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