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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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verschwindet. Ich traue ihr zu«, er senkte die Stimme, »dass sie sogar dahintersteckt.«
    »Verstehe. Solange sie nicht zugibt, dass ihr Mann verschwunden ist, können Sie nichts machen.«
    »Ich nicht und die Oper nicht, die auch schon verzweifelt bei mir angerufen hat.« Tzschaschel nickte und schob das Müsli zur Seite. »Scheiß drauf. Ich hole mir Speck.« Er stapfte zum Buffet und kehrte mit einem großen Teller Speck und Ei zurück. »Können Sie das? Können Sie rausfinden, wo er steckt? Das wollte ich nämlich von Ihnen.«
    »Ich bin Personal Trainer.«
    »Schon. Mit vielen Kontakten.«
    »Die haben Sie auch, Herr Tzschaschel.«
    Er lächelte. »Aber nicht diejenigen, die man braucht, um einen Verschwundenen zu finden, es sei denn, es gäbe Georg palettenweise als Sonderangebot.« Ares grinste. »Was das Geld angeht: Sie werden nach Stunden von mir bezahlt. Reichen Ihnen 200?«
    »Für einen Tag nicht schlecht.«
    »Ich meinte pro Stunde.«
    Ares senkte die Gabel mit dem Rührei. Tzschaschel schien seinen Freund extrem zu vermissen und sich sehr große Sorgen zu machen. Das Geld nahm er gern. Damit ließen sich größere Sprünge machen, und es traf keinen Armen. »Wir sind im Geschäft. Und ich soll nach Hamburg?«
    »Nein. Sie sollen sich in Leipzig umhören, sonst würden Sie mir ja nichts bringen. Georg wollte zwar nach Hamburg, doch mit dem Flugzeug ist er nicht geflogen. Der Letzte, der ihn lebend sah, war der russische Konsul.«
    Ares nickte. Pitt würde ihm sicherlich auch dabei helfen können, und danach gab es viel Laufarbeit zu erledigen. Wenn sich sein Verdacht erhärtete, dass die Intendantengattin ihren Mann umgebracht hatte, müsste er den Kommissar ohnehin einschalten. Den Bildermörder wollte er keinesfalls als Schuldigen ausschließen. »Ich kümmere mich drum.« Er nahm einen Bissen, kaute. »Aber warum mussten wir dazu hierhergehen?«
    Tzschaschel genoss die krossen Speckscheiben und aß zügig; seine wolligen Koteletten wölbten sich nach außen und machten das Gesicht noch dicker. »Wir sind hier, weil sich Anatevka und Gisela gut verstehen. Gisela Wolke. Deswegen wollte ich das nicht bei mir zu Hause besprechen. Mein Piröggchen soll nichts ausplaudern können. Was sie nicht weiß …« Er zuckte mit den Schultern.
    Ares legte das Besteck hin, und sofort wurde der Teller abgeräumt. Die Kellner waren auf Zack.
    Tzschaschel sah schuldbewusst auf seinen geschrumpften Speckstreifenberg und legte eine Hand ächzend auf den Bauch. »Jetzt ist mir schlecht.«
    Speck, Weinbrand, Kaffee. Ares wunderte sich nicht darüber. »Wir gehen lieber zurück. Den Dauerlauf lassen wir, sonst bekommen Sie eine Magen-Darm-Verschlingung.«
    Tzschaschel erhob sich ächzend. »Mir wäre eher nach Übergeben.«
    In gemütlichem Schritttempo kehrten sie in das Musikerviertel zum Anwesen des Ramschgroßhändlers zurück.
    Tzschaschel ging auf die Treppe zu den oberen Stockwerken zu. »Bis übermorgen. Und Sie gehen mal an Ihre sonstige Arbeit «, sagte er verschwörerisch und verschwand hurtig hinauf. »Oh, Gott! Ich fürchte, ich habe eine dringende Sitzung«, rief er, dann fiel schon eine Tür zu. Der Magen reagierte auf das ungesunde Frühstück.
    Ares fühlte sich erleichtert. Er würde nebenbei ein Heidengeld verdienen. Wie aus dem Nichts fielen ihm die Textzeilen ein, die er als Richter Adam sprechen musste und die sich die ganze Zeit bei den Proben verweigert hatten. »Wir wissen hier zu Land nur unvollkommen, was in der Hölle Mod’ ist«, murmelte er. Er konnte es wieder!
    Als er sich zur Tür umwandte, stand Anatevka vor ihm. Sie roch frisch gebadet, hatte die dunklen Haare hochgesteckt und trug einen weißen Bademantel.
    Die Russin entknotete den Gürtel und öffnete den Mantel für ihn.
    Ares sah auf einen gut gebauten Körper, gut gebaute Brüste und eine kurzhaarige dunkle Scham im Brazilian-Triangle-Style.
    Andeutungsweise spreizte Anatevka ihre Beine und reckte das Kinn fordernd. Sie würde sich tatsächlich von ihm ficken lassen, während ihr »Herbie« auf dem Klo saß.
    Ares grinste. »Der Teufel hol’s. Wenn’s auch der Traum nicht ist: ein Schabernack, sei’s, wie es woll, ist wider mich im Werk«, zitierte er erneut aus dem Theaterstück.
    Anatevka glotzte ihn an. Damit hatte sie nicht gerechnet, und vermutlich war er der erste Mann, der ihr solche Sätze an den Kopf schleuderte, anstatt sich auf sie zu stürzen.
    Sie schloss den Mantel mit beleidigter Miene und bedachte ihn mit

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